Refine
Document Type
- Article (10)
Language
- German (10)
Has Fulltext
- yes (10)
Is part of the Bibliography
- no (10)
Keywords
- Lower Saxony (2)
- 33 years phenological study (1)
- Lapwing (1)
- Osnabrück (1)
- Osnabrück City (1)
- climate change (1)
- extinction of breeding bird populations (1)
- population changes (1)
Institute
- Extern (4)
Zwischen 1976 und 2008 stieg die Jahresdurchschnittstemperatur in Osnabrück um 1,3 °C dramatisch an. Die Erwärmung beschränkte sich im Wesentlichen auf das Winterhalbjahr. In den für Kiebitze relevanten Monaten der Ankunft, Vorbrut- und Brutphase (Februar, März, April) stiegen die über diesen Zeitraum gemittelten Temperaturen sogar um 2,0 °C an (1976 = 4,4 °C, 2008 = 6,4 °C). Das bedeutet eine jährliche Steigerung um 0,06 °C! In dem zugrundeliegenden 33-jährigen Zeitraum hat sich die Brutperiode beim Kiebitz um 15-18 Tage verfrüht: Die ersten Kiebitze (meist Durchzügler) wurden signifikant 24 Tage, die ersten Brutvögel 9 Tage früher beobachtet. Die Erwärmung bewirkte einen statistisch gesicherten früheren Brutbeginn (Eiablage/Erstgelegefund) um 15-17 und einen Schlupfbeginn um 18 Tage. Der Beginn des Frühsommerzuges blieb dagegen im Untersuchungszeitraum im Wesentlichen konstant. Die Verfrühung der beschriebenen phänologischen Parameter spiegelt mit großer Sicherheit die anthropogen verursachte Klimaerwärmung wider.
Seit der Journalist Klaus Bednarz in Film und Buch über den Baikal berichtet hat, ist der größte Süßwassersee der Welt in Ostsibirien für die meisten zum Begriff geworden. Osnabrücker Biologen haben schon viele Jahre dort gearbeitet. Doch jeder Besuch fördert neue Überraschungen und Einsichten zu Tage. Die Autoren berichten über eine Expedition und ein internationales russisch-deutsches Forschungslager (vom 3. bis zum 28. August 2003), die sie auch in die Steppenlandschaft am Mittelbaikal in den Pribaikalsky Nationalpark führte.
Unregelmäßig vorkommende und verschwundene Brutvögel in Osnabrück im Zeitraum von 1946 bis 2003
(2005)
In Osnabrück (120 km²) wurden zwischen 2000 und 2003 genau 100 Brutvogelarten nachgewiesen. Im Zeitraum 1946 bis 2003 waren es insgesamt 122. 14 Vogelarten sind seit dem Ende des II.Weltkriegs ausgestorben und 15 haben in diesem Zeitraum sporadisch oder nur einmal gebrütet. 22 ehemalige Vogelarten sind seit 1999 nichtmehr imGebiet als Brutvögel nachgewiesen worden. Ihre Bestandsentwicklungen, Brutzeitfeststellungen und die letzten Brutvorkommen werden beschrieben sowie die Hauptursachen, die zum Erlöschen führten, diskutiert. Viele wahrscheinliche Ursachen für den Rückgang und das Aussterben sind primär bei uns in Mitteleuropa zu suchen, andere in den Überwinterungsländern. Weiter werden großräumige Lebensraumzerstörung und Pestizideinsatz, Verfolgung auf dem Durchzug und Klimaerwärmung diskutiert.
Eine 4jährige (1986, 1989, 1990, 1991) Erhebung der Brutvogelfauna im Osnabrücker Bürgerpark (13 ha) wird beschrieben unter Zuhilfenahme einiger avifaunistischer Kenngrößen wie Abundanz, Dominanz, Diversität, Evenness, Arten-Areal-Kurve und Biomasse. Von den in diesem Zeitraum erlaBten 51 Vogelarten brüteten 37 Arten in dem Park. Im Mittel betrug die Abundanz 156 Rev./10 ha, die Diversität 2,78, die Evenness 0,81 und die Gesamtbiomasse . der Brutpaare 48,4 kg (37,2 kg/10 ha). Die Brutvögel wurden in ökologische Nest- und Nahrungsgilden (Art der Nahrung und des Nahrungserwerbes) gruppiert und mit dem Brutvogelbestand Anfang der 1960er Jahre verglichen. In der Artengesellschaft dominierten Baum- und Buschvögel, somit ähnelte sie jener der Laubwälder. Bodenbrüter waren nur gering vertreten.
Die Vögel der Stadt Osnabrück : eine Artenliste mit Status- und Häufigkeitsangaben ; mit 1 Tabelle
(1993)
Für die Stadt Osnabrück (120 km2) wird erstmals eine Avifauna in Tabellenform mit Angaben über Status, Stetigkeit und Häufigkeit der vorkommenden Vogelarten vorgelegt. Die Studie stellt Angaben für die Jahre 1950 bis 1991 zusammen. Sie stützt sich auf die Beobachtungen und Notizen zahlreicher Ornithologen, die Auswahl von über 80 Publikationen und die eigenen in 15 Jahren gewonnenen avifaunistischen Daten. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 221 Vogelarten registriert. Von ihnen gelten 7 als Gefangenschaftsflüchtlinge. Für 108 Arten wurden Brutnachweise erbracht, 3 Arten sind als mögliche Brutvögel einzustufen. In dem Zeitraum 1950 bis 1969 brüteten 102 (evtl. 105), von 1970 bis 1991 95 (98) und in den Jahren 1990/91 92 (93) Arten im Stadtgebiet von Osnabrück.
Im Jahre 1980 wurde im Rahmen der Renaturierung des Venner Moores (220 ha) eine Bestandsaufnahme der Sommervögel nach der Linientaxierung durchgeführt. Auf der Gesamtfläche wurden 59 Arten festgestellt; darunter befanden sich 33 Brutvogelarten, die in 1091 Revieren siedelten. Es resultiert daraus eine unbereinigte Abundanz von 49,6 Revieren/ 10 ha. Beachtenswert ist, daß die 6 dominierenden Arten allein 657 Reviere (61 ,6%) besitzen. Zu den Subdominanten zählen 9 Arten (322 Reviere), zu den Influenten 4 Arten (47 Reviere) und zu den Rezedenten 14 Arten (55 Reviere). In der Diskussion wird für das Venner Moor bei weiterer Renaturierung die Prognose gestellt, daß ein Rückgang alltäglicher Arten (Abnahme der Diversität), dafür aber eine Zunahme "spezifischer" Hochmoorvögel zu erwarten ist.
Eier und Handschwingen (juvenile und adulte) von Elstern aus der Stadt Osnabrück, dem Osnabrücker Umland und aus dem Kreis Vechta wurden mit Hilfe der Atomabsorptionstechnik auf die Schwermetalle Blei, Cadmium, Eisen, Kupfer und Zink analysiert. Die Belastung von Landschaftsteilen mit Schwermetallen läßt sich mit Ausnahme von Eisen durch die Metallgehalte in den Federn ermitteln. Elstereier eignen sich im Gegensatz zu Federn nicht - oder aber nur in beschränktem Maße -, um als Bioindikatoren für die untersuchten Metalle verwendet zu werden. Die Elster erfüllt die Anforderungen an einen Biomonitor für die Kontaminierung von Nahrungsnetzen oder -ketten durch diese Schwermetalle.
In einem agrarisch-städtischen Mischraum östlich von Osnabrück im Niederungsgelände der Hase wurden während der Jahre 1976 bis 1988 auf einer 28 km2 großen Probefläche avifaunistische Daten erhoben. Eine liste der beobachteten Vogelarten mit Status und Häufigkeit wurde erstellt sowie vier Siedlungsdichte-Untersuchungen am Stockumer See durchgeführt. Auf dieser Kulturfläche erfaBte ich in 12 Jahren insgesamt 134 Vogelarten. Davon waren 81 Arten (60,4 %) Brutvögel, 49 Arten (36,6 %) Gäste und für weitere 4 Arten (3,0 %) bestand Brutverdacht. Am Stockumer See wurden in vier Untersuchungsjahren 37 Brutvogelarten und 36 Arten als Gäste registriert. Die Abundanz war sehr hoch. Sie betrug zwischen 137 und 233 Reviere/ 10 ha. Die Diversität lag zwischen 3,08 und 3,13 und die Evenness um 0,93.
Zur Siedlungsdichte und Standorttreue der Elster (Pica pica) in der Stadt Osnabrück : mit 3 Tabellen
(1986)
In den Jahren 1983 bis 1985 wurden im Stadtraum von Osnabrück (120 qkm) Untersuchungen zum Brutbestand und zur Standortstreue der Elster durchgeführt. Die Brutpopulation dieses Vogels schwankte zwischen 109 (1983), 102 (1984) und 127 (1985) Nestern; dieses ergibt Siedlungsdichten, die zwischen 0,85 (1984) und 1,06 Paare/qkm (1985) liegen. Optimalhabitate stellen die Industriegebiete (Fledder, Hafen), alte Gärten mit hohem Baumbestand (Weststadt, Westerberg, Kalkhügel, Wüste), verwilderte Steinbrüche sowie allgemein die sogenannte "Zerstörungszone" dar. Der Norden der Stadt, die Innenstadt, die freie Feldflur sowie die Wälder um Osnabrück waren "Elster-frei" oder sehr gering besiedelt. Etwa 75 % der Elstern siedeln sich in einem Bereich von 140-490 m ( X = 370 m) vom nächstgelegenen Elsternest an. Elstern sind sehr reviertreu. Rund 67 % aller neuen Nester wurden in einem Umkreis von 120 m von den vorjährigen Nestern errichtet. Von diesen Nestern befanden sich im Mittel 37 % im selben Baum. Mindestens 20 % benutzten ihr letztjähriges Nest für ihre neue Brut.