TY - JOUR A1 - Weber, Heinrich E. T1 - Die Vegetation der Hase von der Quelle bis Quakenbrück : mit 10 Tabellen T2 - Osnabrücker naturwissenschaftliche Mitteilungen : Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück N2 - Die Vegetationsverhältnisse der Hase, eines 174 km langen Nebenflusses der Ems, wurden im Sommer 1975 von der Quelle an auf einer Strecke von 93,3 km an 77 Probeabschnitten untersucht. Die Analysen konzentrierten sich dabei auf die Gefäßpflanzen des Wassers und der Böschungen in ihrer Abhängigkeit von den natürlichen und anthropogenen Standortsbedingungen. - Im Zusammenhang mit der Beschreibung der Pflanzengesellschaften werden die morphologische und ökologische Plastizität der vorkommenden Arten und die dadurch gegebenen Probleme für die syntaxonomische Zuordnung amphibischer Gesellschaften behandelt. Die Arten werden je nach dem Grad ihrer Polymorphie, ihrer Amphibie und ihres Standortoptimums in verschiedene Typen eingeteilt. - Von den zahlreichen Pflanzen.gesellschaften der Hase sind die wichtigsten: 1) als Hydrophytengesellschaft das Sparganio-Potametum pectinati Ass. nov. Als einzige in der Hase vorhandene gleichzeitig strömungs- und verschmutzungstolerante Gesellschaft ist sie vor allem im Mittellauf verbreitet. 2) Als Helophytengesellschaft begleitet das Sagittario-Sparganietum emersi TX. bis auf den quell nahen Oberlauf den Fluß zu beiden Seiten bis zur Mündung. 3) Als nur periodisch überflutete Epigeophytengesellschaft ist das Phalaridetum arundinaceae LIBB. parallel dazu an den Böschungen verbreitet. Ein Vergleich der Hydrophytenflora von der Quelle bis Quakenbrück zeigt nach einer arten armen quellnahen Strecke eine große Zunahme der Artenmannigfaltigkeit bis Osnabrück, dann ein starkes Absinken und später bis Quakenbrück wieder eine allmähliche Zunahme. Einige früher nachweislich auch unterhalb von Osnabrück verbreitete Arten haben sich heute nur noch im Oberlauf halten können. - Es wird gezeigt, daß zwischen der Diversität der Hydrophytenflora und den jeweiligen Saprobieverhältnissen eine enge Abhängigkeit besteht. Dabei werden die Ursachen für das Absterben der Arten diskutiert. Die vegetationskundlichen Befunde ergeben an den fünf Punkten, für die langfristige hydrobiologische und chemische Analysen aus dem Zeitraum 1966-69 vorliegen (NEUMANN 1975 u. a.) noch im Jahr 1975 eine vollständige Koinzidenz. Die Diversität der Hydrophytenvegetation erweist sich somit als deutlicher Indikator für die ökologische Beurteilung von Fließgewässern und erlaubt die Einordnung punktueller mikrobiologischer und chemischer Meßstationen in ein Gesamtgefüge, denn wegen der raschen Erkennbarkeit der Makrophyten und ihres Zeigerwerts für langfristig wirksame Bedingungen kann ein Fließgewässer an allen Punkten seiner gesamten Strecke leicht und ohne mehrfache Analysen ökologisch beurteilt werden. Der untersuchte Haselauf von der Quelle bis Quakenbrück ist auf dieser Grundlage in unterschiedliche Abschnitte mit verschiedener Gewässergüte zu gliedern, die oberhalb von Osnabrück zunächst die Klasse I, dann die Klasse II durchläuft. Diese reicht noch bis in die Stadt hinein, sinkt dann durch verschiedene Belastungen bis auf III ab und bessert sich erst allmählich wieder (etwa von der Dütemündung an) bis auf II, wobei hinter der Stadt Bramsche noch einmal eine vorübergehende Verschlechterung der Saprobieverhältnisse zu beobachten ist. Das 1975 erfaßte Floreninventar der Hase ist in einem abschließenden Verzeichnis mit 322 Gefäßpflanzen zusammengestellt. Y1 - 1976 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/26911 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-269111 SN - 0340-4781 VL - 4 SP - 131 EP - 190 PB - Museum am Schölerberg Natur und Umwelt CY - Osnabrück ER -