Sonographische Diagnostik und plazentare Widerstandsmessung beiGestationsdiabetes - eine 18-monatige Vergleichsstudie an einem Perinatalzentrum

  • Der Gestationsdiabetes steht in Zusammenhang mit einer erhöhten Morbidität für Mutter und Kind. Die maternale Hyperglykämie führt zur Erhöhung der kindlichen Blutglukose mit der Konsequenz eines fetalen Hyperinsulinismus. Die Folgen des erhöhten fetalen Insulinspiegels sind das Auftreten von prä- und postnatalen Komplikationen, wie z.B. Makrosomie, postpartalen Hypoglykämien sowie Atemstörungen. Angesichts dieser Tatsache liegt es nahe, diagnostische und therapeutische Strategien zu entwickeln, die es ermöglichen diese Stoffwechselstörung in ihrer Entstehung zu erkennen und überwachen zu können. Im Zentrum dieser Studie steht die pränatale Beurteilung der Dopplerindizes. Der Resistance-Index (RI-Wert) wird als möglicher prädiktiver Parameter für die maternale Stoffwechsellage und der Entwicklung des Kindes untersucht. In dieser Studie wurde nachgewiesen, dass bei den diätetisch eingestellten Gestationsdiabetikerinnen ein signifikant reduzierter RI-Wert, verglichen mit den Gesunden, bzw. Insulin-behandelten Gestationsdiabetikerinnen, zu verzeichnen ist. Die erhobenen Daten beziehen sich auf die letzten vorgeburtlich gemessenen RI-Werte. Bei den diätetisch eingestellten Gestationsdiabetikerinnen sinkt der RI Wert und zeigt eine statistische Signifikanz von p=0,002 zum gesunden Kollektiv. Die Indizes der mit Insulin behandelten Schwangeren unterscheiden sich hingegen nicht signifikant von denen der gesunden Frauen. Dies könnte auf bislang nicht untersuchte Insulinwirkung oder auf ein noch nicht näher charakterisiertes Kollektiv mit pathologischer Gen-Stoffwechselstörung zurückzuführen sein. Der Abfall des RI-Wertes zeigt in dieser Arbeit eine signifikante Korrelation mit der maternalen Stoffwechselsituation. Während sich ein gut eingestellter Gestationsdiabetes in der Doppler-Untersuchung nicht wesentlich von einer gesunden Schwangerschaft unterscheidet, können erniedrigte RI-Werte in Anbetracht der Ergebnisse dieser Studie als Hinweis auf eine Stoffwechselstörung gewertet werden. Die Änderung des Dopplerparameters (hier des RI-Wertes) kann im Sinne einer Prädiktion für eine Therapieeinleitung bzw. –änderung genutzt werden oder eine überwachende Funktion in der pränatalen Betreuung einnehmen. Dabei ist die Darstellung der fetalen Hämodynamik mit Hilfe der Indizes ein Bild für die Gefäßsituation des Kindes und seine Reaktion auf den mütterlichen Blutzuckerspiegel. In unserer Studie waren die Parameter der sonographischen Biometrie bei den stoffwechselerkrankten Müttern hinsichtlich der makrosomalen Tendenz deutlich verändert. Sowohl bei den diätetisch eingestellten, als auch den Insulin therapierten Schwangeren wurde eine Erhöhung des abdominalen Umfangs verzeichnet. Das postpartale Gewicht der Kinder bei diätetisch eingestellten Frauen lag signifikant höher (p=0,001) als bei den Neugeborenen der gesunden Mütter. Das Insulin-therapierte Kollektiv hingegen unterschied sich im Gewicht nicht von der Kontrollgruppe. Eine Korrelation zwischen dem RI-Wert und dem Geburtsmodus stellten wir nur bei dem Kontrollkollektiv (p=0,024) unterhalb der 40. SSW fest. Hier fanden wir eine signifikante Erhöhung der primären Sectiorate bei erhöhten RI-Werten. Die postpartale Blutzuckerkontrolle der Neugeboren brachten keine signifikanten Unterschiede zu Tage, ebenso wenig die Auswertung der 5 Minuten APGAR Werte. In dieser Studie konnten wir die Diagnostik und das Management des Gestationsdiabetes um einen möglicherweise prädiktiven Wert (RI-Index) erweitern. Desweiteren bestätigen unsere Daten bereits vorliegende Erkenntnisse wie z.B. die Tendenz zur Makrosomie. Ein neuer Aspekt dieser Arbeit ist die Korrelation des RI-Wertes mit der mütterlichen Stoffwechsellage sowie die positive Wirkung des Insulins auf das fetale Outcome. Mit den erarbeiteten Ergebnissen aus dieser Arbeit wird vorgeschlagen, dass die signifikante Senkung des RI-Wertes mit einer möglichen Störung der mütterlichen Stoffwechsellage in Zusammenhang gebracht werden kann.
  • The gestational diabetes is related to an increased maternal and neonatal morbidity, diagnostic and therapeutic strategies have become more and more important. The main issue of this study is the evaluation of the Doppler flow examination, mainly the resistance-index (RI), as a predictive parameter for the maternal and fetal metabolism. In women with diet controlled gestational diabetes, a significant decrease of the RI has been observed. Our collected data includes the last prenatal Doppler flow recordings. Surprisingly insulin treated diabetic and healthy control pregnancies showed no difference in the RI. We believe in a result of appropriate adjustment of insulin. Gestational diabetics treated by diet only, have a statistical significant decrease in the RI (p=0.002) compared to the healthy group. The decrease of the RI correlates significantly with the maternal metabolism. We conclude that a decrease in the RI goes with a failure of the maternal metabolism to adjust in time. The RI might be a predictive marker. The fetal vascular state via Doppler flow enables us to estimate the fetal reaction to the high maternal level of glucose. As already assumed in numerous studies, women with gestational diabetes are older than women without diabetes. Multiparity, which has often been considered as a trigger for gestational diabetes, has not occurred in our study. Fetal biometry among diabetic pregnancies revealed a tendency to macrosomic fetus. Within the diabetic group (diet and insulin) an increase of the abdominal circumference could be noted. There was no significant difference between the two diabetic groups. The birth weight among the diabetic women treated by diet only, was 3,375 g and showed a significant difference (p=0.001) to the healthy group (3,100g) There was no difference between the birth weight of women treated with insulin and our healthy group. Referring to the gestational age (< 40 weeks) the RI correlates significantly with operative delivery only within the healthy group (p=0,024). The postpartal blood sugar control as well as the 5 minute APGAR-score show no difference compared to the healthy group. This study shows the predictive role of Doppler examination and the direct correlation between the Doppler RI and maternal metabolic state and confirms existent knowledge concerning gestational diabetes. We conclude a decrease in the RI shows a maternal metabolic disfunction.

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Metadaten
Author:Beate Hajduk
URN:urn:nbn:de:hebis:30-74266
Referee:Frank LouwenORCiDGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2010/01/29
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2009/11/09
Release Date:2010/01/29
Note:
Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:419589201
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
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