TY - JOUR A1 - Scherfose, Volker T1 - Pflanzensoziologische und ökologische Untersuchungen in Salzrasen der Nordseeinsel Spiekeroog : 2. Bodenchemische Untersuchungen, Stickstoff-Netto-Mineralisation und Salzbelastung T2 - Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft N2 - In den Salzwiesen Spiekeroogs wurden 1983 ökologische Untersuchungen auf pflanzensoziologischer Basis durchgeführt. Gemessen wurde der Verlauf des Bodenwassergehaltes, des Grundwasserstandes, des Chloridgehaltes der Bodenlösung und der Stickstoff-Netto-Mineralisation während einer Vegetationsperiode; dazu erfolgte eine Charakterisierung der Böden durch allgemeine Bodenkennwerte. Regelmäßig überflutete Standorte haben höhere CaCO3-Phosphat- und Kalium-Gehalte als solche, die nur noch selten von Springtiden erreicht werden, ebenfalls Brackwasser-Standorte. Die Humusgehalte des Bodens steigen mit zunehmendem Alter der Salzmarschen an, geringe C/N-Verhältnisse lassen hohe biologische Umsetzungsraten erwarten. Die Stickstoff-Netto-Mineralisation der obersten 10 cm prielnaher Standorte liegt mit 95 — 120 kg N/ha und Vegetationsperiode deutlich über derjenigen prielferner Standorte mit 60—95 kg N/ha und Vegetationsperiode, wohl eine Folge besserer Durchlüftung und höheren Stickstoff-Eintrags durch die Priele. Die Mineralisation zeigt eine positive Korrelation zur Temperatur und eine negative zur Bodenfeuchte; eine Abhängigkeit vom Salzgehalt besteht nicht. Bei abnehmender Überflutungshäufigkeit und fehlendem Stäuwassereinfluß erhöht sich die Nitrifikation. In den nicht täglich überfluteten Böden steht das Grundwasser im Hochsommer bei 30—80 cm; besonders beeinflusst wird der Grundwasserstand hier durch Springtiden. Im Hochsommer kam es durch mangelnde Niederschläge und hohe Evaporationsraten zur Chloridanreicherung im Oberboden über die Meerwasser-Konzentration hinaus. Höchste Salzgehalte von ca. 5% traten aber nicht an den am häufigsten überfluteten Standorten, sondern im oberen Puccinellion auf, da hier mangels täglicher Überflutung eine längerfristige Salzanreicherung stattfinden kann. Ausgehend von den Messungen der Boden-Wassergehalte und der Chlorid-Gehalte der Bodenlösung wird ein Ökogramm zur Charakterisierung der Salzmarsch-Pflanzengesellschaften erstellt. N2 - Ecological investigations in the saltmarshes of Spiekeroog (Niedersachsen, W. Germany) showed that the soil content of CaCO3, P and K decreases from the lower to the upper saltmarsh. This tendency can be veiled by the input of excrements (P) and food-remains (Ca) of seabirds to the upper marsh. On the other hand, the humus and nitrogen content increases, due to of longer autochthonous supply in the upper marsh. The net nitrogen mineralisation in the topsoil increases toward creek-banks, which are better aerated and may have a higher nitrogen input during the tide. There is no significant difference in the amount of annually mineralized inorganic nitrogen between lower and upper saltmarsh, but nitrification increases with declining submergence frequency. The chloride content in the topsoil layers of the higher Puccinellion (+30 - +50 cm MThw) was nearly twice that of seawater, caused by little precipitation but high evaporation during the summer. This appears to produce no ecological consequences, because the uptake of water by halophytes can take place in areas with deeper soil and less salt content. A scheme for classifying the different saltmarsh communities by the soil water content and the chloride content of soil water, according to ELLENBERG, was developed. KW - Spiekeroog KW - Salzwiesen KW - Bodennährstoffe KW - Humusgehalt KW - Stickstoffmineralisation KW - Chloridanreicherung Y1 - 2015 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/38064 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-380642 SN - 0722-494X VL - 7 SP - 173 EP - 198 ER -