Die Entwicklung der Keramik von 3000 BP bis zur Gegenwart in den Tonebenen südlich des Tschadsees

  • Den Kern der hier vorliegenden Arbeit bildet die Gliederung der Keramikfunde von drei Siedlungshügeln aus den Tonebenen (auch firki genannt) des südwestlichen Tschadbeckens Nordost- Nigerias. Obwohl das Gebiet in den 60er Jahren bereits archäologisch erschlossen wurde, waren die keramikchronologischen Aspekte nur oberflächlich abgehandelt worden. Ziel der Arbeit war somit die Erstellung einer grundlegenden Keramikchronologie anhand der sehr umfangreichen Fundmengen aus den Siedlungshügeln Kursakata, Mege und Ndufu. Ihre Stratigraphien erlaubten es, eine Keramikchronologie für die letzten 3000 Jahre zu erstellen. Das Gebiet der dem Tschadsee vorgelagerten firki-Tonebenen konnte erst ab 3000 BP besiedelt werden, wie die C14-Datierungen der Fundplätze bezeugen. Vorher war der auch als Chad Lagoonal Complex bezeichnete Raum von den Wassern des Mega-Tschadsees bedeckt. Diese sogenannte 3000- Jahresgrenze gilt aber nur für die firki-Region, denn in den westlich angrenzenden Sandebenen (Bama Deltaic Complex) war eine Besiedlung um 1000 Jahre früher möglich. Das Siedlungsmaterial der drei Hügel wurde mittels Veränderungen in der Keramik in Bezug auf Verzierung und Form sowie mehrerer C14-Daten in verschiedene Perioden gegliedert: Later Stone Age (1000-500 cal BC), Early Iron Age (500 cal BC-500 cal AD), Late Iron Age (500- 1600 cal AD), Historisch (16.-19 Jh. AD), Subrezent (19.-20. Jh. AD). Later Stone Age und Early Iron Age zeigen in der Keramikentwicklung eine Früh- und Spätphase. Den wichtigsten chronologischen Faktor bilden die Verzierungstechniken, denn vom Later Stone Age bis zur subrezenten Periode ist eine Abnahme von unverzierten Scherben im Verhältnis zu verzierten Scherben zu beobachten, d. h. größere Flächen wurden auf der Keramik verziert. Der Keramikhorizont von Ritz-, Stich- und Wiegebandtechnik im Later Stone Age wandelt sich über das Early Iron Age zu einem Matten- und Roulettehorizont schließlich zu einem Roulettehorizont im Late Iron Age. Den Entwicklungen in der Verzierung lassen sich Veränderungen bei den Gefäßformen gegenüberstellen, die sich von geschlossenen zu offenen Formen wandeln. Das Later Stone Age ist durch Kümpfe, dagegen das Early Iron Age durch Töpfe geprägt. Offene Schalen-Schüsseln bestimmen das Gefäßinventar ab dem Late Iron Age, aber auch verschiedene neue Gefäßtypen wie So-pots, Dreifußgefäße, Gefäße mit flachem Boden sowie solche mit langen konischem Rand treten jetzt in Erscheinung. Die zunehmende Bedeutung der Verzierungstechniken Matte und Roulette in den Fundplätzen spiegelt sich in ihrer Variationsbreite wider. Einzelne Matten- und Roulettetypen nehmen die Stellung von Leitformen ein. Im Later Stone Age sind nur Randparallele/Diagonale Geflechte und kombinierte Roulettes (cord wrapped stick roulette) vorhanden. Ab dem Early Iron Age wird das Formenspektrum erweitert. Zwirnbindige Geflechte und gezwirnte Schnurroulettes (twisted string roulette) bilden die charakteristischen Arten in der Frühphase des Early Iron Age, aber ab der Spätphase des Early Iron Age gewinnen die kombinierten Roulettes (cord-wrapped stick with spacing roulette) wieder an Bedeutung. Danach treten nur noch Roulettearten neu hinzu. Im Late Iron Age ist es das Schnitzroulette (carved roulette) und gegen Ende des Late Iron Age, aber vor allem ab der historischen Periode das gezwirnte Bandroulette (twisted strip roulette). Anders als bei den Roulettetechniken ist das Vorkommen von Matten an bestimmte Herstellungstechniken von Gefäßen gebunden, vorausgesetzt die Matten wurden nicht nach der Herstellung in die Oberfläche des Gefäßes eingeklopft. Ihr flächendeckender oder auf das Gefäßunterteil beschränkter Auftrag auf der Keramik der untersuchten Fundplätzen deutet auf die Anwendung von Treibtechnik zur Herstellung der Gefäße hin. Die begrenzte Handhabung der Matten und ihre primär technische Bedeutung (Oberflächenbehandlung) spielten vermutlich eine Rolle bei ihrer Verdrängung durch die Roulettetechnik. Insgesamt zeigt die chronologische Entwicklung der Keramik, daß die Tonebenen ohne längere Unterbrechung kontinuierlich besiedelt waren. Der Übergang von einer Periode zur nächsten ist zwar durch Veränderungen im Keramikmaterial gekennzeichnet, es werden aber immer auch verschiedene Merkmale aus der vorangegangenen Periode übernommen. Am markantesten stellt sich der Übergang vom Later Stone Age zum Early Iron Age dar. Hier finden Entwicklungen in der Keramik statt, die heute noch ihren Niederschlag (Roulettetechnik) finden. Die politischen Veränderungen im Gebiet der firki zu Beginn der sogenannten historischen Periode (Integration in das Kanem-Bornu-Reich) fallen keramiktypologisch betrachtet weniger ins Gewicht, d. h. die bestehende Keramiktradition wurde nicht vollständig durch eine andere ersetzt. Das Keramikmaterial aus den firki-Tonebenen Nordost-Nigerias zeigt, wie zu erwarten, die größten Übereinstimmungen zu dem anderer Fundplätze aus den Tonebenen der heute angrenzenden Staaten Kamerun und Tschad. Mit den Fundinventaren aus der südlich angrenzenden Mandara-Region in Kamerun und Nigeria haben unsere Keramikinventare die Entwicklung zu vorwiegend Rouletteverzierter Keramik (genauer gesagt Schnurroulette) in der Eisenzeit gemeinsam. In der nördlichen Mandara-Region scheint die Keramikentwicklung allerdings statischer verlaufen zu sein, da hier die markanten Veränderungen aus der firki während der Eisenzeit fehlen. Dennoch läßt das Keramikmaterial auf Beziehungen zwischen beiden Regionen schließen, die nach der Fundlage im Handel von Steinen und vermutlich auch Eisenerzen und Metallobjekten bestanden. Ebenso ist die politische Entwicklung in den Tonebenen (Integration in das Kanem-Bornu Reich) eng mit der in der nördlichen Mandara-Region (Bildung des Wandala-Reiches) verknüpft, was sich auch im Keramikmaterial widerspiegelt. Dagegen offenbaren die Fundstellen des östlichen Tschadbeckens in der Republik Tschad gänzlich andere Keramiktraditionen. Typische Keramikelemente aus der firki treten dort erst später oder gar nicht auf. Die Integration der firki Nordost-Nigerias in das Kanem-Bornu-Reich stellt sich als eine Verbreitung bestimmter Keramikelemente (twisted strip roulette, Sgraffito) westlich des Tschadsees (Yobe Valley) weiter nach Süden dar, wobei diese Keramikmerkmale von der autochthonen Bevölkerung westlich des Tschadsees schon vor der Ankunft der Kanuri verwendet wurden. Dies bedeutet, daß die Kanuri die Keramikmerkmale entweder von der einheimischen Bevölkerung übernommen haben oder schon vorher ein kultureller Austausch zwischen dem Yobe Valley und Kanem bestand. Die firki-Region war im Laufe ihrer Besiedlung verschiedenen Einflüssen anderer Regionen ausgesetzt. So müssen die ersten Siedler von außerhalb in das Gebiet eingewandert sein, da es längere Zeit für eine Besiedlung unzugänglich war. Weder die westlich angrenzenden Sandflächen noch die südlich angrenzenden Ebenen der Mandara-Region oder der östliche Teil des Tschadbeckens kommen derzeit dafür in Frage. Die Wirtschaftsweise der ersten Siedler deutet in nördliche Richtung, denn sie brachten domestizierte Rinder, Schafe, Ziegen und die Kenntnis vom Anbau domestizierter Perlhirse (Pennisetum glaucum) mit. Ihre Keramik steht in der Tradition des saharischen und sudanesischen Endneolithikums, was sich aus zonal begrenzten Verzierungen und der häufigen Verwendung von Ritztechnik und Spatelstich ableiten läßt. Die für das Later Stone Age in der firki typische Rouletteund Mattentechnik wurde in der Sahara/Sahel entwickelt. Ob die ersten Siedler nun aus östlicher oder westlicher Richtung kamen, läßt sich nicht definitiv sagen. Allerdings ist eine westliche Richtung durch die dort nachgewiesene Verwendung von Matten in Köperbindung und der eines kombinierten Roulette (cord-wrapped stick with spacing roulette) zu favorisieren. Der Übergang zum Early Iron Age in der firki ist mit neuen Einflüssen aus der südwestlichen Sahara und dem angrenzenden Sahel verbunden. Dies geht aus der Verwendung von twisted string roulette und zwirnbindiger Geflechte hervor. Auch wirtschaftlich hat mit Beginn des Early Iron Age ein Wandel stattgefunden, denn zu diesem Zeitpunkt setzt ein großflächiger Anbau von Perlhirse (Pennisetum glaucum) ein. Erst jetzt kann man von einer vollentwickelten seßhaften Lebensweise in der firki sprechen. Archäobotanische und archäozoologische Untersuchungen bezeugen einen Umschwung zu arideren klimatischen Bedingungen am Übergang vom Later Stone Age zum Early Iron Age, der die wirtschaftlichen Veränderungen nach sich gezogen haben könnte. Die grundlegenden Veränderungen in der Keramik unterstützen diese Hypothese, denn sie spiegeln vielleicht dieselbe Entwicklung nur auf anderer Ebene wider. Der Einfluß von Keramiktechniken aus dem Nordwesten läßt Bevölkerungsverschiebungen aus dem trockenen Norden in die von Wasservorkommen begünstigten firki-Tonebenen vermuten. Ein Einfluß aus anderer Richtung zeigt sich für das Late Iron Age. So hat sich wahrscheinlich die Technik des carved roulette im Savannenraum von Nigeria, Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik entwickelt und weiter ausgebreitet. Für die historische Periode und den mit ihr in Zusammenhang stehenden politischen Veränderungen wurde schon auf Einflüsse aus dem westlichen Tschadbecken (Yobe Valley) Nordost-Nigerias hingewiesen. Dennoch muß die Bevölkerung in den Tonebenen nicht erst mit der Ausbreitung der Kanuri am Ende des 16. Jh. AD mit der Verwendung von twisted strip roulette in Berührung gekommen sein, wie Funde aus dem Late Iron Age zeigen. Diese Technik ist typisch für die Eisenzeit in Mali, sie wurde aber auch im 1. Jt. AD in der nördlichen Mandara-Region vereinzelt verwendet. Die Verbreitung der Roulette- und Mattentechniken ist für die Rekonstruktion von Beziehungen zu anderen Regionen ausschlaggebend. Am Keramikmaterial von Kursakata, Mege und Ndufu läßt sich sehr gut beobachten, daß verschiedene Roulette- und Mattentechniken hier zeitlich versetzt voneinander im Later Stone Age und Early Iron Age in Gebrauch kommen, die weiter nördlich schon im Later Stone Age bekannt waren und gemeinsam verwendet wurden. Die Bedeutung von twisted string roulette als Indikator für das Early Iron Age teilen sich die Fundplätze aus der firki mit anderen Fundplätzen aus dem Savannenraum. In der firki stehen Schnurroulettes und zwirnbindige Geflechte als Synonym für Eisen und seßhafte Lebensweise. Mit der hier vorliegenden Arbeit ist zum ersten Mal eine grundlegende Keramikchronologie für die firki-Tonebenen Nordost-Nigerias erstellt worden. Die verschiedenen Verzierungstechniken und auch die bislang wenig berücksichtigten Gefäßformen wurden näher bestimmt. Weiterhin ermöglichten es die Analysen, das Fundmaterial anderer Plätze besser zu beurteilen bzw. eine fundiertere Grundlage für Vergleiche zu bilden, d. h. es wurde ein detaillierter und kritischer Vergleich mit allen wichtigen Fundplätzen aus dem südlichen Tschadbecken vorgenommen. Darüber hinaus wurden die für die Keramikchronologie wichtigen Roulette- und Mattentechniken dokumentiert und anhand ihrer technischen Merkmale definiert. Eine zusammenfassende Darstellung zur Verbreitung der Rouletteund Mattentechniken in Afrika erlaubte es, ihre Vorkommen in Nordost-Nigeria in einen größeren vorgeschichtlichen Zusammenhang zu sehen. Somit bietet die hier vorliegende Arbeit genügend Grundlagen, auf die nachfolgende Forschungen aufbauen können. Für das östliche Tschadbecken und die nördliche Mandara Region steht bislang eine solche Keramikchronologie noch aus.
  • The central part of this dissertation describes the classification of pottery from excavated sites in the clay plains, called firki, of the southwestern Chad Basin in Northeast Nigeria. Although archaeological research in this area already took place in the 1960's, the different chronological aspects of pottery have been treated only superficially. Therefore the objective of this work has been the development of a fundamental chronology on the basis of the large amount of pottery material from the settlement mounds Kursakata, Mege and Ndufu. Their stratigraphies comprise the last 3000 years. C14 dates of the archaeological sites confirm that the firki clay plains south of Lake Chad were settled around 3000 BP. Before that time this area - also known as the Chad Lagoonal Complex - was flooded by the Mega Lake Chad, which had its maximum extension during the middle Holocene. After its regression, due to increasing dryness between 1500-800 BC, the area could be settled again on relict islands of sand dunes, which interrupt the clay soils and protect the people from flooding in the rainy season. Continuous occupation led to the accumulation of stratified deposits and finally to the development of settlement mounds. However the 3000 year limit for reoccupation is only valid for the firki since the adjacent sand plains of the Bama Deltaic Complex were settled 1000 years earlier. The settlement remains of the mounds Kursakata, Mege and Ndufu, all located near to the village of Ngala, can be subdivided into different phases by changes in the ceramic material and dated by several C14 dates: Later Stone Age (1000-500 cal BC), Early Iron Age (500 cal BC-500 cal AD), Late Iron Age (500- 1600 cal AD), Historic phase (16th-19th century AD), sub-recent phase (19th-20th century AD). Furthermore the pottery of the Later Stone Age and Early Iron Age show an early and late sub-phase. Changes in the decoration techniques are the most important chronological factor during the single phases. A tendency towards more complete surface decoration becomes obvious as the percentages of undecorated potsherds are highest in the Late Iron Age but gradually decrease from the Iron Age onwards. The typical decoration techniques of the Late Stone Age are incision, impression and rocker stamping, changing to a mainly mat and roulette decorated pottery horizon in the Early Iron Age, and finally to an almost nearly roulette decorated one in the Late Iron Age. Both techniques (mat and roulette) cover a greater part of the vessel than the incised, impressed and rocker stamped motifs arranged in single or multiple, horizontal bands. Changes of pottery decoration go along with changes in vessel forms. They show a development from more restricted to more open forms. The Later Stone Age is characterised by deep bowls with simple and vertical rims whereas the Early Iron Age by nearly globular vessels with everted rims. Open bowls with simple and everted rims dominate the vessel types from the Late Iron Age onwards but different new forms like So pots, tripods, flat bottomed types and pots with long conical rims enrich the spectrum of vessel forms. The increasing importance of mat and roulette decoration techniques in the sites is reflected in their variety of types. Some of the types take up the position of key forms for the single phases. During the Later Stone Age only plaited basketry and the composite roulette type cord-wrapped stick were used. In the Early Iron Age different new roulette and mat techniques became common. Twined basketry and flexible string roulettes, especially twisted string roulette, form the dominant types in the early sub-phase, but in the late sub-phase of the Early Iron Age the composite roulette cord-wrapped stick with spacing gain in importance. After this period only new roulette types appear: for the Late Iron Age it is the rigid roulette type carved roulette and mostly for the historic and sub-recent period (but in small quantities already for the Late Iron Age) it is the flexible strip roulette type twisted strip roulette. In contrast to the roulette techniques the use of mat decoration depends on special pottery manufacturing techniques, provided the mat has not been applied to the vessel after its manufacture. The placement of mat impression to the lower part or all over the vessel in the sites indicates the use of the tamping manufacturing technique. In all probability the limited handling of mats and their prior technical function (surface treatment) led to their replacement by roulette techniques in the Iron Age. As a whole, the chronological development of pottery demonstrate, the firki clay plains have been continuously settled without long interruptions of occupation. Although the transition from one phase to the other is marked by changes in the ceramic material, different pottery features are always taken over from the foregoing one. However the transition from the Later Stone Age to the Early Iron Age is most striking and the occurring changes in the pottery material can still be recognised today in the use of roulette techniques. This is opposite to the integration of the firki plains into the Kanem-Borno Empire at the historic phase, where the existing pottery tradition was not replaced by another one, as seen in the pottery typology. The pottery material of the firki clay plains in Northeast Nigeria show the greatest correspondence to other settlement mounds in the firki which extends to Northern Cameroon and westcentral Chad. With the inventory of finds from the southerly adjacent Mandara plains in Cameroon and Nigeria the archaeological sites of the firki clay plains share the development to almost only roulette decorated pottery (strictly speaking string roulette) in the Iron Age. But in the northern Mandara region the changes in the pottery seem to proceed more statically because the obvious changes in the firki during the Iron Age are missing here. Nevertheless the typological correspondence in the pottery material points to a cultural relationship between the two regions, which, according to the archaeological finds, have existed in the exchange of stone raw material and presumably also of iron ore and iron artefacts. The political changes in the firki clay plains (integration into the Kanem-Borno Empire) are closely connected to the political changes in the northern Mandara region (formation of the Wandala Empire). These changes are reflected in the pottery material. On the other hand the archaeological sites in the eastern Chad basin of the Republic of Chad reveal a complete different pottery tradition. Typical pottery elements from the firki sites occur much later or have not been found. The integration of the firki plains into the Kanem-Borno empire at the end of the 16th century AD is represented in the pottery material by the distribution of certain pottery elements (twisted strip roulette, sgraffito) from the Yobe valley west of Lake Chad to the south. As these pottery elements had been used there prior to the arrival of the Kanuri in the Yobe valley it means either the Kanuri had taken over the elements from the indigenous population or cultural exchange between the Yobe valley and Kanem must have formerly existed. During its long settlement history the firki plains have been exposed to different influences from other regions. People who first settled south of Lake Chad must have come from outside this region because it was flooded until 3000 BP. Currently neither the sand plains of the Bama Deltaic Complex to the west nor the plains of the Mandara region to the south or the eastern Chad Basin can be considered as their homeland. The economy of the first settlers points to a migration from the north as they brought domesticated cattle, sheep and goat as well as the knowledge of pearl millet cultivation (Pennisetum glaucum) with them. Their pottery stands in the tradition of the Saharan and Sudanese Late Neolithic shown by zonal arrangements of motifs and the frequent use of incision and spatula impression. Furthermore the typical roulette and mat techniques of the Later Stone Age in the firki had been developed in the Sahara/Sahel. It cannot be said for sure if the first settlers migrated into this area from the west or the east. But the west seems to be more likely for two different reason: the proved use of plaited basketry decorated pottery and the use of a cord-wrapped stick (with spacing) as a roulette. With the beginning of the Early Iron Age new influences from the southwestern part of the Sahara and the adjacent Sahel has to be taken into account. Twisted string roulette and twined basketry had already been invented there in neolithic times but remained unknown in the eastern part until the first millennium AD. The transition to the Early Iron Age is also marked by notable changes in the economy of the inhabitants. Large amounts of pearl millet in the deposits of the sites demonstrate a sudden beginning of large scale farming. From this time a fully developed permanent settlement way of life had been established in the clay plains. Archaeobotanical and archaeozoological investigation suggest also a shift to a more arid climatic condition during the transition of the Later Stone Age to the Early Iron Age in the firki, which may have led to the intensification of pearl millet farming in the economy of their inhabitants. The fundamental changes in the pottery material support this hypothesis as they probably reflect the same development only on a different level. Together with the appearance of new pottery techniques from the northwest in the firki it can be suggested aridity forced people from further north to go south and to settle in the well watered firki plains. In the Late Iron Age the sphere of influence had changed because the use of carved roulete seems to have been developed in the savannah region of Nigeria, Cameroon and the Central African Republic. A shift of pottery elements from the Yobe valley west of Lake Chad to the firki in the south has been suggested for the historic phase due to the political changes which took place. Because finds of twisted strip roulette already occur in the Late Iron Age the inhabitants of the clay plains may have known the technique before the spread of the power of the Kanuri at the end of the 16th century AD. The use of twisted strip roulette is not restricted to Nigeria or a special ethnic group. This technique is typical for the Iron Age in Mali and is also used in small quantities in the northern Mandara region at the first millennium AD. As we have seen, it is the spread of the roulette and mat techniques which is important for the reconstruction of the relation of the firki plains to its surrounding area. From the ceramic material of Kursakata, Mege and Ndufu it can be clearly observed that individual, separate roulette and mat techniques appear shifted in time in the Later Stone Age and Early Iron Age. These techniques are known to have been used together at several sites further to the north in the Later Stone Age. With other sites of the West African savannah the archaeological sites of the firki plains share the importance of twisted string roulette as an indicator for the Early Iron Age. In the firki the twisted string roulette and twined basketry decorations can be seen as synonyms for iron and a permanent settlement way of life. In this dissertation for the first time a fundamental pottery chronology has been developed for the firki clay plains south of Lake Chad in Northeast Nigeria. Different decoration techniques and the so far less considered vessel forms have been defined. A detailed and critical comparison with all the important archaeological sites of the southwestern Chad Basin has been carried out and, in addition, all the existing roulette and mat types have been documented and classified under technical aspects. Besides the pottery analyses made it possible to interpret the pottery material of earlier excavated sites in the firki in a better way. With a summarised outline of the spread of roulette and mat techniques over Africa, their appearance in Northeast Nigeria could be placed in a greater prehistoric context. Thus the dissertation offers a good fundament for further investigations. A comparable pottery chronology for the eastern Chad Basin and the northern Mandara region is still lacking.

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Metadaten
Author:Birgitt Wiesmüller
URN:urn:nbn:de:hebis:30-0000003372
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2003/12/16
Year of first Publication:2001
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2001/07/10
Release Date:2003/12/16
GND Keyword:Tschadsee-Gebiet <Süd> ; Keramik ; Geschichte
Source:Enth.: Bd. 1. Text. Bd. 2. Abbildungen. Bd. 3. Tafeln.
HeBIS-PPN:116555629
Institutes:Philosophie und Geschichtswissenschaften / Geschichtswissenschaften
Dewey Decimal Classification:7 Künste und Unterhaltung / 73 Bildhauerkunst, Keramik, Metallkunst / 730 Plastische Künste; Bildhauerkunst
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht