TY - JOUR A1 - Ruthsatz, Barbara A1 - Boertmann, David T1 - Saftlinge (Hygrocybe) als Indikatoren alter magerer Wiesen im Großraum Trier T1 - Waxcaps (Hygrocybe) as indicators for nutrient-poor ancient hayfields in the region of Trier T2 - Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft N2 - Die Kartierung von 25 Arten der Pilzgattung Hygrocybe im Großraum Trier während der Herbstmonate 2010 hat klar gezeigt, dass die meisten sehr eng an mageres altes Grasland gebunden sind. Durch die genaue Kenntnis der Verbreitung solcher Mähwiesen war es möglich, auf 16 Topographischen Karten (1:25.000) einen großen Teil der Vorkommen auf 165 Wiesen zu dokumentieren. Da dieses Magergrasland durch Nutzungsänderungen und N-Eintrag aus der Atmosphäre stark gefährdet ist, sind neben den dort lebenden Pflanzen und Tieren auch eine größere Anzahl von Pilzen akut bedroht. Schon jetzt stehen fast alle diese Arten auf den Roten Listen. Die Auswertung der Funde zeigt, dass im Untersuchungsraum die Mehrzahl der Hygrocybe-Arten einen Verbreitungsschwerpunkt in der collinen bis submontanen Höhenstufe hat. Mit Hilfe der ungewichteten mittleren Zeigerwerte (nach Ellenberg) der von den Wiesen erstellten Pflanzenlisten konnte deutlich gemacht werden, dass diese Pilze überwiegend auf trockenen bis leicht frischen Böden (F-Zahl: 4,5–5,0) mit guter Basenversorgung (R-Zahl: 5,5–6,5) und niedrigen Nährstoffgehalten (N-Zahl: 3,5–4,5) Fruchtkörper bilden. Die mittleren Artenzahlen der zugrunde liegenden Gesamt - artenlisten umfassen Werte von 40 bis 55. Die Flächengrößen waren uneinheitlich, weil jeweils vollständige, einheitlich genutzte Wiesenparzellen für Pflanzenlisten und Pilze als Bezugsgröße dienten. Viele der Pilze haben weite ökologische Amplituden in Bezug auf Wasser- und Basenversorgung. Aber die N-Zahlen überschreiten selten den Wert 5. Unter den selten beobachteten Hygrocybe-Arten sind einige an Extremstandorte gebunden, nämlich an sehr saure, sehr kalkreiche bzw. nasse Böden. Da die Arten der Gattung Hygrocybe durch ihre vielfältigen Farben auffallen, relativ leicht zu bestimmen sind und sehr klare Indikatoreigenschaften für mageres altes Grasland haben, sollten sie überall zur Bewertung von dessen Schutzwürdigkeit mit herangezogen werden. Die heute schon seltenen Pflanzen, Tiere und Pilze werden sich von alleine nach Umbruch, Ackernutzung bzw. intensiver Düngung nur sehr langsam oder gar nicht mehr ansiedeln können, auch wenn versucht wird, die Böden auszuhagern. N2 - The mapping of 25 species of the genus Hygrocybe in the larger Trier region during autumn of 2010 has clearly confirmed that most of the species are strongly bound to nutrient-poor ancient grassland. The exact knowledge of the distribution of the corresponding hayfields made it possible to verify a large part of Hygrocybe occurrences on 165 hayfields distributed over 16 topographical maps (1:25,000). Nutrientpoor grassland is strongly endangered by land-use change and atmospheric N-input. Therefore, not only plants and animals of these sites but also a high number of fungi are seriously threatened by extinction, which is indicated by the fact that almost all of the Hygrocybe species have a Red List status. In the study region the majority of the Hygrocybe species have their distribution centre in the colline to submontane elevation belt. Mean unweighted Ellenberg indicator values of the plant species lists from the hayfields show that these fungi predominantly form fruit bodies on dry to slightly humid soils (F-value: 4.5–5.0) with good base supply (R-value: 5.5–6.5) and low nutrient-content (N-value: 3.5–4.5). However, several of the rarely observed Hygrocybe-species are bound to relatively extreme sites, like very acidic, very basic, or wet soils. The species of the genus Hygrocybe attract attention by their multicoloured caps, can be identified relatively easily and have clear indicator properties for nutrient-poor ancient grassland. Thus, they should be included in the evaluation of the protection value of these grasslands. Once destroyed by plowing, crop field use or heavy fertilization, a re-colonization by rare plants, animals and fungi typical of nutrient-poor grasslands will occur only very slowly or will fail altogether, even after measures to impoverish the soils. KW - biodiversity KW - colline to montane vegetation belt KW - conservation value KW - fungi KW - old grassland KW - site conditions Y1 - 2011 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/32635 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-326351 SN - 0722-494X VL - 31 SP - 153 EP - 171 ER -