Floristische Neu- und Wiederfunde in der Fuhneaue im Landkreis Bitterfeld
- Der zum Landkreis Bitterfeld gehörenden Teil der Fuhneaue wurde zwischen August 1999 und September 2000 floristisch-vegetationskundlich untersucht. Dies stand im Zusammenhang mit der Erarbeitung zweier Naturschutzfachplanungen im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Bitterfeld (RANA 2000a, b).
Das Untersuchungsgebiet (UG) umfaßt den größten Teil des zum Landkreis Bitterfeld gehörenden Abschnittes des Fuhnetales. Im Westen wird das Gebiet zwischen Göttnitz und Mösthinsdorf durch den Saalkreis begrenzt. Zwischen der Westgrenze und Salzfurtkapelle bildet die Fuhne die Nordgrenze des Gebietes. Ab Salzfurtkapelle gehören die Flächen beiderseits der Fuhne zum UG, das insgesamt einen etwa 500 m breiten Streifen bildet. Die Ostgrenze stellt die Verbindungsstraße zwischen Wolfen und Wolfen-Nord dar. Das Gebiet umfaßt Teile der Meßtischblätter Zörbig (4338/2, 3, 4) und Bitterfeld (West)(4339/1, 2). Die Größe des UG beträgt ca. 1000 ha.
Die östliche Fuhneaue ist ein seit alters her vorwiegend durch Grünlandnutzung bewirtschaftetes Gelände. Östlich von Radegast wurde die Nutzung erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch die Entwässerung des sumpfigen Geländes möglich. Bis zu dieser Zeit besaß die Fuhne auch noch nicht die Eigentümlichkeit einer Bifurkation (zwischen Zehbitz und Zehmitz), sondern mündete lediglich in die Saale. In Folge des Anschlusses des Hauptentwässerungskanals (Landgraben) an die Fuhne erfolgte dann eine Entwässerung des Gebietes auch nach Osten zur Mulde. Der bis Anfang der 1960er Jahre immer noch recht hohe Grundwasserstand wurde durch fortgesetzte Melioration spürbar weiter gesenkt, was sich in der rückläufigen Bestandsentwicklung und dem Verschwinden zahlreicher Arten im Gebiet widerspiegelt.