TY - JOUR A1 - Weiser, Barbara A1 - Jagel, Armin T1 - Flora, Vegetation und Avifauna im Bövinghauser Bachtal an der Grenze zwischen Bochum und Dortmund (Westfalen) T1 - Flora, vegetation and avifauna in the Bövinghauser Bachtal between Bochum and Dortmund (North Rhine Wesphalia, Germany) T2 - Online-Veröffentlichungen des Bochumer Botanischen Vereins N2 - Das unter Naturschutz stehende Gebiet des Bövinghauser Bachtals (NSG Oberes Ölbachtal in Bochum, NSG Ölbachtal in Dortmund) wurde floristisch, vegetationskundlich und avifaunistisch untersucht. Insbesondere die Ergebnisse der botanischen Untersuchungen werden hier vorgestellt und zur Analyse herangezogen, um Veränderungen festzustellen, die sich seit ersten Untersuchungen Anfang der 1980er Jahre ergeben haben. Insgesamt wurden 437 Sippen an Höheren Pflanzen festgestellt, 366 davon wurden als dauerhaft ansässige Arten gewertet. 19 Arten stehen in einer der Roten Listen, 5 Arten werden auf der Vorwarnliste Nordrhein-Westfalen geführt. Festgestellt wurde insbesondere ein Rückgang oder sogar der Verlust von Arten, die nährstoffarme und/oder eine niedrige Vegetation benötigen. Pflanzensoziologisch wurden die gebietstypischen und dominierenden Pflanzengesellschaften erfasst. Fünf der gefundenen Pflanzengesellschaften stehen in einer Kategorie der Roten Liste. Zu den regional wichtigsten und auch für die Tierwelt bedeutendsten Biotopen gehören die großflächig ausgebildeten Röhrichtgesellschaften im Haupttal des Bövinghauser Baches, die in Form des Scirpo-Phragmitetums sowie der Großseggenrieder des Caricetum gracilis und des Caricetum acutiformis landesweit gefährdet sind. Auffällig ist die "Verbrennnesselung" der Gesellschaften, die sich insbesondere an Wegrändern und in den Feuchtgebieten bemerkbar macht. Hierauf weist auch das reichliche Auftreten von Gesellschaften hin, die aufgrund der Bevorzugung eutropher Standorte landesweit in Ausbreitung begriffen sind. Diese Befunde weisen auch auf die starke Nährstoffbelastung, insbesondere Stickstoffbelastung, des Gebiets hin. Gründe hierfür sind insbesondere der Eintrag durch die angrenzende Landwirtschaft sowie durch Hunde- und Pferdekot. Die Kartierung des Vogelbestands ergab insgesamt 70 Arten. Unter ihnen wurden 44 Brutvogelarten mit 230 Paaren festgestellt. Von den Vogelarten des Gebietes stehen insgesamt 22 auf der Roten Liste, davon 9 Brutvögel. Das Gebiet bietet durch seine Vielgestaltigkeit und hier insbesondere durch die großflächig ausgebildeten Feuchtgebiete einen in der näheren Umgebung einzigartigen Lebensraum für viele seltene Brutvogelarten. So wurden im Untersuchungsjahr Bruten von Feldschwirl, Schwarzkehlchen, Rohrammer und Teichrohrsänger festgestellt. Insgesamt ist festzustellen, dass die Anzahl der Brutpaare besonders in den Röhricht- und Hochstaudenbereichen vor allem auf Grund der häufigen Störungen durch Spaziergänger und freilaufende Hunde relativ niedrig bleibt. Auch für die Gewässerbrüter bestehen derzeit keine ausreichenden Ruhezonen. N2 - A quantitative and qualitative assessment of flora, vegetation and avifauna was conducted in the nature reserves surrounding the Bövinghauser Bachtal (NSG “Oberes Ölbachtal” in Bochum, “NSG Ölbachtal in Dortmund, Westphalia). In 2007, a total of 437 vascular plants were found, where 366 species were classified as established while the others are ephemeral garden escapes or were planted within the area (e. g. forest trees). The assessment showed that 5 plant communities and 19 plant species are red-listed and even 5 species belong to the category “Near threatened in North Rhine Westphalia”. The results were compared to former studies of the early 1980’s. A substantial decrease or even loss of species of low and nutrient-poor vegetation types became evident. From an ecological point of view the most important vegetation types are a few artificial ponds and particularly the expanded reed areas in the main valley mostly composed with Phragmites australis. Threatened plant communities in these wetlands are Scirpo-Phragmitetum, Caricetum gracilis and Caricetum acutiformis. Striking was also the high amount of Stinging Nettle (Urtica dioica) particularly along the trails but also in the wetlands. The occurrence of Stinging Nettle and other nitrophilous plant communities is a clear indicator of eutrophication. These wetlands are also important habitats for rare breeding birds of the Ruhr-Area as Grasshopper warbler, Common stonechat, Reed bunting, Reed warbler and Water rail. A total of 70 bird species were recorded in the study area, 44 of them breeding birds with at least one detected nest. Altogether 230 nests were detected. Especially for wetlands this is a low number considering the size of the area and its diverse biotopes. This is most likely due to a high frequency of disturbance caused by recreational activities such as cycling and hiking, but also unleashed dogs. Recommendations are given in this study to minimize the mentioned issues and to facilitate a natureorientated development of this important biological reserve. Y1 - 2010 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/14148 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1150866 N1 - http://www.botanik-bochum.de/ VL - 2 SP - 24 EP - 65 PB - Bochumer Botanischer Verein CY - Bochum ER -