TY - JOUR A1 - Muster, Christoph T1 - Zur Bedeutung von Totholz aus arachnologischer Sicht : Auswertung von Eklektorfängen aus einem niedersächsischen Naturwald T1 - On spiders associated with dead trunks : investigations in a semi-natural woodland in North-West Germany T2 - Arachnologische Mitteilungen N2 - The communities of bark-dwelling spiders and false scorpions on standing trunks of living and dead oaks (Quercus robur) of various stages were studied in an ancient woodland in the lowland of NW-Germany. The investigations were carried out from march to october 1996 by use of 28 emergence traps. For comparative purpose one stem-eclector was used. All traps were installed at a height of 2 meters. The appropriateness of these methods for collecting spiders is discussed. A total of 1828 spiders (41 species) and 57 false scorpions (1 species) were encountered. Abundance gradients are analysed with regard to bark-structure, insolation and age of the dead wood. Three species are first recorded in the NW-German Plain: Dipoena torva, Haplodrassus cognatus and Synema globosum. Hitherto the predominant spiders Thyreosthenius parasiticus and Haplodrassus cognatus have not been found on bark abundantly. Thus, the structure of the bark-dwelling fauna varies considerably with region, biotope structure and historical aspects. The occurence of Dendrochemes cymeus, which in Britain is associated with ancient woodlands, indicates that this species could be restricted to such woodlands in Northern Germany, too. N2 - Von März bis Oktober 1996 wurde die Stammfauna an stehendem Eichentotholz verschiedenen Absterbedatums im niedersächsischen Naturwald Pretzetzer Landwehr untersucht. Es kamen 28 in 2m Hohe installierte Borkenemergenzeklektoren zum Einsatz. Für Vergleichszwecke wurden auch gesunde Bäume beprobt und ein Stammeklektor betrieben. Dabei wurden 1828 Spinnen aus 41 Arten und 57 Exemplare einer Pseudoskorpionart gefangen. Die Zusammensetzung der Araneozonosen ändert sich mit dem Alter des Totholzes. Für einige Arten lässt sich eine Abhängigkeit von der Rindenstruktur aufzeigen. Bei anderen Arten lässt sich die Verteilung eher durch unterschiedliche Belichtungsverhältnisse der Stammoberfläche erklären. Die Fangeffizienz von Borkenemergenz-und Stammeklektoren für Spinnentiere wird diskutiert. Dabei ist hervorzuheben, dass derZeitpunkt der Installation bei geschlossenen BEE einen beträchtlichen Einfluss auf die Resultate hat. Ein Vergleich mit anderen Ergebnissen zur Arachnofauna von Baumstämmen in Mitteleuropa zeigt, dass die meisten charakteristischen Rindenbewohner nicht baumartenspezifisch auftreten und in allen untersuchten Regionen zu finden sind. Die Dominanzverteilungen fallen jedoch extrem unterschiedlich aus. Die beiden häufigsten Arten dieser Untersuchung, Thyreosthenius parasiticus und Haplodrassus cognatus, wurden bisher nur sehr selten bzw. in geringen Individuenzahlen an Baumstämmen festgestellt. H. cognatus wurde bisher im nordwestdeutschen Flachland Überhaupt noch nicht gefunden. Weitere Erstnachweise für diese Region sind Dipoena torva und Synema globosum. Bemerkenswert ist auch 45 das häufige Auftreten des stenoken Pseudoskorpions Dendrochernes cyrneus. Diese Art kann als potentieller Indikator für historisch alte Wälder in Norddeutschland gelten. Die Ergebnisse unterstreichen den hohen Naturschutzwert von totholzreichen Naturwaldzellen. Y1 - 1998 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/28923 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-289237 VL - 15 SP - 21 EP - 49 PB - Arachnologische Ges. CY - Freiburg ER -