TY - CHAP A1 - Dehrmann, Mark-Georg T1 - Kritik, Polemik und Ästhetik beim frühen Nicolai: "Milton" und die "Briefe über den itzigen Zustand" N2 - Nicolais „Briefe über den itzigen Zustand der schönen Wissenschaften“ […] erklären den bislang herrschenden kritischen Parteien, Leipzig und der Schweiz, selbstbewußt den Krieg. Sie ergreifen einen neuen Ton in der kunsttheoretischen Diskussion, sie entwickeln teilweise neue kritische Positionen und eine neue, kämpferische Theorie der Kritik. […] Grundpositionen seiner Kritik entwickelt er dabei bereits in der meist stiefmütterlich behandelten Abhandlung zu Milton von 1753, was auch für eine relative konzeptionelle Unabhängigkeit der in den „Briefen“ entwickelten Positionen von Lessing spricht. Auf der anderen Seite aber spricht manches dafür, daß Nicolai und Lessing sich zur Zeit der Abfassung der Briefe bereits kannten. Nicolai, so die These des folgenden Beitrags, entwickelt im „Milton“ und in den „Briefen“ ein eigenes kritisches Profil. Aber der Gestus der „Briefe“, ihr beachtliches Selbstbewußtsein, wird durch die Bekanntschaft mit Lessing plausibler. Nicolai mußte sich nicht als alleinigen Streiter gegen die etablierten Parteien des deutschen kritischen Feldes begreifen. Die Briefe sind von dem Bewußtsein getragen, mit anderen eine gemeinsame ›Berliner‹ Sache gegen die Leipziger und die Schweizer Kritik führen zu können. Insofern bilden sie den Beginn der publizistischen Offensive dieser Berliner Aufklärung. KW - Nicolai, Friedrich KW - Aufklärung KW - Lessing, Gotthold Ephraim KW - Kritik KW - Ästhetik KW - Berliner Aufklärung Y1 - 2011 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/21156 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-93969 N1 - Postprint, zuerst in: Rainer Falk, Alexander Košenina (Hrsg.): Friedrich Nicolai und die Berliner Aufklärung. – Hannover, 2008, S. 29-43 ER -