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- Myotis alcathoe (1)
Die mittelgroße Myotis-Art weist eine Körpermasse zwischen 5 -1 2 g auf, sie erreicht Unterarmlangen von 4,2 - 5,5 cm (Schober & Grimmberger 1998). Charakteristika der Fransenfledermaus sind ihr S-förmig gebogener Sporn, welcher etwa die Hälfte der Schwanzflughautlange erreicht, sowie der freie Schwanzflughautrand mit zwei dichten Reihen starrer Borsten ("Fransen"). Das Fell ist auf der Körperoberseite hell grau mit nur geringer bräunlicher Tonung. Auf der Unterseite ist es hell weißgrau und deutlich gegen die Oberseite abgegrenzt. Die Schnauze ist relativ lang und meist hell fleischfarben. Der Tragus ist hell gelblich, zur Spitze hin dunkler und langer als die halbe Ohrlänge.
Für diese kleinste europäische Fledermausart beträgt die Körpermasse 3,5 - 8 g und die Unterarmlange 2,8 - 3,4 cm (Schober & Grimmberger 1998). Die Ohren sind kurz, dreieckig und an der Spitze abgerundet. Die Färbung des Fells ist an der Haarbasis dunkel- bis schwarzbraun. Die Körperoberseite ist rot-, kastanien- oder dunkelbraun, die Unterseite erscheint gelb- bis graubraun. An der Schnauze, den Ohren und den Flughauten ist die Art schwarzbraun gefärbt. Wie sich in den letzten Jahren herausstellte, muss man bei der Zwergfledermaus, ähnlich wie bei den Bartfledermäusen, zwei Arten unterscheiden. Das ist zum einen die gewöhnliche Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und zum anderen die in Deutschland anscheinend seltenere sogenannte Hochrufende Zwerg- oder Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) (z.B. Häussler et al. 2000, Braun & Häussler 1999). Wichtige Kriterien zur Unterscheidung der beiden sehr ähnlichen Arten sind die Ortungslaute (bei Pipistrellus pipistrellus meist bei 4 5 - 50 kHz, nie über 55 kHz), die Penisform, die Färbung sowie bestimmte morphologische Messwerte. Die ebenfalls sehr ähnliche Rauhautfledermaus ist eindeutig anhand der Länge des V. Fingers und der Behaarung der Schwanzflughaut von der Zwergfledermaus zu unterscheiden.
Der Große Abendsegler zahlt mit zu den größten einheimischen Fledermausarten. Seine Körpermasse beträgt 19 - 40 g, die Unterarmlange liegt zwischen 4,8 - 5,8 cm (Schober & Grimmberger 1998). Die Ohren von Nyctalus noctula sind groß, breit und dreieckig mit einem charakteristischen kurzen, pilzförmigen Tragus. Das Fell ist im Gegensatz zu dem der Myotis- Arten kurz und eng anliegend, wobei die Haare einfarbig sind. Die Körperoberseite ist im Sommer rostbraun glänzend, nach dem Haarwechsel im Herbst matt fahlbraun mit einem zum Teil leichten grauen Schimmer gefärbt. Auf der Unterseite ist das Fell matt hellbraun. Zum Kleinabendsegler differenziert sich der Große Abendsegler durch seine größere Unterarmlange (deutlich über 4,6 cm) und die Fellfärbung am Rucken (Kleinabendsegler mit zweifarbigem Rückenhaar).
Die Rauhautfledermaus zahlt mit ca. 6 - 15 g Körpermasse zu den kleineren der einheimischen Fledermausarten. Die Unterarmlange liegt zwischen 3,2 - 3,7 cm (Schober & Grimmberger 1998). Das Fell ist im Sommer auf der Körperoberseite rot- bis kastanienbraun, nach dem Haarwechsel im Herbst mehr dunkelbraun, oft mit deutlich grauem Überflug. Die Unterseite ist hell- bis gelbbraun. An der Schnauze, den Ohren und den Flughauten ist die Art schwarzbraun gefärbt. Von der ähnlichen Zwergfledermaus unterscheidet sich die Rauhautfledermaus eindeutig anhand der Lange ihres V. Fingers (langer als 4,2 cm) und der Behaarung der Schwanzflughaut.
Die Art erreicht eine Körpermasse zwischen 6,5 - 9,2 g, die Unterarmlange liegt zwischen 3,7 - 4,2 cm (Schober & Grimmberger 1998). Auffällig an der Gattung Plecotus sind die langen Ohren, die besonders bei Tageslethargie oder im Winterschlaf zusammengefaltet und nach hinten umgelegt werden können. Es ragt aber immer der lange, lanzettförmige Tragus heraus. Die Augen sind relativ groß. Das Fell des Braunen Langohrs ist locker und lang mit dunkel graubrauner Haarbasis. Die Körperoberseite ist hell braungrau gefärbt, die Unterseite eher hellgrau (z.T. gelblich überhaucht). Die Lippen sind hell fleischfarben, Nase und Augenregion sind hellbraun. Von der Schwesternart Graues Langohr unterscheidet sich das Braune Langohr u.a. durch die größeren Füße, die längeren Daumenkrallen (über 2 mm), die lange Zehenbehaarung und den gelblichweisen Tragus (nur an der Spitze leicht pigmentiert, bei P. austriacus insgesamt grau pigmentiert). Des Weiteren zeichnet sich das Braune Langohr durch ein eher braunes Gesicht aus.
Die mittelgroße Fledermausart weist eine Körpermasse zwischen 13 - 20 g auf. Erwachsene Tiere erreichen eine Unterarmlange zwischen 3,9 - 4,6 cm (Schober & Grimmberger 1998). Die Ohren besitzen den gleichen typischen pilzförmigen Tragus wie die aller Nyctalus-Arten. Das Fell ist kurz, wobei die Haare zweifarbig mit schwarzbrauner Haarbasis sind. Auf der Körperoberseite erscheint das Fell rotbraun, meist etwas dunkler und weniger glänzend als bei Nyctalus noctula. Die Färbung der Unterseite ist gelbbraun, die des Gesichts, der Ohren und der Flughaute schwarzbraun.
Als kleinere Schwesternart der Breitflugelfledermaus besitzt die Nordfledermaus eine Körpermasse zwischen 8 - 17,5 g sowie eine Unterarmlange zwischen 3,8 - 4,2 cm. Die Ohren sind relativ kurz, der Tragus ist ebenfalls kurz, breit und leicht nach innen gebogen. Das Fell ist lang mit dunkelbrauner Haarbasis. Besonders charakteristisch für diese Spezies sind die goldglänzenden Haarspitzen im Fell auf der Körperoberseite und auf dem Scheitel. Bei den Jungtieren ist dieses Merkmal noch geringer ausgeprägt. Der Nacken ist dunkler, die Unterseite gelbbraun. Schnauze, Ohren und Flughaute sind schwarzbraun gefärbt.
Aufgrund der erst vor wenigen Jahren erfolgten Einstufung als eigenständige Art (vgl. Kapitel Zwergfledermaus) ist der Kenntnisstand über Pipistrellus pygmaeus noch vergleichsweise gering. Die Mückenfledermaus ist neben der Zwergfledermaus die kleinste einheimische Art und ähnelt dieser sehr. Die Körperoberseite weist eine hellere Färbung auf als die der Zwergfledermaus. Adulte Männchen besitzen einen orangefarbenen Penis ohne sichtbares weises Mittelband. Die Ohrbasis ist am Grund aufgehellt. Das Rufamplitudenmaximum der Ortungslaute liegt bei ca. 55 kHz, teilweise auch darüber.
Die Naturschutzstation Ostharz gehört zu den ersten im Land Sachsen-Anhalt entstandenen Naturschutzstationen. Sie wurde am 01.10.1990 durch die damalige Bezirksverwaltungsbehörde als Naturschutzstation "Nordharz" gegründet. Bedingt durch die Neuzuordnung des Landkreises Quedlinburg zum Regierungsbezirk Magdeburg im November 1990 führt die Station seitdem den Namen "Ostharz", da eine weitere, ebenfalls im Regierungsbezirk Magdeburg befindliche Naturschutzstation sich "Nordharz" nennt. In der Naturschutzstation Ostharz sind 3 hauptamtliche Mitarbeiter tätig.
Die Nymphenfledermaus Myotis alcathoe (von Helversen und Heller, 2001) wurde erstmals für Griechenland und Ungarn beschrieben (von Helversen et al.2001). 2005 gelang der erste Artnachweis für Deutschland im Südwesten von Baden- Württemberg (Brinkmann & Niermann 2007, Brinkmann et al. 2007). Am Südwesthang des Kyffhäusers, im thüringischen Gipskarst, wurde die Nymphenfledermaus 2006 durch Sauerbier et al. (2006) festgestellt. Über die Verbreitung der Art in Europa geben Niermann et al. (2007) und in Sachsen-Anhalt Ohlendorf & Funkel (2008) Auskunft. Die Art kommt von Spanien (Niermann et al. 2007) bis Rumänien (eigene Beobachtungen 2008) vor. Die nördlichsten Beobachtungen der Vorkommen in Europa gelingen gegenwärtig am Nordharzrand in Sachsen-Anhalt.