TY - BOOK A1 - Harst, Joachim T1 - "No hay banda!" : gegenständliches Erzählen bei Kleist und David Lynch N2 - Der doppeldeutige Einsatz von Gegenständlichkeit kann als exemplarisch für das filmische Erzählen David Lynchs gelten, das auf geradezu unheimliche Weise zwischen dinglicher Konkretion, alptraumhafter Irrealität und medialer Selbstbezüglichkeit schwebt - eine komplexe Konstellation, die gern auf psychoanalytische Theoreme oder selbstreflexive Muster reduziert wird, ohne die widerständig-zweideutige Rolle der Gegenstände zu beachten: Sie beharren einerseits als dingliche Körper unabweislich auf der Tatsächlichkeit der erzählten Geschichte, verweisen aber zugleich auf den medialen Rahmen des Vorgestellten und mithin auf seine Fiktionalität. Dieser Verweis auf den äußeren Darstellungsapparat führt bei Lynch aber nicht zu einem Auseinanderbrechen der dargestellten Welt, sondern kann geradezu verbindende, Kohärenz bildende Wirkung haben. "Gegenständliches Erzählen" wäre hier folglich zugleich anschaulich-konkret (stellt eine gegenständliche Welt vor) und selbstbezüglich, ohne abstrakt zu sein (es verkörpert den Prozess des Erzählens in Gegenständen der erzählten Welt). In diesem Sinn wäre "gegenständliches Erzählen" zunächst als eine narratologische Strategie und charakteristische écriture zu verstehen. Sie soll im Folgenden nach den zwei Seiten Schriftlichkeit und Anschaulichkeit untersucht werden. KW - Die Verlobung in St. Domingo KW - Kleist, Heinrich von KW - Erzählen KW - Lynch, David Y1 - 2018 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/45637 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-456376 N1 - Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in: Schreiben nach Kleist. Literarische, mediale und theoretische Transkriptionen, hg. von Anne Fleig, Christian Moser und Helmut J. Schneider, Freiburg im Breisgau 2014, 357-377. Der Text bleibt in dieser pdf unverändert, es wurden alleine einige Abbildungen hinzugefügt (und Abbildungsunterschriften korrigiert). SP - 1 EP - 21 ER -