TY - CHAP A1 - Petzer, Tatjana A2 - Petzer, Tatjana T1 - Homo immortalis (slavicus) : Vorbemerkungen T2 - Interjekte 12/2018 : Unsterblichkeit ; Geschichte und Zukunft des homo immortalis N2 - Der epistemologische Wandel in der Biologie Mitte des 19. Jahrhunderts brachte das Postulat einer "potentiellen Unsterblichkeit" physischer Lebewesen hervor. Dieses komplementierte nicht nur vielfältige metaphysische und religiöse Vorstellungen seit der Antike, sondern verunsicherte einmal mehr die Begriffe vom Leben und vom Tod. Es traten Organismen in den Fokus der Aufmerksamkeit, die sich vollständig selbst regenerieren oder extreme Lebensumstände durch Anabiose überdauern konnten, nicht alterten, durch Teilung ewig fortlebten und keine Leiche hinterließen, kurzum: bei denen nicht mehr von einem natürlichen Tod die Rede sein konnte. Ergründet wurde, warum bei komplex strukturierten Organismen anders als bei einfachen das genetische Programm der Zellen deren Altern und Absterben bestimmt – eine Funktion, die sich als eng an die zweigeschlechtliche Fortpflanzung geknüpft erwies –, und warum die Verlängerung der Fortpflanzungsperiode Langlebigkeit hervorrief. In diesem Kontext wurde ein neuer Topos geschaffen: der Tod als Krankheit bzw. Defekt des Menschen, den es zu heilen und zu beheben galt. Und zugleich stellte sich die Frage nach einer Übertragung biologischer 'Unsterblichkeitstechniken' auf den nach Optimierung und Vervollkommnung strebenden Menschen. KW - Unsterblichkeit KW - Vergleichende Literaturwissenschaft Y1 - 2018 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/47986 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-479861 UR - http://www.zfl-berlin.org/publikationen-detail/items/unsterblichkeit.html VL - 2018 IS - 12 SP - 4 EP - 7 PB - Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) CY - Berlin ER -