Das klinische Outcome bei Patienten mit dorsal oder dorsoventral stabilisierten Wirbelkörperfrakturen nach Fixateur interne Entfernung

  • Die vorliegende Studie hat sich die Untersuchung der Auswirkung einer Entnahme des Fixateur internes nach thorakolumbalen Wirbelkörperfrakturen zur Aufgabe gemacht. Dazu wurden 87 Patienten mit einer operativ versorgten thorakolumbalen Wirbelkörperfraktur, die mindestens 18 Monate zurücklag, untersucht. Die Patienten wurden entweder rein dorsal mittels Fixateur interne oder kombiniert dorsoventral versorgt. Unter den kombiniert operierten Patienten befinden sich Patienten, deren Wirbelkörperfraktur entweder mit einem Knochenspan oder mit einem Knochenspan in Kombination mit einem ventralen winkelstabilen Plattensystem, oder mittels Cage behandelt wurde. Die Patienten wurden körperlich untersucht und aktuelle Computertomogramme wurden ausgewertet. Die Lebensqualität wurde außerdem mit Hilfe vier international anerkannter Scores (SF-36, VAS-Wirbelsäulenscore, Oswestry, LBOS) evaluiert. Weitere von uns erstellte Fragebögen analysierte die Spanentnahme- sowie die Metallentfernungsmorbidität. Anschließend führten wir eine körperliche Untersuchung, die unter anderem die Messung des Finger-Boden-Abstands, das Schober- und Ott-Zeichen, das sensible und motorische Defizit sowie das Bewegungsausmaß der Patienten umfasste, durch. Bei der Analyse der radiologischen Daten zeigte sich insgesamt nach der Metallentfernung eine Zunahme des Korrekturverlustes in Keilwinkel (von 9,5° auf 10,2°) und Grund- Deckplattenwinkel (von 9,8° auf 1 2,7°). Allerdings konnten keine Zusammenhänge dieser statistisch nicht signifikanten Daten mit der Lebensqualität oder der körperlichen Untersuchung ermittelt werden. Bei der Betrachtung der subjektiven Lebensqualität zeigte sich in allen Fragebögen eine bessere Selbsteinschätzung nach der Metallentfernung. Retrospektiv würden 71,8% der Patienten mit Metallentfernung diese aufgrund der gesteigerten Lebensqualität erneut durchführen lassen. Zusammenfassung 114 Auch die Beweglichkeit der Patienten in den hier durchgeführten Untersuchungen konnte durch die Metallentfernung gesteigert werden. Aufgrund der vorliegenden Daten gehen wir von einer Verbesserung der Lebensqualität des Patienten nach der Entfernung des Fixateur internes aus. Diese sollte demnach durchgeführt werden, sobald von einer sicheren Heilung der Fraktur ausgegangen und das Risiko für übermäßige Korrekturverluste als minimal eingeschätzt werden kann. Wie lange dieser Heilungsverlauf benötigt und wie die in weiteren Studien mit noch größerer Patientenzahl untersucht werden. Bei ventraler Instrumentierung mit Entfernung von Bandscheiben kann nach Entfernung des Fixateur interne die Beweglichkeit nicht wieder hergestellt werden. Mit dieser dauerhaften Steifigkeit gehen sekundäre Schäden der angrenzenden Bandscheiben einher. Um diese zu reduzieren wurde im Rahmen der Studie der Einsatz von federbaren Cages angedacht, welche die Funktion der extrahierten Bandscheiben ersetzen sollen. Die Praktikabilität sowie deren Wirkung sollte in nachfolgenden Studien überprüft werden.
  • This study was undertaken to analyse the effect of removing an internal fixateur after thoracolumbar vertebral fractures. For this purpose, 87 patients with a surgically treated thoracolumbar vertebral fracture, which took place at least 18 months ago, were examined. The patients were treated with an internal fixateur either in the posterior area alone or the combined posteroanterior area. Among those patients who had the combined surgery are patients whose vertebral fracture was treated either with a bone graft or with a bone graft in combination with an anterior locking plate system, or with a cage. The patients were physically examined and the latest CT scans were evaluated. The quality of life was also evaluated using four internationally recognized scores (SF-36, VAS Spine Score, Oswestry Disability Index, LBOS). Furthermore, questionnaires created by us analysed graft removal as well as implant removal morbidity. We then conducted a physical examination, which, inter alia, comprised measurement of the finger-floor distance, the Schober‘s and Ott‘s signs, sensory and motor deficits as well as patient range of motion. The analysis of the radiological data showed an overall increase in loss of correction in the wedge angle (from 9.5° to 10.2°) and the base-deck plate angle (from 9.8° to 12.7°) after implant removal. However , no correlations could be determined between this statistically insignificant data and the quality of life or the physical examination. With consideration of the subjective quality of life, all questionnaires indicated a better self-assessment after implant removal. Retrospectively, 71.8% of the patients with implant removal would have it performed again based on the higher quality of life. Also, the mobility of patients in the studies conducted here was able to be increased by implant removal. Based on the available data, we anticipate an improvement in quality of life for patients after removal of the internal fixateur. This should therefore be perSummary 116 formed as soon as healing of the fracture is confirmed and the risk for excessive loss of correction can be assessed as minimal. How long this healing process takes and how it will be in further studies with even greater numbers of patients is examined. With anterior instrumentation during removal of intervertebral discs, mobility cannot be restored after removal of the internal fixateur. Accompanying this permanent stiffness are secondary damages to the adjacent intervertebral discs. In order to reduce this, envisioned within the scope of the study is the use of spring-actuated cages, which are intended to replace the function of the extracted intervertebral discs. The practicality as well as effect of this should be examined in subsequent studies.

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Metadaten
Author:Florian Rüger
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-263916
Referee:Ingo MarziORCiDGND, Martin Mack
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2012/09/21
Year of first Publication:2010
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2011/12/15
Release Date:2012/09/21
Page Number:159 S.
Note:
Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:426709985
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Institutes:Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
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