Refine
Year of publication
Document Type
- Article (21)
Language
- German (21)
Has Fulltext
- yes (21)
Is part of the Bibliography
- no (21)
Keywords
- Vegetationsdynamik (10)
- Sukzession (3)
- Allgäuer Alpen (2)
- Baltrum (2)
- Dauerbeobachtungsfläche (2)
- Dauerbeobachtungsflächen (2)
- Fluktuation (2)
- Montane Stufe (2)
- Naturschutzgebiet Heiliges Meer (2)
- Ostfriesische Inseln (2)
Institute
- Extern (1)
In allen auf den Ostfriesischen Inseln eingerichteten Dauerquadraten schwankte die Vegetation im Laufe der Jahre. So wechselte die Zusammensetzung eines Kriechweiden-Schwarzried-Sumpfes mit dem Steigen und Fallen des Wasserspiegels. Die Kriechweiden-Braunseggen-Gesellschaft änderte sich nach dem Aufhören der Beweidung durch Rinder. Wahrscheinlich sind die Schwankungen in der Strandbeifuß-Wiese, in der Binsenquecken-Vordünen-Gesellschaft und im Spitzquecken-Rasen auf Erhöhungen bzw. Abspülungen des Bodens zurückzuführen. Wildkaninchen bewirkten offensichtlich das Kommen und Gehen einzelner Arten der Gesellschaft des Dänischen Löffelkrauts und eines Sandtrockenrasens.
12jährige Untersuchungen eines Dauerquadrats, das in einer trockenen Heide (Genisto-Callunetum) des NSG "Heiliges Meer" bei Hopsten lag, ergaben folgendes: Der Schlag und die Mahd der angeflogenen Jungbirken sowie die Behandlung der Sträucher mit Herbiziden führten zur Verminderung der Holzgewächse. Infolgedessen vermehrten sich das Heidekraut (Calluna vulgaris) und die Moose. Das Heidekraut verdrängte wiederum die Gräser. Der Rückgang der Flechten ist wohl sicher auf Luftverschmutzung zurückzuführen.
Die hohen, bultigen Pfeifengraswiesen (Erico tetralicis-Molinietum), die in Nordwestdeutsch land aus niedrigen, feuchten Heiden (Genisto-Callunetum molinietosum) hervorgingen, bleiben vielfach auf Dauer als solche erhalten, falls sie beweidet werden. Sonst entwickeln sie sich wahrscheinlich zum Eichen-Birkenwald (Betulo-Quercetum molinietosum) weiter.
14jährige Untersuchungen einer Rotstraußgrasflur ergaben folgendes: Die Assoziation hielt sich verhältnismäßig lange. In ihr gingen infolge ausbleibender Düngung die Arten der Weidelgras-Weißklee-Weide zurück. Dagegen vermehrte sich, möglicherweise als Folge der Beweidung durch Schafe und Pferde, der Rotschwingel.
Die weitaus meisten Assoziationen der Ostseeinsel Bornholm weichen in ihrer Artenkombination kaum von denen des zentralen und südlichen Mitteleuropa ab. Lediglich die Tetragonolobus-, die Crambe maritima- und die Sedum anglicum-Gesellschaft sowie eine zum Geranion sanguinei gehörende Assoziation dürften für das nördliche Mitteleuropa bezeichnend sein.
In 8 auf den Inseln Juist, Baltrum und Langeoog gelegenen Dauerquadraten änderte sich die Vegetation recht schnell. Infolge natürlicher Bodenablagerung wurde aus einer beweideten Strandsoda-Spülsaum-Gesellschaft innerhalb von 6 Jahren ein Andel-Rasen und aus einer Strandflieder-Wiese in 8 Jahren das Initialstadium einer Bottenbinsen-Wiese. Infolge künstlicher Bodenaufhöhung begann sich eine Keilmelden-Gesellschaft zu einem Andel-Rasen zu entwickeln. Eine Meerstrand-Silbergras-Flur wurde in 10 Jahren dichter, blieb aber als solche erhalten. Strandhafer verdrängte einen offenbar durch Wildkaninchen geschädigten Schmielenhafer-Sandseggen-Rasen. Gebüsch erstickte innerhalb von 10 Jahren eine Sumpfherzblatt-Strandgüldenkraut-Gesellschaft. Ein viel betretener Braunsimsen-Rasen ging beim Aufhören des Tritts in ein Meerbinsen-Ried über. Infolge wiederholter Überflutungen mit Salzwasser verwandelte sich eine angesäte Weidelgras-Weißklee-Weide in 4 Jahren über ein Flechtstraußgras-Stadium in einen von Strandnelken durchsetzten Rotschwingel-Rasen.
ln den Jahren 1977-1983 wurden in den Alpen südlich von Oberstdorf/Allgäu 5 Dauerquadrate eingerichtet. Sie lagen in einer Schwemmlingsflur, in einem Alpenrosen-Gebüsch, in einer Alpendost-Hochstaudenflur bzw. einem Geißbart-Schluchtwald, in einem Grünerlen-Busch und einem Silberblatt-Scluchtwald. Die Änderungen der Vegetation dieser in 840 bis 1755 m Höhe gelegenen Dauerboebachtungsflächen sind in 5 Tabellen dokumentiert.
In den Allgäuer Alpen wurde 1978 ein Dauerquadrat in einem Kalk-Halbtrockenrasen (Carlino acaulis-Caricetum sempervirentis) angelegt. Die jährlich bis 1989 wiederholten Untersuchungen ergaben folgendes: Die Vegetation änderte sich von Jahr zu Jahr, hervorgerufen vor allem durch die zeitweilige Beweidung durch Rinder. Die Tiere verhinderten die Weiterentwicklung zum Buchenwald.