TY - THES A1 - Sode, Anna Katharina T1 - Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung der hausärztlichen Einstellung gegenüber Krebsfrüherkennungsuntersuchungen N2 - Krebs ist eine bedeutende Todesursache, und Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Form von Screeningmaßnahmen sind ein möglicher Ansatz, die spezifische Mortalität der jeweiligen Krebsart zu senken. Die Studienlage zeigt allerdings nur für die Koloskopie als Darmkrebsscreeningmaßnahme einen eindeutigen Nutzen. Brust-, Haut-und Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung sind im Vergleich dazu wenig untersucht, und die entsprechenden Studien zeigen zum Teil widersprüchliche Ergebnisse. Eine Beschränkung der Maßnahmen auf Risikogruppen könnte die Kosten-Nutzen-Bilanz der Screeningmaßnahmen möglicherweise ins Positive verschieben. Derzeit raten gesetzliche Empfehlungen für die gesamte Bevölkerung ab einem festgelegten Alter zur Teilnahme an Darm-, Brust-, Haut- und Gebärmutterhalskrebsfrüherkennungs-untersuchungen, wobei die Inanspruchnahme je nach Untersuchung und Studie stark variiert. Hausärzte können als Ansprechpartner der Patienten zur Entscheidungsfindung für oder gegen eine Untersuchung beitragen. Um ihre Bedeutung in diesem Zusammenhang zu untersuchen, ist es sinnvoll, die Einstellung von Hausärzten gegenüber Krebsfrüherkennungsuntersuchen, sowie deren Empfehlung und mögliche Gründe für oder gegen eine Empfehlung zu erfassen. Hierzu wurde im Rahmen dieser Dissertation ein Fragebogen erstellt. Die mittels des Fragebogens durchgeführte Datenerhebung stellt einen Teil des am Institut für Allgemeinmedizin Frankfurt durchgeführten Projektes „Onkologie in der Hausarztpraxis“ dar. Zur Entwicklung des Fragebogens wurde zunächst eine Literaturrecherche durchgeführt. Im weiteren Verlauf wurde ein Itempool erstellt, der thematisch sowohl auf den Ergebnissen der Recherche, als auch auf qualitativen telefonischen Interviews beruhte, die im Rahmen des oben beschriebenen Projektes „Onkologie in der Hausarztpraxis“ durchgeführt wurden. Aus diesem Itempool wurden zur Beantwortung folgender Forschungsfragen 28 Items zur weiteren Ausarbeitung ausgewählt: 1) Welche Einstellung haben Hausärzte gegenüber den gesetzlich empfohlenen, populationsbasierten Krebsfrüherkennungsuntersuchungen? 2) Unterscheidet sich die hausärztliche Einstellung in Abhängigkeit davon, ob die jeweilige Untersuchung populationsbasiert oder auf definierte Risikogruppen angewandt wird? 3) Für welche Risikogruppen halten die Hausärzte die verschiedenen Krebsfrüh-erkennungsuntersuchungen für sinnvoll? 4) Welche Gründe für oder gegen die Empfehlung von Krebsfrüherkennungsuntersu-chungen werden angegeben? Die Konstruktion der einzelnen Fragen und Antwortskalen, die Formulierung von Handlungsanweisungen und die Gestaltung des Fragebogens mit Anschreiben, Titelseite und Layout erfolgte auf Basis von publizierten Expertenempfehlungen für eine qualitativ hochwertige Fragebogenkonstruktion. Der entstandene Fragebogen wurde anschließend einem Pretest unterzogen, der aus einer Stichprobe und einer kognitiven Testung bestand. Die Stichprobe wurde mit 35 Lehrärzten des Instituts für Allgemeinmedizin Frankfurt durchgeführt. Drei von ihnen sowie ein weiterer, vom Institut unabhängiger Hausarzt wurden im Verlauf für die kognitive Testung befragt. Auf Grundlage dieses Pretests wurde der Fragebogen nochmals angepasst. Durch diesen Schritt wurden die 28 ausgewählten Items auf 19 Fragen reduziert, die gemeinsam mit neun Fragen zur Erhebung persönlicher Daten den fertigen Fragebogen bilden. Kriterien, die im Rahmen des Pretests zu Veränderungen geführt haben, waren erhöhte Non-Response-Raten, Hinweise auf mangelndes Fragenverständnis sowie geringe Relevanz einzelner Antwortoptionen. Zur Qualitätsprüfung wurde der fertige Fragebogen mittels einer publizierten Fragencheckliste auf mögliche Kritikpunkte hin getestet. Die Vorgehensweise zur Entwicklung des Fragebogens entsprach gängigen Empfehlungen von Experten. Der entwickelte Fragebogen stellt ein geeignetes Instrument zur Beantwortung der in der Einleitung gestellten Forschungsfragen dar, und leistet einen Beitrag zur Analyse der hausärztlichen Einstellung und Empfehlung zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen. N2 - Cancer is an important cause of death, and early cancer screenings are a possible way to reduce specific mortality of the particular cancer types. However, only for coloscopy exist a large number of studies and show a distinct benefit. Breast, skin and cervix cancer screening are in contrast little analysed and the conformed studies represent partly inconsistent findings. Reducing the measures on risk groups could maybe delay the balance between costs and benefits to positive. State recommendations at present advise participation on bowel, breast, skin and cervix cancer screenings starting from a certain age for the whole population, in which the usage varies strongly depending on study and examination. General practitioners as contact persons of patients possibly influence their deciding pro or against an examination. For analysing their significance in this case, it seems reasonable to survey the attitude of general practitioners about early cancer screenings as well as their recommendation and possible causes pro or against a recommendation. That is why a questionnaire was developed in the framework of this dissertation. The data collection via this questionnaire is part of a project of Institut für Allgemeinmedizin Frankfurt, called “Onkologie in der Hausarztpraxis”. To develop the questionnaire, firstly a literature research was realized. During the further process, an item pool was constructed, which thematically was based on the findings of the research and on qualitative telephonic interviews of the above outlined project “Onkologie in der Hausarztpraxis”. 28 items of this item pool were chosen to answer the following research questions: 1) Which attitude do general practitioners have about the lawfully recommended, population based early cancer screenings? 2) Do the attitude of general practitioners vary dependent on using the certain examination population based or for selected risk groups? 3) For which risk groups do general practitioners evaluate the different early cancer screenings as meaningful? 4) Which causes pro or against the recommendation of early cancer screenings are stated? The construction of the individual questions and answer scales, the formulation of instructions and the design of the questionnaire with covering letter, front page and layout based on expert recommendations for high-quality survey constructions. The developed questionnaire was checked with a pre-test, composed of a sample and cognitive interviews. The sample was realized with 35 teaching physicians of the Institut für Allgemeinmedizin Frankfurt. Three of them were also consulted for the cognitive testing, and a further interview was performed with an independent general practitioner. Based on this pre-test, the questionnaire was adjusted again. As a result of this work, 19 questions of the 28 selected items remained. Now they build the final questionnaire, together with nine questions about personal data. High non-response rates, indications to lacking understanding of the questions and low relevance of certain answer options were criterions, which caused changes in the framework of the pre-test. In order to check the quality of the final questionnaire, it was tested by a published question check list to point out possible points of criticism. The proceeding to develop the questionnaire corresponds to established expert recommendations. The developed questionnaire represents an appropriate tool to answer the predefined research questions, and provides a contribution to analyse the attitude of and the recommendation by general practitioners about early cancer screenings. Y1 - 2018 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/48782 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-487827 CY - Frankfurt am Main ER -