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Im Rheinland fallen zwei frühblühende Capsella-Sippen auf. Die zuerst blühende Sippe, Capsella I genannt, würde man als Teil einer weit gefassten C. bursa-pastoris ansehen. Etwas später blüht C. rubella, eine bisher vermutlich weitgehend übersehene Art des Rheinlandes. Taxonomie und Merkmalsbewertung bei Capsella werden diskutiert.
Neben den bekannten Arten Avena fatua (Flug-Hafer) und A. sativa (Saat-Hafer) werden A. hybrida (Kurzhaar-Hafer), A. sativa-Fatuoide (oder morphologisch entsprechende Rückkreuzungen von A. hybrida × A. sativa mit A. hybrida), Hybriden A. fatua × A. sativa sowie mögliche Hybriden A. hybrida × A. sativa vorgestellt und diskutiert. Im Unterschied zur Literatur wird A. hybrida nicht über die Form der Kallusnarbe des dritten Blütchens definiert. Wesentliches Merkmal ist neben Länge und Intensität der Behaarung der Deckspelze deren Farbe zur Fruchtreife: Während die Deckspelze von A. hybrida wie die von A. sativa oder etwas schwärzlich gefärbt ist, ist die von A. fatua deutlich rotbraun gefärbt. Diese Merkmalskombination ist mit einer unterschiedlichen Phänologie korreliert, wobei A. fatua früher als A. hybrida blüht und fruchtet. Demgegenüber ist die Form der Kallusnarbe bei beiden Arten variabel und nicht mit anderen Merkmalen korreliert. Pflanzen, die A. sativa ähneln, aber rotbraun gefärbte Deckspelzen ausbilden, werden als Hybriden A. fatua × A. sativa betrachtet. Alle beobachteten Sippen werden anhand vieler Fotos vorgestellt.
Die epiphytischen Candelariella-Arten wurden im Aachener Stadtgebiet und benachbarten Gebieten untersucht. Nachgewiesen wurden sterile Flechten aus dem C. efflorescens-Aggregat, C. reflexa s. str., C. xanthostigma, C. xanthostigmoides (zu C. efflorescens agg.) und C. vitellina. C. reflexa s. str. ist im Untersuchungsgebiet selten und bisher offensichtlich mit dem hier allgegenwärtigen C. efflorescens agg. verwechselt worden. Es konnten sechs fertile Vorkommen aus dem C. efflorescens-Aggregat gefunden werden, die zu C. xanthostigmoides gehören. Von C. efflorescens agg., C. xanthostigma und C. vitellina lassen sich Formen, wahrscheinlich modifikativen Ursprungs, beobachten, die einen flächigeren Thallus mit stärkerer Lappigkeit ausbilden und im habituellen Eindruck deutlich abweichen.
Epiphytische Moose in Nordrhein-Westfalen : häufige Arten und Einwanderung atlantischer Arten
(2014)
In Mitteleuropa sind die klassischen Epiphyten unter den Moosen und Flechten zu finden. In diesem Pflanzenportrait werden einige häufigere und einfach zu erkennende epiphytische Moose vorgestellt. Man kann sie in vielen Teilen Mitteleuropas finden, teilweise auch im Siedlungsbereich und hier besonders auf Friedhöfen und in Parks. Atlantische Arten, die sich seit einigen Jahren in Nordrhein-Westfalen ausbreiten, können einen Anreiz geben, sich näher mit epiphytischen Moosen zu beschäftigen. Von diesen werden das Hübsche Goldhaarmoos (Orthotrichum pulchellum, Moos des Jahres 2008) und das Einseitswendige Verstecktfruchtmoos (Cryphaea heteromalla) ausführlicher besprochen.
Ein kleiner Bestand von Ranunculus parviflorus konnte im Mai 2019 erstmals für Nordrhein-Westfalen in einem lückigen Scherrasen auf dem Friedhof in Zülpich-Juntersdorf/Kreis Euskirchen nachgewiesen werden. Das Vorkommen in Juntersdorf sowie die Merkmale, Verbreitung und Ökologie der mediterran-atlantischen Art werden diskutiert.
Die reich besuchte Exkursion führte zum Schlangenberg (5203/32 & 5203/41) bei Breinig- Breinigerberg. Das Gebiet ist bekannt für seinen Reichtum an Pflanzen, aber auch Tieren wie Schmetterlingen und Vögeln. Da es seit vielen Jahren intensiv von vielen Botanikern beobachtet wird, waren Neufunde nicht zu erwarten. Trotzdem präsentierte sich den Besuchern eine interessante und abwechslungsreiche Flora und Fauna.
Beim Exkursionsgebiet handelt es sich um eine hügelige Landschaft, die von einzelnen Gehölzen unterbrochen wird. Auf den sehr vielfältigen, artenreichen Magerrasen wachsen im ständigen Wechsel – teilweise dicht beieinander oder durcheinander – Arten der Kalkmagerrasen, sauren Magerrasen, Heiden und Schwermetallrasen. Immer wieder sind feuchtere Bereiche und wiesenartige Flächen, die von höheren Gräsern dominiert werden, zu finden.
Am Ufer der Rurtalsperre (Untersee) konnten im Frühherbst 2018 größere Bestände von Cardamine occulta beobachtet werden. Es handelt sich um den zweiten Nachweis an einem naturnahen Standort in Nordrhein-Westfalen. Die Ökologie und Phänologie der neophytischen Art werden diskutiert. Bisher wurden in Europa außer an Ufern des Bodensees und des Rheins sowie in Reisfeldern in Norditalien nur Vorkommen in stark anthropogen beeinflussten Lebensräumen, wie Gärtnereien, Blumenkübeln und Friedhöfen beobachtet. Es lassen sich zwei Hauptentwicklungsphasen im Spätwinter/Frühjahr und im Spätsommer/Herbst feststellen. Während an anthropogenen Standorten wie Friedhöfen zu beiden Zeiten blühende Pflanzen beobachtet werden können, beschränken sich die Vorkommen an natürlichen/naturnahen Standorten offenbar entweder wie am Bodensee auf das Winter- oder wie in Nordrhein-Westfalen auf das Sommerhalbjahr.