TY - JOUR A1 - Harst, Joachim T1 - Mit gespaltener Zunge : zur Sprachfindung in Opitz' Antigone-Übersetzung T2 - Daphnis : Zeitschrift für mittlere deutsche Literatur und Kultur der frühen Neuzeit (1400 - 1750) N2 - Der Aufsatz arbeitet im Rückgriff auf Richard Alewyns bekannte Studie markante Modifikationen von Opitz' Antigone-Übersetzung auf syntaktischer, stilistischer und semantischer Ebene heraus: Während die sophokleische Tragödie vom Oxymoron geprägt ist, zeichnet sich Opitz' Übersetzung durch die Klärung des paradoxen Ausdrucks zur äußerlichen Antithese aus. Dank ihr kann die widerspruchsreiche Tragödie zum moralischen Exempel vereinfacht werden. Der Grund für diese Umdichtung wird – abweichend von Alewyn – im rhetorischen Sprachverständnis des Übersetzers gesucht: Die Eigenart seines "Teutschs" liegt in der zwiespältigen Orientierung an griechischer Tragödie und lateinischer Gerichtsrhetorik begründet. Dementsprechend kann auch die Charakteristik des "teutschen" Trauerspiels (das sich auf die griechische Tragödie beruft, aber zumeist ein religiöses Exempel statuiert) in diesem Zwiespalt einer neu zu schaffenden Trauerspielsprache verankert werden. KW - Opitz, Martin KW - Übersetzung KW - Sprache KW - Sophocles KW - Antigone Y1 - 2018 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/45524 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-455243 SN - 0300-693X VL - 41 IS - 1 SP - 177 EP - 202 PB - Rodopi CY - Amsterdam ER -