Die Saatkrähe ( Corvus frugilegus ) im Kreis Höxter : Verbreitung, Biologie und Bestandsentwicklung

  • Der Bestand der heimischen Brutpaare ist seit 2001 annähernd gleich geblieben, wenn auch die Zunahme der Saatkrähen in der Kolonie am Schützenplatz von Steinheim den Eindruck einer starken Zunahme der Bestände erwecken kann. Dem ist aber nicht so! Vielmehr scheint der Nachwuchs in andere Siedlungsräume abzuwandern. Eventuell ziehen die Jungvögel zusammen mit den bei uns überwinternden Saatkrähen im Frühjahr in Richtung Osten ab. Eine weitere Zunahme der Brutbestände im Raum Steinheim ist nicht sehr wahrscheinlich, da das Angebot an geeigneten Brutplätzen bzw. Brutbäumen bereits jetzt voll ausgeschöpft ist. Insofern kann die Sorge von Teilen der Bevölkerung genommen werden, die eine weitere Zunahme dieser Vogelart und damit einhergehende Schäden in landwirtschaftlichen Kulturen befürchten. Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang, dass ein Teil der Schäden, die seitens der Landwirtschaft geltend gemacht werden, selbst verschuldet sind. So neigt die Saatkrähe dazu, sich nahe geeigneter Nahrungsquellen auch in unmittelbarer Nähe zum Menschen aufzuhalten. Die von einigen Landwirten praktizierte offene Lagerung von als Futtermittel eingesetzten Abfällen, die bei der Herstellung von Süßwaren anfallen, sorgt im Bereich Steinheim so z.B. für eine abwechslungsreiche und konstante Nahrungsquelle, die von den Tieren gerne angenommen wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Saatkrähen zusammen mit den Rabenkrähen in der Umgebung dieser Nahrungsquellen konzentrieren. Neben den Frassschäden kommt es dort auch zu übermäßigen Beschädigungen von Silagefolien, und selbst Übergriffe auf Haus- und Nutztiere sind zu verzeichnen. Aber es bleibt nicht bei diesen vermeidbaren Beeinträchtigungen. Auch die Tiere selbst können durch das gedankenlose Verhalten einzelner Mitmenschen geschädigt werden. So sind Erkrankungen durch die "ungeeignete" Nahrungsaufnahme an den „Futterstellen“ und Übertragungen von Krankheiten vorprogrammiert. Hier ist an die Einsicht der Verantwortlichen zu appellieren, dass diese Missstände beseitigt werden!

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Metadaten
Author:Helmut Struck, Burkhard Beinlich
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-297093
Parent Title (German):Veröffentlichungen des Naturkundlichen Vereins Egge-Weser
Publisher:Naturkundlicher Verein Egge - Weser
Place of publication:Borgentreich
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2013/04/05
Year of first Publication:2004
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2013/04/05
Volume:16
Page Number:6
First Page:31
Last Page:36
Note:
Das Layout der elektronischen Fassung dieses Beitrages weicht vom Layout der ursprünglich gedruckt erschienenen Fassung ab. Die Angaben zur Paginierung beziehen sich auf die ursprünglich gedruckt erschienene Fassung.
HeBIS-PPN:33673848X
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 59 Tiere (Zoologie) / 590 Tiere (Zoologie)
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Zeitschriften / Jahresberichte:Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser / Veröffentlichungen des Naturkundlichen Vereins Egge-Weser, Band 16 (2004)
:urn:nbn:de:hebis:30:3-297068
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht