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Welche Räume für Bildung bieten die modernen 'Wissensgesellschaften' und welcher Bildungsräume bedürfen sie für ihren Bestand? Die folgenden pädagogisch-philosophischen Darlegungen widmen sich dieser Frage am Leitfaden der drei für die Problematik einschlägigen Begriffe 'Wissen', 'Lernen' und 'Orientierung'.
Untergangspädagogik
(2017)
Der Mensch der Moderne befindet sich in einer fundamentalen Unsicherheit. Ihm bleiben zwei Möglichkeiten, mit dieser Unsicherheit umzugehen: er kann sich ablenken oder sich offenen Auges in und trotz der Unsicherheit entfalten. Bildung hat die Aufgabe, Menschen zu einer solchen Entfaltung zu befähigen.
Mit Neuen Digitalen Medien geht das Versprechen einher, Sicherheit durch Selbstkontrolle und Selbstoptimierung in einer unsicheren Welt zu erlangen. Deutlich wird dies am Phänomen Quantified Self, das als Ausdruck einer transhumanistischen Agenda gelesen werden kann. Diese Sicherheit ist eine vermeintliche, denn tatsächlich führt sie zu einer unzweifelhaften, entmenschlichten, sinn- und bedeutungslosen Existenz, kurzum: zum Untergang. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass insbesondere mit der Medienpädagogik das Potenzial einhergeht, den drohenden Untergang zu einem Übergang werden zu lassen. Dazu ist es allerdings vonnöten, das Phänomen Quantified Self bildungstheoretisch einzuordnen.
Bei der zusammenfassenden Analyse unterschiedlicher empirischer Qualifikations- und Forschungsprojekte mit ganz unterschiedlichen Fragestellungen und Erkenntnisinteressen (vgl. Nittel, Schütz, Tippelt 2014; Burkart, Meyer, Stemmer 2016; Meyer 2017; Nittel, Tippelt 2018) zeigt sich sehr deutlich immer wieder ein und dasselbe Phänomen: In den beruflichen Selbstbeschreibungen von pädagogisch Tätigen aus der Elementar- wie der Primarbildung, der Sekundarstufe I und II, der Sozialpädagogik, der Erwachsenenbildung und den Hochschulen nehmen die Begriffe Begleiten und Begleitung eine zentrale Stellung ein. ...
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich aus der Sicht des Subjekts mit Transformationen und nimmt die dabei (potentiell) stattfindenden Bildungsprozesse in den Blick. Diese werden im spezifischen Kontext des Übergangs in die Hochschule empirisch analysiert. Durch diesen Fokus wird es möglich, unterschiedliche Facetten von transformatorischer Bildung sowie Hinweise auf selbstbezogene Veränderungen in den Eigentheorien der Subjekte herauszuarbeiten. Darüber hinaus lässt sich die Funktion dieses spezifischen Übergangs als Generator solcher Bildungsprozesse rekonstruieren.
Vor diesem Hintergrund werden folgende Fragestellungen bearbeitet, die über ihren Bezug zur subjektiven Gestaltung des Übergangs miteinander verbunden sind:
Welche Dimensionen charakterisieren den Übergang in die Hochschule aus Sicht der Betroffenen?
Welche selbstbezogenen Veränderungen lassen sich in den Eigentheorien der Befragten identifizieren?
Um einen Beitrag zur Diskussion dieser Fragestellungen zu leisten, wird zunächst das Forschungsfeld der Hochschullandschaft dargestellt. Nach der Rahmung der zentralen theoretischen Konzepte wird das Forschungsdesign erläutert, auf dessen Ergebnissen der vorliegende Beitrag beruht. Dem schließen sich die zentralen empirischen Ergebnisse sowie deren Rückkopplung an den Forschungsstand an.
Habituelle Grundlagen des Studierverhaltens. Annäherungen an die Bedingungen universitären Lernens
(2019)
Der vorliegende Band fragt nach "Erwachsenenbildung und Lernen in Zeiten von Globalisierung, Transformation und Entgrenzung." Die damit beschriebenen Veränderungen können Anlass sein, neue pädagogische Konzepte zur Unterstützung des Lernens von Erwachsener an verschiedenen Lernorten und in unterschiedlichen institutionellen Kontexten zu entwickeln. Sie können aber auch Ausgangspunkt für empirische Studien sein, die sich mit den spezifischen Bedingungen und Formen des Lernens von Erwachsener befassen. Anknüpfend an die Diagnose einer Entgrenzung bzw. Vervielfältigung der Lernorte widmet sich die Erwachsenenbildungsforschung zunehmend auch der Untersuchung der Formen und Bedingungen des Lernens Erwachsener jenseits der klassischen Institutionen der Weiterbildung. Damit kommen auch andere Lernorte – etwa das Lernen am Arbeitsplatz, im Verein, im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements und nicht zuletzt auch an der Universität – in den Blick. Durch die empirische Untersuchung des hochschulischen Lehrens und Lernens kann die Erwachsenenbildungswissenschaft somit auch einen Beitrag zur Analyse des Lebenslangen Lernens leisten (Rhein 2015).
Der vorliegende Beitrag beleuchtet das Erwachsenenlernen anhand einer Studie zum Studierverhalten an der Universität. Der Fokus wird dabei auf die habituellen Bedingungen des Studierens gelegt. Die Ergebnisse weisen aber darauf hin, das Wechselverhältnis zwischen individuellen Lernvoraussetzungen und institutionellen Möglichkeitsräumen stärker in den Blick zu nehmen.
Die Erziehung und Bildung im Bahá’í-Sinne geht von der Einheit und Harmonie zwischen dem Menschen und dem ganzen Sein aus. Damit diese Einheit und Harmonie und dadurch das Glück im Leben des Individuums Realität wird und eine tief humanistische Weltgemeinschaft entsteht, muss der Mensch ganzheitlich von einem wohldurchdachten pädagogischen System erzogen und gebildet werden. Die ganzheitliche Erziehung und Bildung umfassen die körperlichen, menschlichen und geistigen Dimensionen jedes Individuums. Die Vernachlässigung einer dieser Dimensionen wird die o. g. Harmonie und Entfaltung stören und zur entsprechenden Entfremdung führen.
Um diese Anspruch näher zu prüfen, befasst sich diese Arbeit mit den folgenden Hauptthemen: Die allgemeine Beschreibung der Bahá’í-Religion, die Sicht auf den Menschen und die Welt, die politische Bildung aus der Sicht der Bahá’í und die erzieherischen sowie Bildungsmaßnahmen der Bahá’í in der Praxis.
Durch die politische Bildung soll nach dem Bahá’í-Verständnis eine tief demokratische und lebensfreundliche Politik realisiert werden. Die Bahá’í auf der ganzen Welt praktizieren ein System, das diesen Idealen entspricht bzw. sehr nahe kommt.
Die praktischen Maßnahmen der Erziehung und der Bildung im Bahá’í-Sinne werden anhand des Bahá’í-Curriculums im Iran vor der islamischen Revolution analysiert und versucht, daraus pädagogische Maxime zu entnehmen. Anschließend wird der eigene Bahá’í-Unterricht in Deutschland sowie die weltweit eingesetzten Ruhi-Kurse dargestellt.
Diese Arbeit soll den Leser dazu anregen, sich mit der Realisierbarkeit einer friedlichen, humanen und dynamischen Weltgemeinschaft auseinander zu setzen und die Möglichkeit des Glücks sowie der Entfaltung des Individuums zu prüfen.