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Aus einem ultranationalistischen Blickwinkel skizzierte Kuffner auf 32 Seiten und fünf beigefügten Karten die aus seiner Sicht notwendige territoriale Neuordnung Europas, die sowohl die allslawische Frage "od Šumavy až po Bajkal či Tichý Oceán" [vom Böhmerwald bis zum Baikalsee bzw. Pazifik] lösen als auch einen dauerhaften Frieden garantieren sollte. Die Hauptrolle dabei hatte er einem neu zu formierenden Staat zugedacht, dem er zwar den Namen "Čechy" (Böhmen) gab, der jedoch nicht nur die historischen Grenzen des Königreichs, sondern auch diejenigen der 1918 gegründeten ČSR deutlich überschritt. [...] Mit dieser überzogenen Denkschrift sollte Kuffer (unbeabsichtigt) einer antitschechischen Propaganda dies- und jenseits der 1919 sanktionierten Grenzen für 20 Jahre Dauermunition liefern: Binnen weniger Jahre avancierte sie zum meistzitierten tschechischen Werk im völkisch-deutschnationalen Schrifttum der 1920er und 1930er Jahre. Man glaubte in Kuffners Schrift "das heimliche Grundkonzept des tschechischen Imperialismus" aufgedeckt zu haben.
Am Beispiel von Arrhenatherion-Rasen aus der westlichen Tschechoslowakei wird der Prozess der Verstaudung charakterisiert, der bei Einstellung der Bewirtschaftung von gemähten Wiesen eintritt. Die Verstaudung geht im allgemeinen Hand in Hand mit der Eutrophierung, die durch Intensivierung der Landwirtschaft bedingt ist. Ein Vergleich von gemähten und ungemähten Arrhenatherion-Rasen brachte folgende Resultate:
1. In aufgelassenen Wiesen sinkt die Artenzahl, besonders der Klassen-, Ordnungs- und Verbandscharakterarten.
2. Unter den Begleitern erhöhen sich wesentlich Zahl und Deckungsgrad von Ruderal- und Unkrautarten.
3. In der Bestandesstruktur setzen sich Hochstauden und ausdauernde Kräuter durch.
4. Es kommt zu Änderungen in der Artenzusammensetzung und in der quantitativen Vertretung mehrerer Wiesenpflanzen.
Die sukzessionsbedingte Verstaudung ist von der Eutrophierung zu unterscheiden. Während die durch Verstaudung entstandenen Ausbildungen des Arrhenatheretum elatioris als eine Phase dieser Assoziation zu bewerten sind, stellen die durch höhere Nährstoffzufuhr verursachten Abweichungen Varianten bis Subvarianten der Syntaxa von Wirtschaftswiesen dar.
Der vorliegende Beitrag untersucht, ob und inwiefern sich der Begriff der 'interkulturellen Literatur' in Deutschland in seiner 'Ganzheit' und zugleich Differenziertheit bzw. Ambivalenz erfassen lässt, und überprüft in diesem Zusammenhang Chiellinos Entwurf der 'Topographie der Stimmen' auf seine 'Stimmigkeit' und Plausibilität. Dabei wird der Frage nachgegangen, welcher der 'polyphonen' interkulturellen Stimmen die deutsch schreibenden Autor/innen aus der ehemaligen Tschechoslowakei nach 1968 zuzuordnen und wo sie innerhalb eines solchen Konzepts zu positionieren wären. Am Beispiel der Erzählung "Wurzelsteine" von Katja Fusek wird schließlich das interkulturelle Potential eines solchen Textes, entsprechend der von Chiellino und Blioumi aufgestellten Kriterien, sichtbar gemacht und eingehender beleuchtet.
Der Apophytisierungsprozess, d.h. der Anpassungsvorgang unserer einheimischen Arten natürlicher Pflanzengesellschaften an die qualitativ abweichenden Bedingungen anthropogener Standorte, erreicht bei einigen Arten in verschiedenen Gebieten unterschiedliche Stadien. Im Verlauf dieses Prozesses entstehen allochthone Gemeinschaften, die syntaxonomisch und synchorologisch von den natürlichen Gesellschaften mit denselben Leitarten ziemlich abweichen. Der Apophytisierungsprozeß wird am Beispiel der Zönosen mit vorherrschendem Chaerophyllum aromaticum eingehender analysiert. Diese Zönosen kann man in eine sog. syntaxonomische Derivatreihe (im Sinne von KOPECKY & HEJNY 1971) einordnen. Das "Ausgangsglied" der Reihe bilden die natürlichen Ufersaum-Bestände der sudetisch-karpatischen Rasse des Petasitetum hybridi, die durch einen hohen Anteil von Ch. aromaticum gekennzeichnet sind. Die "Endglieder" der Reihe gehören zu den allochthonen anthropogenen Gemeinschaften mit dominierendem Ch. aromaticum, die entweder auf Verbands- oder Assoziationsrangstufe innerhalb des Arction lappae eingereiht werden können. In diesen anthropogenen Gemeinschaften überschreitet die leitende Dominante (Ch. aromaticum) weit die Grenze ihrer ursprünglichen Verbreitung im Rahmen der natürlichen Petasito-Chaerophylletalia-Einheiten. Die syntaxonomische Analyse des Apophytisierungsprozesses bietet so einen wichtigen Schlüssel zum Erkennen der Entstehung und Ausbreitung mancher natürlicher und anthropogener Gesellschaften derselben Dominanten in unserer Kulturlandschaft.