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Monika Partzsch, Wiebke Scherf, Isabell Hensen

• In der stark fragmentierten Porphyrkuppenlandschaft nordwestlich von Halle (Sachsen-Anhalt) wurden vegetationsdynamische Prozesse auf kleinflächigen xerothermen Standorten (Kuppen unter 500 qm) unterschiedlichen Alters analysiert. Die Grundlage bildeten detaillierte, flächengenaue vegetationskundliche Erhebungen aus den Jahren 1992 und 2000. Hierbei konnte festgestellt werden, dass die Individuendichte der meisten der insgesamt 216 Arten Schwankungen aufwies, wobei nur für einen geringen Teil der Arten eine deutliche Ab- bzw. Zunahme (Stetigkeitsschwankungen > 10 %) registriert wurde. Während vorwiegend ruderale Arten zurückgingen, erhöhte sich die Stetigkeit einer Reihe von Arten der Trocken- und Halbtrockenrasen. Die floristische Ähnlichkeit der Kuppen zwischen den beiden Untersuchungsjahren lag im Mittel bei 62 %. Dies schlug sich z.T. auch in einem Umbau der insgesamt 28 Pflanzengesellschaften nieder. Dabei zeigten die xerothermen Trocken- und Halbtrockenrasen eine höhere Stabilität, während die stärker ruderalisierten Gesellschaften eine hohe Dynamik aufwiesen und sich auf verschiedenen Wegen zur Festuca rupicola-Gesellschaft und zum Thymo-Festucetum umbildeten. Unter den gegebenen standörtlichen Verhältnissen stellen diese beiden Gesellschaften vorläufige Endstadien der Vegetationsentwicklung dar. Dieser Trend zur Entwicklung von Trocken- und Halbtrockenrasen auf den kleinflächigen Porphyrkuppen spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Diasporenbank wider. Kleinflächige Porphyrkuppen sind nicht durch Pufferzonen vom angrenzenden Umland abgeschirmt. Daher stellen Störungen, die vorwiegend durch die Art und Weise der Bewirtschaftung gekennzeichnet sind, einen entscheidenden Einflussfaktor für die Vegetationsentwicklung dar. Je geringer das Ausmaß der jährlichen Störungen ist, desto eher tendiert die Entwicklung zu naturnäheren sowie stabileren Trocken- und Halbtrockenrasen-Gesellschaften. Dabei kann sich die Form der Umlandbewirtschaftung jährlich ändern bzw. können außergewöhnliche Ereignisse auftreten. Aus diesem Grund unterliegen die Artenzusammensetzung sowie die Vegetationsentwicklung auf den kleinflächigen Porphyrkuppen einer großen Zufälligkeit. Dies erklärt, dass die Zusammenhänge zwischen Artenzahl und Gemeinschaftskoeffizienten in Abhängigkeit von der Flächengröße der Kuppen nur eine geringe Korrelation aufweisen. Aus naturschutzfachlicher Sicht besitzen die kleinen Porphyrkuppen jedoch ein Potential an gefährdeten und geschützten Arten, welches hinsichtlich Artenzahl sowie Individuendichte mit dem Alter der Kuppen zunimmt. Somit können sie Trittsteinfunktionen in der stark fragmentierten Landschaft des unteren Saaletals einnehmen.
• Vegetation-dynamic processes on small outcrops of different origin were investigated in the fragmentated landscape with porphyry outcrops in the lower valley of the river Saale. Relevés from 1992 and 2000 were used as a database. The analysis showed that the abundance of most species (216) had changed over this time but that the constancy of only a few species increased or decreased more than 10%. Ruderal species mostly declined, and species of dry and semi-dry grasslands gained. The floristical similarity of the outcrop samples in the two years was 62 % on average. This also included some restructuring of the 28 plant communities. Whereas the xerothermic dry and semi-dry grasslands were rather stable, the more ruderal communities appeared highly dynamic and changed into a Festuca rupicola community and into the Thymo-Festucetum cinereae. Due to the special site conditions these two communities represent provisional final stages of the vegetation succession. A tendency for the development of dry and semi-dry grasslands was also reflected by the seed-bank composition. The small outcrops are not protected by buffer zones against influences from the surrounding landscape. Disturbances caused by agricultural land use are the main factors influencing the vegetation dynamics here. Vegetation development tended toward nearly natural, more stable communities of dry and semi-dry grasslands under less disturbance. Agricultural management, however, can change every year, and unexpected events can happen. For this reason the vegetation development of the small porphyry outcrops is characterisied by a very high stochasticity. This also explains the low correlation between the number of species and community coefficient with the size of the outcrops. The small outcrops have the potential to conserve endangered and protected plant species, the number and abundance of which increased with the age of the outcrops. Hence these locations can serve as stepping stones in the fragmentated landscape of the Saale valley.