Wölfe

  • In internationalen Übereinkommen wie der Berner Konvention, der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Biodiversitäts-Konvention von Rio verpflichten sich die Staaten zu Maßnahmen zur Regenerierung bedrohter Arten und Lebensräume. Danach hat sich auch die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, die Rückkehr des Wolfes zu unterstützen. Leider stehen dieser Rückkehr nicht unerhebliche Hindernisse im Wege. Hier sind vor allem die zunehmende Zerstückelung des Lebensraumes durch Straßen, Eisenbahntrassen und andere Infrastruktureinrichtungen zu nennen. Verluste durch den Verkehr, genauso wie solche aufgrund direkter (illegaler) Verfolgung oder Verwechslung mit wildernden Hunden, schränken eine mögliche Populationsentwicklung nicht unwesentlich ein. Die Menschen müssen lernen, sich auf die Wiederkehr des Wolfes einzustellen, wieder mit dem Wolf zu leben. Im Bereich der Viehhaltung sind vor allem Konflikte mit Schafhaltern zu erwarten. Insbesondere Schafe, die nicht ausreichend gesichert sind, können gefährdet sein. Hier müssen Konzepte gefunden werden, in denen bei der Viehhaltung - in Abhängigkeit von der jeweils spezifischen Situation - neuere Schutzstrategien mit alten, traditionellen Schutzvorkehrungen (die zum Teil schon in Vergessenheit geraten sind) kombiniert werden, um das örtlich Geeignete zu realisieren. So können, wie sich in anderen Ländern gezeigt hat, durch Maßnahmen wie die Errichtung von Elektro- und/oder Lappenzäunen, die Unterbringung der Tiere in Nachteinständen, die Beaufsichtigung durch Hirten, ebenso wie durch den Einsatz von Herdenschutzhunden oder verschiedene Formen der Vergrämung, Verluste weitgehend vermieden werden. Derzeit werden für etwaige Viehverluste durch Wölfe in diversen europäischen Staaten (z.Z. noch nicht in der BRD) staatliche Entschädigungen geleistet, die eventuell durch private Mittel von NGO’s wie z.B. die GzSdW oder anderen Naturschutzorganisationen ergänzt werden könnten. Eine Wiederbesiedelung von Wölfen hat auch Einfluss auf das Jagdwesen. Deshalb wird es wichtig sein, gemeinsam mit der Jägerschaft, den Forstleuten und Wildbiologen das gesamte Mensch-Wald-Wildsystem als Ganzes langfristig zu beobachten, um daraus die richtigen Maßnahmen ableiten zu können.

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Metadaten
Author:Peter Blanché, Rolf Jaeger, Volker Oppermann
URN:urn:nbn:de:hebis:30-1110876
URL:http://www.gzsdw.de
Publisher:Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V
Document Type:Book
Language:German
Date of Publication (online):2008/11/05
Year of first Publication:2006
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Creating Corporation:Gesellschaft zum Schutz der Wölfe
Release Date:2008/11/05
Tag:Canis Lupus; Hybriden; Identifizierung; Management; Verbreitung
Edition:2. erweiterte Auflage, Stand Mai 2006
Source:Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V., 1986 ; 2. erweiterte Auflage, Stand Mai 2006 ; www.gzsdw.de
HeBIS-PPN:206927177
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 59 Tiere (Zoologie) / 590 Tiere (Zoologie)
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht