The influence that Picea abies Karst. and Fagus sylvatica L. have on the vitality of Vaccinium myrtillus L. in montane mixed forests of central Europe on silicate bedrock

Der Einfluss von Picea abies Karst. und Fagus sylvatica L. auf die Vitalität von Vaccinium myrtillus L. in mitteleuropäischen Bergmischwäldern der Montanstufe auf Silikat

  • Bilberry (Vaccinium myrtillus L.) is a dwarf shrub with high ecological relevance as habitat and as a food source for many animals in mountain forests of central Europe. This species benefits from conifer forests and declines with an increase of broadleaved tree species in the canopy. The ongoing large-scale conversion from conifer to broadleaved forests may significantly alter the ground vegetation, especially the dominance of a key species such as bilberry. We used morphological indicators to investigate the vitality of bilberry. The first objective was to determine whether the vitality of bilberry is negatively impacted by increasing the proportion of beech (Fagus sylvatica L.) in Norway spruce (Picea abies Karst.) forests. The vitality of bilberry was measured by its cover, height, biomass, shoot length and basal diameter. The second objective was to determine whether these changes in bilberry vitality were related to light, canopy cover, soil pH, organic layer mass and tree species. The data was collected from three study areas in the southern and central Black Forest. The bedrock consisted of gneiss and granite whereas the stands were either: pure beech, a mixture of beech and spruce or pure spruce. The stands were located adjacent to each other. On all three areas a higher vitality of bilberry was observed under spruce compared to beech. Mixed effect models show that the occurrence of spruce is the most important variable explaining the increase in bilberry biomass. Light had a small positive effect, whereas soil properties had negligible effects and were site specific. These results are a strong indication of the negative influence that beech has on bilberry in conifer dominated forests. This has to be taken into consideration when developing silvicultural approaches and should be a consideration when making plans for the preservation of habitat for species like capercaillie (Tetrao urogallus L.). This is even more important today because the recent trend in central European forestry is to increase the proportion of beech.
  • Die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus L.) hat große ökologische Bedeutung im Bereich der montanen mitteleuropäischen Bergmischwälder, unter anderem als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für viele Tierarten. Dieser Zwergstrauch wird durch nadelholzreiche Bestände begünstigt. Der heute praktizierte Waldumbau hin zu höheren Laubholzanteilen verändert die Bodenvegetation und insbesondere die Anteile der Schlüsselart Heidelbeere. Auf der Grundlage morphologischer Indikatoren wurde die Vitalität der Art untersucht. Ziele dieser Studie waren: Eine Analyse, inwiefern die Vitalität 1. der Heidelbeere in durch die Fichte (Picea abies Karst.) geprägten Wirtschaftswäldern durch einen zunehmenden Anteil an Buche (Fagus sylvatica L.) beeinträchtigt wird. Hierzu wurden vitalitätsbezogene Merkmale wie Bodenbedeckung, Wuchshöhe, Biomasse, Sprosslänge und Sprossdurchmesser am Wurzelansatz der Heidelbeere gemessen. 2. war es Ziel, den Einfluss der Lichtversorgung, der Deckung des Kronendaches, des pH-Wertes des Bodens, der organischen Auflage, der bestockenden Baumarten und des Standortes auf die Veränderungen von Morphologie und Vitalität der Heidelbeere zu analysieren. Hierzu wurden im Südlichen und Mittleren Schwarzwald in drei Untersuchungsgebieten auf Gneiss bzw. Granit die entsprechenden Daten erhoben. In diesen Gebieten grenzten ein Buchenbestand, ein Ökoton mit einer Mischbestockung aus Fichte und Buche (nur in zwei Gebieten), sowie ein Fichtenbestand direkt aneinander.In allen drei untersuchten Gebieten zeigte sich unter Fichtenbestockung eine wesentlich höhere Vitalität der Heidelbeere. Die Bestockung erwies sich auch in der Analyse unter Verwendung gemischter Modelle als die wichtigste erklärende Variable hinsichtlich eines Anstiegs der Biomasse der Heidelbeere. Licht hatte einen geringen positiven Einfluss, der Einfluss der Bodeneigenschaften war gering und geologiebedingt standortsspezifisch. Somit konnte gezeigt werden, dass das Auftreten von Buche in fichtendominierten Wäldern sich stark negativ auf die Heidelbeere auswirkt. Dies gilt es bei waldbaulichen Planungen zu berücksichtigen, beispielsweise wenn es um Planungen zum Schutz beerstrauchreicher Lebensräume und der von ihnen abhängigen Arten geht, darunter auch das Auerhuhn (Tetrao urogallus L.). Dies ist auch insofern von großer Bedeutung, da gerade heute in der mitteleuropäischen Forstwirtschaft eine Zunahme der Buche in nadelholzgeprägten Wäldern befürwortet und praktiziert wird.

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Metadaten
Author:Carl Erhrad Höcke, Juliane Spiegelhalter, Stefanie Gärtner, Albert ReifORCiDGND
Parent Title (Multiple languages):Waldökologie, Landschaftsforschung und Naturschutz
Document Type:Article
Language:English
Year of Completion:2016
Year of first Publication:2016
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2018/01/26
Tag:Tetrao urogallus; beech; bilberry; capercaillie; forest conversion; spruce
Volume:15
First Page:43
Last Page:56
HeBIS-PPN:426624904
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 58 Pflanzen (Botanik) / 580 Pflanzen (Botanik)
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Zeitschriften / Jahresberichte:Waldökologie, Landschaftsforschung und Naturschutz / Waldökologie, Landschaftsforschung und Naturschutz, Heft 15 (2016)
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