TY - JOUR A1 - Kluwe, Sandra T1 - Ein "geradezu unendlicher Verkehr" : Warenverkehr, Briefverkehr, gesellschaftlicher Verkehr, Straßenverkehr und Geschlechtsverkehr als semantischer Holismus in Kafkas Novelle "Das Urteil" T2 - Weimarer Beiträge : Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften N2 - Schon bei einer rein lexikalisch orientierten Lektüre von Kafkas Erzählung 'Das Urteil' drängt sich die Hypothese auf, dass die Semantik des 'Verkehrs' das Sinnzentrum dieser Novelle bildet: Kumulativ und mit einer geradezu pointenhaften Zuspitzung verdichtet sich der Kern des narrativ gestalteten Konflikts in diesem Wortfeld und lädt zu einer Analyse ein, die Rekurrenz als Varianz (im Sinne einer metamorphotischen Wiederkehr des Verdrängten) verstehbar macht. Eine Analyse der 'Verkehrs'-Semantik in Kafkas Urteil, die in der Forschung bislang noch nicht unternommen wurde, scheint daher lohnend. Stehen das leitmotivisch wiederholte mot-clé 'Verkehr' bzw. seine Synonyme doch offenbar für das Sinn-Zentrum der Erzählung und erfüllen damit jene Funktion, die dem 'Falken' im Rahmen der traditionellen Novellen-Typologie zugeschrieben wird: die kognitive Funktion, eine zunächst verborgene oder verschlüsselte Botschaft verstehbar zu machen. Dabei ist es keineswegs damit getan, die übliche Semantik des Wortes 'Verkehr' lexikologisch aufzufächern, vielmehr ergibt sich - so meine These - die 'Bedeutung' dieses Wortes im Urteil erst aus dem Zusammenspiel affiner und assoziativ vernetzter bzw. kontaminierter Semantiken, die für diesen und nur für diesen Einzeltext charakteristisch sind. KW - Kafka, Franz KW - Das Urteil KW - Verkehr KW - Bedeutungsholismus KW - Holismus KW - Sprachphilosophie Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/49385 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-493851 UR - http://www.passagen.at/cms/index.php?id=300 SN - 0043-2199 SN - 2510-7291 VL - 59 IS - 3 SP - 431 EP - 446 PB - Passagen Verlag CY - Wien ER -