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Wir verglichen bei Tannen-, Blau- und Kohlmeise sowie Erlenzeisig
die Alterszusammensetzung, das Geschlechterverhältnis
(nur bei Erlenzeisig und Kohlmeise) und die morphologischen
Variabeln Fettreserven, Federlänge und Gewicht
zwischen Vögeln, die während Invasionen auf der Ulmethöchi
gefangen wurden, mit Vögeln in normalen Jahren. Bei Blauund
Kohlmeise fanden wir andeutungsweise einen erhöhten
Anteil Diesjähriger in Invasionsjahren, während beim Erlenzeisig
der Anteil Adulter erhöht war. Der Weibchenanteil war
bei der Kohlmeise in Invasionsjahren ebenfalls leicht erhöht.
Diese Zusammenhänge waren nicht mehr sichtbar, wenn die
jährlichen Jungen- rsp. Weibchenanteile gegen die Zahl der
Durchzügler aufgetragen wurden. Die Meisen waren in Invasionsjahren
gleichzeitig fetter und größer, wobei die Unterschiede
bei allen Arten relativ klein waren. Nur bei der Kohlmeise
existierte ein gut abgesicherter und signifikant positiver
Zusammenhang zwischen Körpergröße sowie Fettreserven
und Zahl der Durchzügler. Das Ergebnis zeigt, dass dem Massenzug
bei den Meisen ähnliche Gründe und Mechanismen
zu Grunde liegen, während diese beim Erlenzeisig vermutlich
andere sind. Die positive Korrelation zwischen Anzahl Durchzügler
und Körpergröße mit gleichzeitig hohen Fettreserven
deutet darauf hin, dass bei Meisen in der dem herbstlichen
Massenzug vorhergehenden Brutzeit vermutlich gute Nahrungsbedingungen
geherrscht haben. Deshalb könnte vermutlich
nicht Nahrungsmangel sondern eher hohe Populationsdichte
Auslöser von Massenzug in den untersuchten Meisenarten
sein.
Die Funktion der Zehensohlenballen bei Singvögeln wird einerseits der Lokomotion anderseits der Wärmeisolation zugeschrieben. In dieser Arbeit untersuchen wir die Beziehung zwischen Höhe des proximalen Zehensohlenballens der Hinterzehe von 88 Singvogelarten aus 7 Gattungen mit der Temperatur im Überwinterungsgebiet und dem Anteil an Koniferennadeln im Substrat, auf dem sich die Vögel während der Nahrungssuche fortbewegen. In 2 Gattungen (Carduelis, Carpodacus) korrelierte die Temperatur im Überwinterungsgebiet mit der Höhe des Zehensohlenballens. In 3 Gattungen (Parus, Phylloscopus, Sitta) zeigte das Substrat einen starken Zusammenhang mit der Zehensohlenballenhöhe. Und in 2 Gattungen (Dendroica, Regulus) korrelierten beide ökologischen Faktoren mit der Höhe des Zehensohlenballens. Die beiden ökologischen Faktoren sind nicht miteinander korreliert. Sowohl die Temperatur im Überwinterungsgebiet als auch der Anteil an Koniferennadeln im Substrat scheinen einen evolutiven Einfluss auf die Ausbildung von hohen Zehensohlenballen auszuüben. Der Einfluss jeder der ökologischen Faktoren ist pro Gattung unterschiedlich ausgeprägt.
Die Publikation ornithologischer Daten setzt heute voraus,
dass sie mit angemessenen statistischen Methoden
ausgewertet werden. Mit der Entwicklung entsprechender
Verfahren steigen auch die Ansprüche an die
Auswertungen und an die Software, die für solche Auswertungen
nutzbar ist. Anerkannte kommerzielle Statistiksoftware
ist für den Normalverbraucher oft unerschwinglich
teuer. Das freie Statistikpaket R bietet eine
kostenlose, aber doch professionelle Lösung. Leider ist
der Einstieg in R nicht einfach, da das Programm nicht
geklickt werden kann, sondern Code geschrieben werden
muss. In diesem Artikel bieten wir eine Einstiegshilfe.
Wir zeigen Schritt für Schritt, wie mit R gearbeitet
wird. Der Leser kann direkt am eigenen Computer
nachvollziehen, wie Daten in das R eingelesen werden,
wie diese angesprochen und dargestellt werden. Wir
begleiten den Leser durch einen t-Test und führen ein
einfaches lineares Modell inklusive Residuenanalyse
durch. Abschließend geben wir Empfehlungen für weiterführende
Bücher.