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Dr. W. Bölsche
(1895)
Zwischen dem westlichen Teile des Teutoburger Waldes und der Weserkette findet sich eine Reihe tertiärer Hügel, die als einzelne Schollen von dem Ganzen der tertiären Ablagerungen dieser Gegend übrig geblieben sind. Hierzu gehört das Ober-Oligocän in der Bauerschaft Krevinghausen bei SchIedehausen und der bei weitem wichtigste dieser Hügel, der Doberg. Nach einleitenden Bemerkungen und einem Verzeichnis der Schriften, welche auf den Doberg Bezug nehmen, wird die oligozäne Fauna des Gebietes mit folgenden Kapiteln dargestellt: I. Vertebrata, Wirbeltiere. II. Cephalopoda, Kopffüsser. III. Glossophora, Schnecken. IV. Lamellibranchiata, Muscheln. V. Brachiopoda, Armfüsser. VI. Crustacea, Krustentiere. VII. Annelida, Ringelwürmer. VIII. Echinoidea, Seeigel. IX. Bryozoa, Moostierchen. X. Anthozoa, Korallen. XI. Foraminiferen. XII. Algen (1 Art).
Der etwa 9 km südlich von Osnabrück gelegene Hüggel bildet mit dem weshlich sich anschliessenden, Heidhorn einen sich von OSO nach WNW erstreckenden kleinen, aber selbständigen, geologisch interessanten Gebirgszug von etwa 5 km Länge. Am Nordabhange findet sich der fast ganz in Eisenerz umgewandelte Zechstein, welchem die Georgsmarienhütte ihre Entstehung verdankt. Das Liegende dieses Zechsteins bildet der bis 0,75 m mächtige Kupferschiefer. Aus jenem ist Productus horridus Sow. nachgewiesen; in dem im übrigen charakteristischen Kupferschiefer soll von Banning auch Palaeoniscus Freislebeni Blv. gefunden worden sein. Das Alter dieser beiden Schichten ist also mit Sicherheit festgestellt und längst bekannt. Anders verhält es sich dagegen mit dem Sandstein, der das Liegende des Kupferschiefers bildet. Analog den Lagerungsverhältnissen anderer Gegenden, z. B. Thüringens und des Harzes, hat man diesen Sandstein als Rotliegendes angesprochen, so Stockfleth in seiner Arbeit über den Hügge1. Allein es fehlen in demselben erkennbare Fossilien gänzlich. Zwar sind nach Stockfleth hin und. wieder undeutliche Farnabdrücke nachgewiesen, doch ist nichts gefunden, was die Annahme, der Sandstein gehöre dem Rotliegenden an, direkt bestätigt hätte.
Die Ostrakoden bilden eine der niederen Ordnungen der Krebstiere. Der Panzer ist in eine zweiklappige Schale umgewandelt und erinnert so an die Schale der Muscheltiere. Die Systematik hat sich zwar bei Aufstellung der Gruppen und Gattungen von inneren Merkmalen des Tierkörpers leiten lassen, aber der Bau der Schale geht so sehr mit dem der Weichteile Hand in Hand, dass es im allgemeinen möglich, in den meisten Fällen verhältnismäßig leicht ist, die Tiere nach der Schale allein zu bestimmen, ein Umstand, der für die geologischen Funde von der größten Bedeutung ist. Ostrakoden finden sich nämlich in fast allen geologischen Formationen, welche überhaupt organische Überreste führen. In unseren nordischen Silur Geschieben sind sie beispielsweise von den Herren R. Jones und A. Krause zur Genüge nachgewiesen. Häufiger kommen sie bereits in der Steinkohlenformation vor, wie besonders die Arbeiten des Herrn Professors T. R. Jones dartbun. Am häufigsten treten sie jedoch in der Kreide und besonders im Tertiär auf. Aus dem nordwestdeutschen Tertiär habe ich z. B. 96 Species beschrieben.