TY - JOUR A1 - Renneke, Petra T1 - Erinnerte Kindheit im Labyrinth der Sprache : Barbara Honigmanns Roman "Alles, alles Liebe!" T2 - Weimarer Beiträge : Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften N2 - Barbara Honigmann knüpft in ihrem Roman 'Alles, alles Liebe!' (2000) an das Genre Briefroman ihres Debüts 'Roman von einem Kinde' (1986) an. Sie führt auch in vielem den Ton weiter, der bereits diesem ersten Text seine besondere, eigenwillige Färbung gab. Es ist ein unverwechselbarer, unnachahmlicher Ton. Daß diesem Ton, den die Honigmann-Kritik bisher häufig als "einfach ", mitunter beinahe "kindlich", von einer "Naivität der höheren Art" gerühmt hat, eine ausgeprägte Sprachreflexion zugrunde liegt, soll im zweiten Teil dieses Beitrags gezeigt werden. Erinnerte Kindheit und verzeichnete Landschaften. - Erinnerte Kindheit im SED-Staat funktioniert weder als vermeintliche Idylle - verzeichnete Selbstbildnisse und Landschaften, so der ursprüngliche Titel von Honigmanns Debüt - noch als Identifikationsmuster für Anna, die Protagonistin in Honigmanns Roman 'Alles, alles Liebe!'. Anna, eine junge jüdische Frau, sieht aus wie eine Zigeunerin und assoziiert damit das Bild der 'schönen Jüdin'. Dieses Bild der abendländischen Kulturgeschichte avanciert zur "Metapher für die doppelt Andere", in der die "Phantasmen über das andere Geschlecht mit denen über das 'Jüdische' eine exotische Verbindung eingehen." So schreibt Anna an Eva: "Liebe Eva! Das erste Wort, das ich in Prenzlau hörte, war 'Zigeuner'. Jemand rief es mir nach, kaum daß ich ein paar Schritte aus dem Bahnhof getan hatte, auf der Suche nach meinem Hotel. Aber soviel ich mich auch umgesehen habe, da war kein Mensch und kein Hotel, weit und breit." KW - Honigmann, Barbara KW - Alles, alles Liebe! Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/49640 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-496407 UR - http://www.passagen.at/cms/index.php?id=27 SN - 0043-2199 SN - 2510-7291 VL - 50 IS - 2 SP - 242 EP - 265 PB - Passagen Verlag CY - Wien ER -