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Die Kartierung von 25 Arten der Pilzgattung Hygrocybe im Großraum Trier während der Herbstmonate 2010 hat klar gezeigt, dass die meisten sehr eng an mageres altes Grasland gebunden sind. Durch die genaue Kenntnis der Verbreitung solcher Mähwiesen war es möglich, auf 16 Topographischen Karten (1:25.000) einen großen Teil der Vorkommen auf 165 Wiesen zu dokumentieren. Da dieses Magergrasland durch Nutzungsänderungen und N-Eintrag aus der Atmosphäre stark gefährdet ist, sind neben den dort lebenden Pflanzen und Tieren auch eine größere Anzahl von Pilzen akut bedroht. Schon jetzt stehen fast alle diese Arten auf den Roten Listen. Die Auswertung der Funde zeigt, dass im Untersuchungsraum die Mehrzahl der Hygrocybe-Arten einen Verbreitungsschwerpunkt in der collinen bis submontanen Höhenstufe hat. Mit Hilfe der ungewichteten mittleren Zeigerwerte (nach Ellenberg) der von den Wiesen erstellten Pflanzenlisten konnte deutlich gemacht werden, dass diese Pilze überwiegend auf trockenen bis leicht frischen Böden (F-Zahl: 4,5–5,0) mit guter Basenversorgung (R-Zahl: 5,5–6,5) und niedrigen Nährstoffgehalten (N-Zahl: 3,5–4,5) Fruchtkörper bilden. Die mittleren Artenzahlen der zugrunde liegenden Gesamt - artenlisten umfassen Werte von 40 bis 55. Die Flächengrößen waren uneinheitlich, weil jeweils vollständige, einheitlich genutzte Wiesenparzellen für Pflanzenlisten und Pilze als Bezugsgröße dienten. Viele der Pilze haben weite ökologische Amplituden in Bezug auf Wasser- und Basenversorgung. Aber die N-Zahlen überschreiten selten den Wert 5. Unter den selten beobachteten Hygrocybe-Arten sind einige an Extremstandorte gebunden, nämlich an sehr saure, sehr kalkreiche bzw. nasse Böden. Da die Arten der Gattung Hygrocybe durch ihre vielfältigen Farben auffallen, relativ leicht zu bestimmen sind und sehr klare Indikatoreigenschaften für mageres altes Grasland haben, sollten sie überall zur Bewertung von dessen Schutzwürdigkeit mit herangezogen werden. Die heute schon seltenen Pflanzen, Tiere und Pilze werden sich von alleine nach Umbruch, Ackernutzung bzw. intensiver Düngung nur sehr langsam oder gar nicht mehr ansiedeln können, auch wenn versucht wird, die Böden auszuhagern.