300 Sozialwissenschaften
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Der Band untersucht die Ursachen, Ausprägungen und Reaktionen auf die Entstehung bzw. Erstarkung populistischer Parteien und Bewegungen in Deutschland und Ostmitteleuropa.
Inhaltsverzeichnis:
Arthur Benz: Populismus als Herausforderung für Wissenschaft und Praxis - Einleitung
Dirk Jörke: Populismus – Ursachen und falsche Antworten
Michael Edinger: Mobilisierung gegen das Establishment. Zu einem Wesensmerkmal populistischer Strömungen
Claudia Landwehr und Nils D. Steiner: Populismus – eine Nachfrageperspektive
Joachim Klose: Ein Land, zwei Perspektiven? Zum Populismusin Ost- und Westdeutschland
Petra Guasti und Lenka Buštíková: Populismus in Ostmitteleuropa und der Verzicht auf Politik
Der vorliegende Beitrag möchte die Perspektiven einer solchen akteursorientierten Diskursanalyse aufzeigen. Die Akteure stellen nämlich diejenige "Kraft" dar, die den Diskurs ins Leben ruft, diesen formuliert und dynamisiert. Auf die Lexik ausgerichtete Untersuchungen fokussieren in erster Linie auf die sprachliche Oberfläche, d.h. etwa auf Fahnenwörter, Schlüsselwörter oder auf die Metaphorik. Diese können jedoch erst als Endprodukte der sprachlichen Tätigkeit der Akteure betrachtet werden, in denen sich deren Motivationen, Meinungen, Positionierungen und Einstellungen konstituieren. Akteursorientierte Analysen möchten hingegen auch den Hintergrund beleuchten: die Ebene der Argumentation, die Topoi, die im Diskurs in konkreten Sprachgebrauchsmustern sich materialisieren. Diese Muster sind als kollektive Denkmuster zu betrachten, die einer Gemeinschaft im kollektiven Gedächtnis zur Verfügung stehen. Als kollektiv gespeichertes und durch die Sprache zugänglich gemachtes Wissen prägen sie das Weltbild der jeweiligen Sprachgemeinschaft. Das bedeutet zugleich, dass der Sprache eine fundamentale Rolle als wissensstiftendes Medium zukommt. Sie bestimmt, wie die Welt wahrgenommen und daraus Faktizität hergestellt wird. Ferner heißt das auch, dass Diskurse zugleich als Orientierungsrahmen dienen. Sie stellen den Sprachbenutzern Wissensbestände zur Verfügung, die sowohl bei der Deutung von Ereignissen und Entitäten eine kognitive Basis bilden, als auch eine Struktur anbieten, in die neue Kenntnisse integriert werden können.