TY - THES A1 - Fusshoeller, Gereon Christoph Maria T1 - Untersuchung des Gerinnungssystems im Rahmen eines simulierten Langstreckenfluges N2 - Gegenstand der vorliegenden Studie war die Frage, in wie weit Bedingungen eines Langstreckenfluges eine Aktivierung des Gerinnungssystems beeinflussen. Dazu wurden 70 Probanden, davon je 25 Probanden mit einer bekannten APC-Resistenz ohne Thromboseanamnese, 20 Probanden mit APC-Resistenz und einer Thrombose in der Anamnese sowie eine gesunden Kontrollgruppe zu 25 Probanden, in einer nicht signifikant unterschiedlichen Altersverteilung von 18-25 Jahren, 25-40 Jahren, 40-60 Jahren und 60-70 Jahren, im Verlauf eines simulierten Langstreckenfluges von insgesamt 12 Stunden bei einer Unterdruckbedingung von bis zu 0,8 bar untersucht. Die Geschlechteraufteilung innerhalb der Gruppen war nahezu homogen und nicht signifikant unterschiedlich. Zur Flugsimulation wurde der Luftdruck innerhalb von 30 Minuten auf 0,87 bar gesenkt, entsprechend eines Kabinendruckes von etwa 1300 m, nach 7,5 Stunden auf 0,8 bar bzw. eines Kabinendruckes von 2000 m reduziert um nach Ablauf von 3,5 Stunden innerhalb von 30 Minuten wieder auf 1 bar erhöht zu werden. Diese Druckänderungen entsprechen einem Langstreckenflug bei dem nach ca. 7-8 Stunden die Flughöhe von 10 000 Meter auf ca. 12 000 Meter ansteigt. Ursache hierfür ist der Gewichtsverlust nach Verbrauch des Treibstoffes. Nach 48 Stunden fanden sich die Probanden zur Nachuntersuchung ein. Die Studie fand am Zentrum für Sauerstoffüberdrucktherapie-, Tauch- und Höhenmedizin an der Orthopädischen Universitätsklinik Frankfurt am Main Friedrichsheim statt. Neben BMI-Werten und allgemeinem Blutbild wurden folgende primäre Bewertungsparameter bestimmt: 1. PAI-Aktivität nach dem Prinzip der Inaktivierung vorgelegter Urokinase (Methode OWOA G15 C0532 (1094) H 2), 2. D-Dimeren-Konzentration nach dem Prinzip der Agglutinierung von Polystyrolteilchen über einen monoklonalen Antikörper (DD5) in Gegenwart von D-Dimeren gemäß der Labormethode OQWW G11 C0533 (675) W 2, 3. Prothrombinfragment F1-F2 über Kaninchen-Antikörper gegenüber Human-F1-F2 nach ELISA Enzygnost 1-2 (Boehringer Mannheim) 4. von-Willebrand-Faktor mittels vWF:Ag ELISA-Test (Rabbit Anti-Human von Willebrand Factor P0226 von Dako A/S, Glostrup, Dänemark sowie Peroxidase-Conjugated Rabbit Anti-Human von Willebrand Factor A 0082). Gemessen wurde nach 2, 6, 9, 12 und 48 Stunden. Die statistische Bewertung erfolgte mittel ANOVA, Chi-Quadrat-Test sowie Wilcoxon-Test. Ein Patient wurde nach 36 Stunden aufgrund des Verdachts einer TVT und anschließender Lungenembolie stationär behandelt. Dieser Patient gehörte zur Gruppe der APC Resistenz mit heterozygoter Ausprägung des Gendefekts, mit über einige Jahre rezidivierenden Thrombophlebitiden. Das Ergebnis zeigte insgesamt keine signifikante Aktivierung des Blutgerinnungssystems infolge des Langstreckenfluges, unabhängig von der betrachteten Risikogruppe. Die PAI-Aktivität sinkt bei allen Probanden, allerdings unsignifikant, im Verlauf der ersten 6 Stunden und steigt anschließend nur geringfügig wieder an. Die D-Dimeren-Konzentration bleibt im Mittel nahezu unverändert. Der Gehalt des Prothrombinfragments F1-F2 steigt im Verlauf von 48 Stunden nicht signifikant an. Der von-Willebrand-Faktor schwankt im zeitlichen Ablauf, die Änderungen haben ebenfalls keine Signifikanz. Höheres Alter kann nur tendenziell als Risikofaktor bestätigt werden, Geschlechtszugehörigkeit zeigte sich hier als nicht signifikant risikoerhöhend. Der Patient mit der postexpositionellen Thromboembolie zeigt ein etwas abweichendes Verhalten: in den ersten 9 Stunden stark sinkende, danach leicht ansteigende aber unter Ausgangsniveau bleibende PAI-Werte. Die D-Dimere-Werte steigen kontinuierlich stark an bis zu 48 Stunden. Die F1-F2-Konzentration steigt um fast 50% nach 2-Stunden, sinkt von da an kontinuierlich bis auf 48 Stunden. Die vw-Antigen-Faktoren steigen nach 48 Stunden an. Abgesehen von dem Embolie-Patienten konnten in dieser Studie keine signifikanten Korrelationen zwischen Langstreckenflügen und erhöhter Blutgerinnungsaktivität ermittelt werden. N2 - The present study regards the possible influence of long flights on certain blood coagulation factors, what concerns the ecs-syndrome. For this, 70 subjects were investigated: 25 APC-resistent patients without former thrombosis, 20 APC-resistent patients with certain former thrombosis and a 25-person healthy control group. The subjects were divided in groups differing in age from 18-25, 25-40. 40-60 to 60-70 years old. Division of women and men was not significantly different. A long flight was simulated for a period of 12 hours, first reducing air pressure in a pressurized cabin to 0,87 bar within the first 30 minutes, corresponding to a flight height of 1300 m. 7,5 hours later the pressure was reduced again to 0,8 bar, that is 2000 m height and additionally raised up to 1 bar after the next 3,5 hours within a changing period of 30 minutes. The investigation took place in the 'Zentrum für Sauerstoffüberdrucktherapie-, Tauch- und Höhenmedizin', 'Orthopädische Universitätsklinik Frankfurt am Main Friedrichsheim'. We measured BMI, blood count and special coagulation factors every 2, 6, 9, 12 and 48 hours. PAI-activity by inactivation of Urokinase (method OWOA G15 C0532 (1094) H 2) concentration of D-dimeres by agglutination of polystyrole by monoclonal antibody (method OQWW G11 C0533 (675) W 2) F1-F2 by rabbit-antibody compared to human F1-F2 with ELISA Enzygnost 1-2 (Boehringer Mannheim) vW-factors by vWF:Ag ELISA-Test (Rabbit Anti-Human von Willebrand Factor P0226, Dako A/S, Glostrup, Dänemark, and Peroxidase-Conjugated Rabbit Anti-Human von Willebrand Factor A 0082) Statistics were done by ANOVA, Chi-Quadrat-Test and Wilcoxon-Test. One patient suffered a pulmonary embolism after 36 hours of testing. He belonged to the group of APC-resistance with former TVT. Results: What concerns PAI-activity, all subjects showed slightly decrease during the first 6 hours and little increase the next hours. The concentration of D-dimeres didn't change much, the same result show the fragments F1-F2. The values of vW-Antigen-factors alternate with time, variations not significant. Differences are seen regarding the patient with the pulmonary embolism. PAI-activity decreases within the first 9 hours significantly, then raises again slightly. Concentration of D-dimeres rises continuously up to 48 hours. F1-F2-concentration increases by nearly 50% after 2 hours and then decreases until the end of the study at 48 hours. This fact indicates an enhanced blood coagulation. vW-factors of this patient increase after 48 hours. Besides the pulmonary embolism-patient, in this investigation there is no hint to a significant correlation of blood coagulation and long flights. Y1 - 2004 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/5180 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-0000004251 ER -