TY - CHAP A1 - Fiala-Fürst, Ingeborg T1 - Bilinguismus in Böhmen T2 - Praha - Prag 1900 - 1945 : Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler / hrsg. von Jozo Džambo im Auftr. des Adalbert-Stifter-Vereins, München N2 - Wenn wir den schillernden und lustigen Bilinguismus am langweiligen Monolinguismus messen, verbinden wir mit ihm eine höhere (verdoppelte) Sprachkompetenz, tieferen (weil komparationsfähigen) Einblick in die Funktionsweise der Sprache, Fähigkeit zum Sprachspiel, dank gesteigerter Sprachkompetenz ein breiteres und tiefer dringendes Weltwissen, unchauvinistische, humanere Einstellung zur Welt und außerdem Erinnerung an bessere Zeiten. Das tun wir, obwohl wir freilich wissen, dass Bilinguismus kein sprachlicher Idealzustand ist, denn selten – so belehren uns die Linguisten – kommt der Bilinguismus als Äquilinguismus daher, so dass eine der beiden Sprachen leicht (oder schwer) unterentwickelt sein kann, unvollkommen und außerdem für kauderwelsche Verunstaltungen durch die andere Sprache anfällig. Das gute Gefühl, das wir beim Lesen solcher Erinnerungen haben, kann nicht nur daher rühren, dass vergangene und also durch den wohltuenden Schleier des selektiven Vergessens (des Bösen) „entschmerzte“, idyllisierte Zustände geschildert werden (erinnerte Idylle bleibt idyllisch, auch wenn sie einsprachige Zustände schildert), sondern es scheint der Zustand der Zweisprachigkeit an sich positive Wertungen zu ernten und zu verdienen. KW - Mehrsprachigkeit KW - Böhmen KW - deutsch KW - tschechisch KW - Alltagssprache Y1 - 2014 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/35579 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-355790 SN - 978-3-88849-180-1 SP - 13 EP - 23 PB - Verlag Karl Stutz CY - Passau ER -