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Este artigo procura resumir e ilustrar argumentações centrais de estudos teóricos e ensaios sobre a literatura austríaca (Menasse; Schmidt-Dengler; Sebald, Weiss, Zeyringer) que se referem, especificamente, à questão da existência de diferenças entre essa literatura e outras em língua alemã. Para elucidar os debates mais recentes, os contrastamos com argumentações representativas acerca da literatura austríaca das primeiras décadas do pósguerra. Ao comparar as diferentes abordagens, podemos perceber que a germanística austríaca atual deixou de se esforçar na construção de um "mito austríaco" e na procura do que seria a "essência" da literatura desse país. Passou da construção à análise do mito austríaco e do contexto sócio-histórico no qual se insere a produção literária da Áustria. Há diferenças argumentativas substanciais entre abordagens tradicionais com viés essencialista e as dos referidos teóricos. Ao mesmo tempo, é significativa a insistência por parte de germanistas e pensadores contemporâneos em se aceitar a existência (muitas vezes ignorada) de uma literature austríaca cuja especificidade – resultante, sobretudo, de peculiaridades dos contextos históricopolíticos nos quais se inserem os escritores austríacos – não deve ser ignorada em pesquisas da área.
Die Neuen Kriege seit dem Epochenbruch von 1989 sind Thema der Gegenwartsliteratur geworden, und sie sucht im Raum der Fiktion eine eigene Anschaulichkeit und spezifische Vorstellungen vom Charakter dieser neuen Konflikte zu erzeugen. Zugleich sind diese Neuen Kriege ein Gegenstand der disziplinär erfaßten Diskurse der Wssenschaften, die nach den kurzen Friedenserwartungen im Anschluß an 1989/90 eine Theorie der Kriege im Zeichen einer neuen Globalisierung verstärkt diskutieren. Wenn das gegenwärtige Denken des Krieges literarisch und außerliterarisch seine Kontur gewinnt, erscheint die Relationierung beider Felder geboten, wie in einem neueren literaturwissenschaftlichen Forschungszweig nach dem Verhältnis von Literatur und Wissen bzw. von literarischen Texten und wissensehaftlichen Diskursen gefragt wird. Das Thema Neue Kriege läßt sich jedoch hier aus zwei Gründen nicht umstandslos einreihen. Der eine Grund ist theoretisch-methodischer Art. Nur die Dualität von disziplinär verfaßten historisch-politischen Diskursen und literarischem Text in den Blick zu nehmen ist zu wenig differenziert. Es ist nötig, sie um eine dritte Dimension zu erweitern: den Komplex der Medien, die als Wissensgeber vom Krieg, als eigene Kriegsmittel und als Gegenspieler der Literatur fungieren.
Den Menschen als Abbild Gottes aufzufassen, war mehr als nur eine theologische Richtungsentscheidung im spätantiken Europa. Sie betraf auch die Literatur. Grundsätzlicher als bisher von den Literaturgeschichten in den Blick genommen, ist die Bedeutung der christlichen Anthropologie für die europäische Literatur – das ist die These, die hier plausibilisiert werden soll. Doch nicht so, als dass diese europäische Literatur seit der Spätantike einfach christlich in ihren Themen noch in ihren Formen geworden wäre. Das ist sie sicherlich auch vielfach der Fall, man denke nur an die Durchsetzung etwa des Codex anstelle der Buchrolle, der Entfaltung neuer Gattungen wie der Legenden oder christlicher Moralvorstellung in den Büchern von Sebastian Brant bis Dostojewski. Vielmehr so, dass die europäische Literatur eine andere geworden ist, weil sie sich mit der christlichen Auffassung vom Menschen als Abbild Gottes auseinanderzusetzen hatte. Denn diese Lehre stellt die Literatur und andere Künste grundsätzlich in Frage, eben weil sie den Menschen so radikal in Frage stellt.
In der aktuellen Diskussion kursieren eine ganze Reihe von Fragen nach dem Umgang mit bzw. dem richtigen Zugriff auf die mehrsprachige Luxemburger Literatur. Wie sollen aus kulturpolitischer Perspektive und wie können vom Ort der Wissenschaft aus Konzepte der Literaturgeschichtsschreibung für den Raum Luxemburg aussehen? Was ist jenseits der Tatsache der Dreisprachigkeit (und damit einem per se komparatistischen Gegenstand) das Spezifische an der Luxemburger Literatur? Wie könnte (sollte?) diese Spezifik gefördert werden? Und wie sieht die aktuelle Lage aus der Perspektive der Luxemburger Literaten selbst aus? Wann ist jemand eigentlich ein Luxemburger Autor? Die Antworten darauf sind nicht weniger vielfaltig als die Fragen und ließen sich selbst in einer ganzen Vortragsreihe kaum hinreichend behandeln. Es lassen sich jedoch einige wiederkehrende Grundtypen der Thematisierung der Luxemburger Literatur im öffentlichen Raum ausmachen, die zunächst skizziert werden sollen.
1987 überraschte der chinesische Künstler Xu Bing sein Pekinger Publikum mit einem Set von vier Büchern, die im Stil der kanonischen Bücher gestaltet waren und über tausendzweihundert chinesische Schriftzeichen enthielten. Obwohl auf den ersten Blick den alten chinesischen Zeichen täuschend ähnlich, unterschieden sie sich jedoch von ihnen in einigen wenigen Details, die entscheidend für das Verständnis waren. Xu Bings Idee bestand darin, einem alten Wörterbuch reale Zeichen zu entnehmen, sie in ihre Grundbestandteile zu zerlegen und sie wieder zusammensetzen, jedoch nicht so, wie sie vorher waren, sodass sie ihrer Bedeutung beraubt wurden. Angesichts dieser gekonnt inszenierten und verwirrenden Lektüreerfahrung stellt sich die Frage: Ist das überhaupt Literatur, wo es doch nichts zu lesen gibt? Diese Frage mag ungewöhnlich klingen und nicht wenige werden sie vielleicht sogar für falsch gestellt halten. Schließlich gilt Xu Bing als Künstler und nicht als Schriftsteller und seine ausgestellten Bücher sind in dem Ausstellungsraum eines Museums zu finden und nicht in einer Bibliothek. Und dennoch, so die Hypothese dieser Überlegungen, findet man in seinen Büchern etwas zur Darstellung gebracht, was nach Foucault so etwas ist wie der unsagbare Kern der Literatur. In Xu Bings Ausstellung geht es um die sichtbare Manifestation dessen, was Literatur im sprachontologischen Sinne begründet, um ihre Existenzbedingung: das Nichtsignifikative im Zeichen, das die Signifikation erst ermöglicht. In Analogie zu Blanchots Begriff "desoeuvrement" (vgl. Blanchot 1955, 48 f) könnte man von einer 'désignification' sprechen: Durch winzige Veränderungen am Gefüge der Striche wird dem Zeichen der Sinn entzogen. Doch wie lässt sich der Bezug dieses unlesbaren Buches, das aufgrund seiner Unlesbarkeit nur noch als Ausstellungsobjekt taugt, zum literarischen Buch herstellen?
Der Traum von der Kreativität, den Goethe seinen Werther träumen lässt, beginnt mit der Fixierung auf einen Einzelnen und Ausgezeichneten: "ich brauche Wiegengesang, und den habe ich in seiner Fülle gefunden in meinem Homer" schreibt Goethes Protagonist am 13. Mai 1771. Werthers anfängliche Orientierung an Homer spiegelt in Goethes Text nicht nur die Vorstellungen einer neuen Dichtergeneration, die Kreativität als Leistung eines einzelnen schöpferischen Individuums bestimmt. Die phantasmatische Form seiner Selbstgründung ist zugleich Ausdruck für eine Grundfigur der deutschen Geistesgeschichte. Sie wird zum Zeichen für eine Neugeburt des ästhetischen wie des politischen Subjekts, dessen Bedeutung neben der Philosophie vor allem die Literatur zu verbürgen scheint.
The reason is not small
(2010)
"Don’t forget the sugar!" my husband called after our son who was already running down the road, hopping across puddles and skirting garbage mounds. He leaned back in his chair and sighed. The plastic covered wires were stretching to the point that they would break soon. We would get it restrung again. (...)
Sababu man dògòn
(2010)
Die Literaturgeschichte quillt über on Werken über den Krieg, aus dem Krieg, mit dem Krieg, gegen den Krieg. Ein Heldenepos schien jahrhundertelang nicht anders denkbar denn als Erzählung von Kämpfern, Kriegern, Eroberern. [...] Im 20. Jahrhundert entstehen, oft im Widerspruch zu solcher Privatisierung, neue Formen, mit dem Krieg, der dieses Jahrhundert noch entsetzlicher traf als vorhergegangene, literarisch fertig zu werden: Dokumentation, Erlebnisbericht, Lautgedicht, Medienkritik, aber auch Schriften, in denen Kriegskameraderie als Alternative zur bürgerlichen Lebenswelt erscheint. Die Jugoslawienkriege der neunziger Jahre haben Europa auch außerhalb der unmittelbar betroffenen Gebiete erschüttert. Innerhalb der deutschsprachigen Literatur haben ich in den letzten Jahren nicht wenige Autoren mit zeitgenössischen Kriegen befaßt. Aus der Fülle von Texten greife ich drei nicht-fiktionale heraus; drei Reiseberichte, wenn auch höchst unterschiedlicher Natur, von Angehörigen verschiedener Generationen verfßt. Peter Handke ist ein Kriegskind, 1942 geboren; Juli Zeh, Jahrgang 1974, hat die Jugoslawienkriege als Jugendliche über die Medien mitbekommen, Peter Waterhouse, Jahrgang 1956, steht zwischen den beiden Generationen, sein Vater war sowohl im Zweiten Weltkrieg wie auch im Kalten Krieg in einer Weise aktiv, die für den Autor Beweggrund zu vielerlei Fragen ist.