TY - JOUR A1 - Große-Brauckmann, Gisbert T1 - Torfbildende Pflanzengemeinschaften der Vergangenheit im Vorderen Odenwald T2 - Botanik und Naturschutz in Hessen N2 - Moorprofile von zwei sehr kleinen, heute nicht mehr von Moorvegetation bedeckten Vermoorungen des kristallinen Odenwaldes wurden pollenanalytisch sowie auf die in ihnen enthaltenen größeren Pflanzenreste untersucht. In jedem von ihnen waren weit über 50 Taxa von meist bis zur Art bestimmbaren pflanzlichen Großresten ("Makrofossilien") nachzuweisen. Die Befunde liefern eine Vorstellung von den torfbildenden Pflanzengemeinschaften der Vergangenheit und ihren langfristigen ("säkularen") Sukzessionen. Überwiegend handelte es sich bei den Ablagerungen um teils reine, teils mit mineralischem Erosionsmaterial durchsetzte Torfe. Die in ihnen enthaltenen Makrofossilien entstammten vor allem den früher an Ort und Stelle gewachsenen Pflanzenbeständen, jedoch gab es auch eingeschwemmte Pflanzenreste. Als Deckschicht sowie in den untersten Lagen kamen auch ziemlich reine Schwemmlehme (erodierter Löß oder Lößlehm) vor. Die Pollenanalysen ergaben, daß die Torfablagerung wohl erst gegen 1000 nach Christus begonnen hat. Nach den Makrofossilbefunden hat es sich bei der torfbildenden Moorvegetation um Kleinseggengesellschaften gehandelt, teilweise mit reichlichen und artenreichen Moosvorkommen, teilweise ohne höhere Moosanteile. Bäume oder Sträucher sind in diesen Gesellschaften kaum vorhanden gewesen, teilweise sicherlich aus standörtlichen Gründen, aber teilweise wohl auch wegen landwirtschaftlicher Nutzung. Holzreste, als Hinweise auf örtliche Gehölzvorkommen, wurden praktisch nur in den Schwemmlehmen der Basisproben beider Profile angetroffen. Floristisch bemerkenswert ist das teilweise reichliche Vorkommen fossiler Reste von Carex diandra und Carex limosa sowie Meesia triquetra und Homalothecium nitens (= Tomenthypnum nitens), Arten, von denen keine rezenten Funde aus dem Odenwald bekannt sind. N2 - Macrofossil and pollen-analytical investigation was carried out in two small mires, no longer covered by true peat-forming mire vegetation. Each of the two profiles yielded more than 50 taxa (mostly species) of macrofossils. The results of the investigation give an idea of the peat forming plant communities and their long-term succession. The deposits were mostly peats: in part pure ones, but mostly mixed with eroded mineral material. Most of their macrofossils came from the original adjacent plant cover; a few, however, have evidently been washed into the deposits from further away. The topmost as well as the basal layers were quite pure colluvial mineral sediments (mostly eroded loess respectively loess loam). According to the pollen analyses the peat formation does not seem to have begun until about A. D. 1000. The macrofossil investigation showed the stages of mire development, which were mostly „Parvocaricetum“- communities, partly rich in mosses of several species, but some layers were almost without mosses. Trees or shrubs hardly ever belonged to this plant cover, mostly for environmental reasons, but probably also as a result of grassland utilization. Remains of wood were found virtually only in the lower mineral layers of both profiles. The remains of Carex diandra, Carex limosa, and the mosses Meesia triquetra and Homalothecium nitens occurred in certain layers of the profiles in greater quantities. This is of some floristic interest, since these species have not been recorded in the Odenwald recently. Y1 - 1999 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/25463 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-254638 SN - 0931-1904 VL - 11 SP - 51 EP - 70 PB - Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen CY - Frankfurt, M. ER -