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Das Wirtswahlverhalten von Blattläusen wird neben primären Nahrungskomponenten auch durch sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe gesteuert (Klingauf & al. 1978; Singh 1980; Powell & al. 1999; Campo & al. 2003). Häufig entziehen sich diese jedoch einer gezielten Untersuchung ihrer Wirkung auf die Aphiden, da sie als Substanzgemisch vorliegen. Beziehungen zwischen Substanzkonzentration und Verhaltensmustern aus Electrical Penetration Graphs (EPG) sind nur mit mäßigem Erfolg über statistische Verfahren darzustellen. Eine Versuchsanordnung zur gezielten Prüfung verhaltensbeeinflussender Substanzen mittels EPG wäre in diesem Falle hilfreich. Ein geeignetes einfaches Testsystem müsste mindestens folgende Komponenten beinhalten: – eine von den Aphiden akzeptierte Oberfläche, welche die Kutikula / Epidermis eines natürlichen Systems nachbildet – diese Oberfläche sollte evtl. durch den Versuchsansteller manipulierbar sein – eine dem Parenchym entsprechende Schicht, in welche die Testsubstanzen einzubringen wären – eine flüssige Phase, die dem Phloem entspricht und ebenfalls in ihrer Zusammensetzung variiert werden kann.
Erkenntnisse über das Wirt-Parasit-Verhältnis zwischen Hopfen Humulus lupulus L. und Hopfenblattlaus Phorodon humuli (Schrank) sind von entscheidender Bedeutung für die Selektion blattlausresistenter Sorten. Die Besiedelung des Wirts durch Blattläuse wird durch in den Pflanzen befindliche Substanzen erheblich beeinflusst (Nault & Styer 1972; Leath & al. 1974; Klingauf & al. 1978; Kendall & al. 1980; Singh 1980; Powell & al. 1999; Campo & al. 2003). Die in dieser Hinsicht wichtigsten Bestandteile des Hopfens sind die Bittersäuren, welche für den Parasit die Funktion von Signalstoffen haben können. In frischem Hopfen liegen sie überwiegend in Form der alpha-Bittersäuren (Humulon, co-Humulon, ad-Humulon) und der beta-Bittersäuren (Lupulon, co-Lupulon, ad-Lupulon) vor (Backleh 2001). Die Gehalte an Bitterstoffen im Pflanzengewebe des Hopfens schwanken stark im Lauf der Vegetationsperiode. Da ein Insekt sich an quantitative wie auch qualitative Unterschiede im Nährstoffangebot anzupassen vermag, sollten sich Änderungen im Wirtswahlverhalten bei der Nahrungsaufnahme von Blattläusen durch die saisonbedingten Stoffwechselschwankungen der Pflanzen ergeben. Um diese Veränderungen im Verhalten der Aphiden zu erfassen, war es notwendig, die Verhaltensbeobachtungen im Verlauf der Vegetationsperiode mehrfach zu wiederholen. Die Methode der Wahl zur Untersuchung quantitativer Unterschiede im Verhalten bei der Nahrungsaufnahme von Aphiden ist der Electrical Penetration Graph (EPG) (McLean & Kinsey 1964; Spiller 1988; Prado & Tjallingii 1994; Calatayud & al. 2001; 1978, 1988, 2006). In der vorliegenden Studie wurde diese Methode mit gleichzeitigen HPLC - Analysen der Bittersäurezusammensetzung des Gewebes relevanter Organe (Blätter und Zapfen) von Hopfen im Verlauf der Vegetationsperiode kombiniert.
The codling moth, Cydia pomonella (Lep., Tortricidae), is a significant pest of orchard crops such as apple and pear in Southern Germany, and can cause severe economic damage to apple crops. Due to resistance to conventional pesticides and the growing market for organic fruit, Cydia pomonella Granulovirus (CpGV) has been used to control C. pomonella in Germany for over 10 years. Recently, populations exhibiting resistance to CpGV have been reported. In this study, we have used amplified fragment length polymorphism (AFLP) markers to estimate genetic variations between eight different C. pomonella populations, which were obtained from different locations exhibiting varying levels of resistance to CpGV. Three different AFLP primer combinations generated a total of 194 AFLP fragments, ranging from 57.84 to 424.11 bp, with an average of 59.23 amplified fragments per primer combination. The total number of segregating fragments ranged from 181 to 115 and resulted in a high loci polymorphism of 100% in most cases, except for two populations, where it was found to be 88.1% and 93.3%. An analysis of genetic variation based on the obtained AFLP markers resulted in high gene diversity (Hj) values, ranging between 0.2884 to 0.3508. Hj values also indicated a loss in gene diversity within a population over time. The Wright Fixation Index (FST) values indicated a low to moderate genetic differentiation in the populations. The cluster analysis (UPGMA), based on genetic distance values, showed that the majority of C. pomonella populations from different locations were clearly distributed into distinct groups and showed a large genetic variability.
In der Pfalz traten Thripse in den letzten Jahren vermehrt als Austriebsschädlinge in Rebanlagen auf. Sie verursachen auf Reben starken Kümmerwuchs, was bis zum vollständigen Wachstumsstopp führen kann. Als Folge dieser Schäden steht oft nicht genügend Zielholz für den Rebschnitt zur Verfügung. Im Extremfall kann ein ganzes Entwicklungsjahr verloren gehen. Thripse haben sich insbesondere in Rebschulen und Junganlagen bis zum dritten Jahr zu Problemschädlingen entwickelt. Es sind vor allem neu gepflanzte Rebanlagen in Flurbereinigungsgebieten betroffen. Eine Diagnose vor Ort ist oft schwierig, da Adulte und Larven mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Über Thripse im deutschen Weinbau war bislang nur wenig bekannt. Untersuchungen zur Biologie von Thripsen auf Reben (Artenspektrum, Phänologie) sollten daher als Grundlage zur Entwicklung umweltschonender Bekämpfungsstrategien dienen. Eine Bekämpfung von Thripsen auf Reben war in der Vergangenheit nicht möglich, da im deutschen Weinbau bis 2006 keine Pflanzenschutzmittel gegen Thripse ausgewiesen waren. Ein Schwerpunkt des Forschungsprojektes war es, Pflanzenschutzmittel aus anderen landwirtschaftlichen Kulturen zu testen, die im Rahmen der „Lückenindikation“ (§18a PflSchG) gegen Thripse auf Reben eingesetzt werden könnten.
The entomopathogenic hyphomycete Beauveria brongniartii is a promising candidate for biocontrol of economically important agricultural and forest pests. Assessment of genetic relatedness of this species appears to be essential to gain insight into the monitoring of such biocontrol products. Distinction of Beauveria spp. strains with different virulence to target organisms revealed to be a serious constraint in the development of successful biocontrol using these important species. Thus, there is a need to find ways to monitor these strains when applied to natural agents. We have used amplified fragment length polymorphism (AFLPs) markers to estimate genetic variations among fourteen isolates (ten B. brongniartii, two B. bassiana (BALSAMO) VUILLEMIN and two Nomuraea rileyi (FARLOW) SAMSON) obtained from different geographical origins and hosts with differing virulence to scarabs. Seven different AFLP primer combinations yielded a total of 229 AFLP fragments comprised between 30 (EcoRI-ACA/Tru1l-C) to 57 (EcoRI-AAG/Tru1l-CTT) AFLP markers with an average of 54 amplified fragments per primer combination. Fragment size varied between 50-541 base pairs (bp) among the ten B. brongniartii isolates analysed in this study achieving a good resolution between the isolates. The cluster analysis based on genetic distance values clustered all isolates at above 0.40 similarity and demonstrated that some B. brongniartii isolates from distinct geographical origins and various hosts showed a greater genetic variability.
Die Blutlaus Eriosoma lanigerum (Hausmann) wurde Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt. E. lanigerum ist ein Schädling des Apfels, wobei es durch die Saugtätigkeit der Aphiden zu Wuchshemmungen (Blutlauskrebs, Blutlausgallen) infolge von Stoffwechselstörungen, zu irreversiblen Trieb- und Knospenschäden bis hin zum Absterben des Baumes kommen kann. Durch ihre versteckte Lebensweise unter den Rindenschuppen des Baumes sowie auf Grund von flüssigkeitsabweisenden Wachsausscheidungen sind die Tiere sehr gut gegen chemische Bekämpfungsmaßnahmen geschützt. Alternativ kann eine biologische Bekämpfung über den natürlichen Gegenspieler der Blutlaus, die Blutlauszehrwespe Aphelinus mali (HALDEN), erfolgen. Zwar kann sich diese Zehrwespe in wärmeren Gebieten sehr gut vermehren, bei niedrigen Frühjahrstemperaturen kann die Populationsdichte aber stark minimiert werden oder ganz einbrechen. Auch feuchte Witterung wird von A. mali nicht gut vertragen und schmälert die Parasitierungsraten. Die Blutlauszehrwespe hat einen Entwicklungsnullpunkt bei 8,3 bis 9,0°C, während die Blutlaus erst bei ca. 5°C ihre Entwicklung einstellt. Damit ergibt sich die Frage, ob es Biotypen dieser Schlupfwespe gibt, die möglicherweise besser an die vor Ort herrschenden Klimabedingungen angepasst sind. Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es daher, das Ausmaß der genetischen Diversität zwischen einzelnen Populationen zu erfassen und somit Aussagen über eventuell auftretende Biotypen der Wespe treffen zu können.
To determine Varroa mite infestation levels in Jordan, a survey covering 180 colonies of two bee types (Apis m. syriaca and Apis m. syriaca hybrids) from six locations of 4 climatic zones was conducted during August, 8 month after the last treatment. Sampled colonies had 8-10 frames covered with bees and 3-4 brood frames. Levels of infestation were determined on both adult worker bees and in sealed worker brood cells. Two-way ANOVA showed no significant differences due to bee type with average adult bee infestation of 10.9 % and 13.1 % on hybrid and local bee types, respectively. Average infestation levels in sealed brood worker cells were 37.6 % and 32.5 % in hybrid and local bee types, respectively. Differences in infestation levels on adult bees were significant due to location and ranged between 6.9 - 18.6 % in Daba’a (Desert climate) and Jerash (Dry Mediterranean), respectively. In sealed worker brood cells infestation levels ranged between 15.7 - 84.7 % in Baqa (Dry Mediterranean) and Jerash, respectively. This indicates clearly that the usual scheduled Varroa control practice by a single chemical treatment in autumn could be insufficient. Therefore, to prevent damages or even losses of colonies, including diagnosis of infestation rates as part of integrated Varroa management is highly recommended.
The reproduction of the honey bee mite, Varroa destructor in sealed worker bee brood cells represents an important factor for the population development of this parasite in honey bee colonies. In this study, the relative infestation levels of worker brood cells, mite fertility (mites that lay at least one egg) and reproductive rate (number of viable adult daughters per mother mite) of Varroa mite in worker brood cells of Apis m. carnica and Apis m. syriaca were compared in fall 2003 and summer 2004 at two locations in Jordan. The relative infestation levels in sealed worker brood cells ranged from 23 – 32 % in fall and 19 – 28 % in summer. The average fertility of Varroa mite ranged between 90 - 98% in colonies of A. m. carnica and between 88 - 96 % in A. m. syriaca with minor differences between colonies and locations. The number of total progeny of fertile mites in worker brood cells was 4.0 in both bee races. The reproductive rate was high with 2.7 and 2.6 in both honey bee races. The post-capping period of the worker brood cells differs only slightly between both bee races and between locations (284.4 h on average, n = 4,000). Our data reveal surprisingly high mite fertility and reproductive rates in both honeybee races under Mediterranean conditions of Jordan. The possible physiological background of Varroa reproduction and the impact of mite fertility on the development of Varroa tolerance are discussed.