TY - JOUR A1 - Bültmann, Helga T1 - Strategien und Artenreichtum von Erdflechten in Sandtrockenrasen T1 - Strategies and species richness of terricolous lichens in dry sand grasslands T2 - Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft N2 - Erdflechten stellen in Sandtrockenrasen einen bedeutenden Anteil der Phytodiversität. Sie können zusammen mit Moosen syntaxonomisch und teils auch ökologisch eigenständige Einheiten (Microcoena) bilden. In Vegetation der Klassen Koelerio-Corynephoretea und Ammophiletea konnten in Deutschland und Dänemark 26 unterschiedliche flechtenreiche Mikrogesellschaften aufgenommen und standörtlich charakterisiert werden. - Erdflechten und Erdflechten-Mikrogesellschaften sind gute Anzeiger v. a. für Mikrohabitat-Faktoren, die die Konkurrenzfähigkeit der Gefäßpflanzen verändern, wie Eutrophierung und unterschiedliche Arten von Störung. Daher sind Flechten-Mikrogesellschaften hervorragende Bioindikatoren für den qualitativen Zustand von Sandtrockenrasen. Die höchsten Werte für den Artenreichtum von Flechten wiesen Microcoena offener Sandböden auf, v. a. Cladometum zopfii und C. foliaceae. Beide Mikrogesellschaften können in Trockenrasen als Anzeiger für gute Qualität dienen. Vorkommen des Cladonietum nemoxynae ist zumindest im ozeanischen Klima ein deutlicher Anzeiger anthropo-zoogenen Einflusses. - Auf humusreichen Böden entwickelt sich eine Sukzessionsreihe der Flechtenvegetation mit einer unimodalen Verteilung des Artenreichtums. Dabei ändern sich die vorherrschenden Ausbreitungsmodi von überwiegend Sporen über Soredien zu Fragmentierung und Strategietypen nach Grime von Ruderaistrategen zu Konkurrenzstrategen. - Die artenreichsten Bestände benötigen Sandbewegung, um als Dauergesellschaften erhalten zu bleiben. Bestände in großflächigen Küstendünen (in der vorliegenden Untersuchung Dänemark) oder Flussdünen (Elbetal) sind daher meist in besserem Zustand, mit einem höheren Anteil der seltenen Mikrogesellschaften und mit höherer Flechten-Diversität. N2 - Terricolous lichens are an important component of phytodiversity in dry sand grasslands. Together with bryophytes, lichens form syntaxonomically and often ecologically independent units, the microcoena. 26 lichen rich microcommunities were recorded in vegetation of the classes Koelerio-Corynephoretea and Ammophiletea from Germany and Denmark and their habitats characterized. - Terricolous lichens and their microcommunities are sensitive indicators of microhabitat factors, especially those, which change the competitive ability of vascular plants, such as eutrophication and different kinds of disturbance. Therefore lichen microcommunities are excellent bioindicators of the quality of dry sand grasslands. Highest values of lichen richness were found in microcommunities from open sandy soils, e.g. in the Cladonietum zopfii and C. foliaceae. Their occurrence indicates high quality of grasslands. The Cladonietum nemoxynae indicates, at least within areas of oceanic climate, anthropo-zoogenic influence. - A succession series of lichen vegetation develops on humic soils. It shows a unimodal distribution of species richness and change of mode of dispersal from spores via soredia to fragmentation, and of Grime's strategies from ruderals to competitors. - The most species rich microcommunities need mobile sand to remain stable as „Dauergesellschaften“ Stands in extended coastal (in this study Denmark) or river dunes (Elbe valley) are usually better developed with a higher proportion of the rare microcommunities and with higher lichen richness. KW - bioindicators KW - dispersal KW - Grime’s strategies KW - microcommunities KW - species richness Y1 - 2005 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/44863 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-448632 VL - 25 SP - 425 EP - 443 PB - Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft CY - Göttingen ER -