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We introduce a computational model of the negative priming (NP) effect that includes perception, memory, attention, decision making, and action. The model is designed to provide a coherent picture across competing theories of NP. The model is formulated in terms of abstract dynamics for the activations of features, their binding into object entities, their semantic categorization as well as related memories and appropriate reactions. The dynamic variables interact in a connectionist network which is shown to be adaptable to a variety of experimental paradigms. We find that selective attention can be modeled by means of inhibitory processes and by a threshold dynamics. From the necessity of quantifying the experimental paradigms, we conclude that the specificity of the experimental paradigm must be taken into account when predicting the nature of the NP effect.
Reaction times to previously ignored information are often delayed, a phenomenon referred to as negative priming (NP). Rothermund et al. (2005) proposed that NP is caused by the retrieval of incidental stimulus-response associations when consecutive displays share visual features but require different responses. In two experiments we examined whether the features (color, shape) that reappear in consecutive displays, or their level of processing (early-perceptual, late-semantic) moderate the likelihood that stimulus-response associations are retrieved. Using a perceptual matching task (Experiment 1), NP occurred independently of whether responses were repeated or switched. Only when implementing a semantic-matching task (Experiment 2), negative priming was determined by response-repetition as predicted by response-retrieval theory. The results can be explained in terms of a task-dependent temporal discrimination process (Milliken et al., 1998): Response-relevant features are encoded more strongly and/or are more likely to be retrieved than irrelevant features.
In der vorliegenden Arbeit wurde eine aktuelle Diskussion um die Prozesse und Mechanismen der Selektiven Aufmerksamkeit im Rahmen von Anforderungen des sogenannten Negative Priming-Paradigma aufgegriffen. Die Kontroverse welche Prozesse zum Phänomen verlangsamter Reaktionen auf zuvor ignorierte Reize führen, diente als Hintergrund der Untersuchung der Frage, ob eine bei älteren Erwachsenen defizitäre access-Komponente Selektiver Aufmerksamkeit dazu führt, dass gleich große Negative Priming-Effekte jüngerer und älterer Erwachsener dennoch auf der Kontrolle unterschiedlicher Interferenzeinflüsse zwischen den Altersgruppen beruhen. So ist der Frage nachgegangen worden, ob ältere Erwachsene aufgrund einer defizitären access-Kontrolle möglicherweise eine separate Gedächtnisspur für distrahierende und Target-Information anlegen, während jüngere Erwachsene die distrahierende Information aufgrund einer hoch effizienten access-Komponente eher "nebenbei" verarbeiten und so die Distraktorinformation mit der Reaktion für das Target verknüpfen. Jüngere Erwachsene würden somit keine separate Gedächtnisspur für Distraktorinformation anlegen. Während bei älteren Erwachsenen der Negative Priming-Effekt aus dem Abruf der konfligierenden Distraktorinformation stammen könnte, würde der Negative Priming-Effekt jüngerer Erwachsener dann vor allem auftreten, wenn die Reaktion zwischen aufeinanderfolgenden Verarbeitungsepisoden wechselt. Insgesamt zeigte sich jedoch eine altersdifferenzielle Effizienz der access-Komponente Selektiver Aufmerksamkeit nur unter den spezifischen Umständen einer rein perzeptuellen Reaktionsanforderung. Während ältere Erwachsene durch die bloße Anwesenheit distrahierender Informationen gestört werden, scheinen jüngere Erwachsene diese Informationen effizient ausblenden zu können, solange die Aufgabenstellung keine elaboriertere Informationsverarbeitung erfordert. Dieses legt den Schluss nahe, dass sich die Effizienz der access-Komponente nicht generell altersdifferenziell unterscheidet. Jüngere Erwachsene scheinen von distrahierenden Informationen nur auf perzeptueller Ebene weniger gestört zu werden als ältere.