TY - JOUR A1 - Ricci, Alberto T1 - Die Liebe zwischen Natur und Wahrheit, Ursprung und Schicksal bei Hölderlin und Leopardi T2 - Komparatistik : Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft N2 - Hier möchte ich die Nähe beider Dichter hervorheben die in ihrem gemeinsamen Versuch liegt, jenen Mangel ("mancanza"), ihr immer unbefriedigtes Streben nach dem Absoluten oder höheren Zusammenhang (SW II, 562 ff.), in einer neuen poetischen Sprache darzustellen, die die Liebeserfahrung - eins zu sein mit dem Ganzen - wieder denkbar machen würde, um den Modernen die konkrete, fühlbare Gewissheit jener Erfahrung zurückzuerstatten, und mit ihr das Bewusstsein der Abwesenheit ihres Schicksals. Dazu muss sich ihre Dichtung immer an einer labilen und paradoxen Grenze entlang bewegen, die bei Leopardi Natur und Wahrheit, bei Hölderlin Ursprung und Schicksal trennt, in deren chiastischer Entgegensetzung sich ihre Substanz auflöst. Substanz, die bei Ersterem ein solides Nichts ("solido nulla") darstellt, ein Oxymoron, eine den natürlichen Trug reflektierende Figur, und bei Letzterem die Metapher selbst, den materiellen Durchgangsort zwischen dem Erscheinen und dem Auflösen der Dinge - von 'Auflösung' (der Dissonanzen) spricht Hölderlin in der Vorrede zur letzten Fassung des 'Hyperion', aber auch in seiner theoretischen Schrift 'Das Werden im Vergehen' (SW II, 446ff.). KW - Liebe KW - Leopardi, Giacomo KW - Hölderlin, Friedrich Y1 - 2014 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/43278 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-432783 SN - 1432-5306 VL - 2013 SP - 125 EP - 136 PB - Synchron CY - Heidelberg ER -