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Am Mittellauf der Eibe in Sachsen-Anhalt und besonders im Gebiet des Biosphärenreservats Mittlere Eibe hat eine vielfältige auen- und gewässerökologisch bedeutsame Landschaft "die Zeiten überdauert". Diese Landschaft befindet sich in einem ständigen und dynamischen Veränderungsprozess, der mit durch menschliche Aktivitäten geprägt wird. Ein nachhaltiger Umgang bei der Einflussnahme auf gestörte und natürliche Prozesse ist deshalb wichtig für die Erhaltung und Entwicklung dieser Landschaft.
Das Naturschutzgebiet Steckby-Lödderitzer Forst mit einer Fläche von 3850 ha wurde am 24. November 1979 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt und am 10. Januar 1980 urkundlich festgelegt. Somit waren dieses Gebiet und das Vessertal in Thüringen die ersten von der UNESCO bestätigten Biosphärenreservate in Deutschland. Dieses 20-jährige Jubiläum der Anerkennung wurde im Dezember 1999 in Steckby feierlich begangen.
Am 25. Nov. 1979 wurde der Steckby-Lödderitzer Forst gemeinsam mit dem Thüringer Vessertal als erstes deutsches Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt. Dies war und ist Ergebnis und Höhepunkt der Bemühungen von mehreren Generationen von Naturschützern, aber auch Landnutzern unterschiedlichster Art, wie Amtmann Behr, Kurt Wuttky, Alfred Hinsche, Dr. Siegfried Schlosser, Dr. Max Dornbusch, Prof. Dr. Peter Hentschel, Dr. Gerda Bräuer und anderen mehr.
Die Mulde einschließlich ihrer Aue ist in der heutigen Form das Ergebnis von pleistozänen und holozänen Vorgängen, verbunden mit anthropogenen Einflüssen, die etwa im 10./11. Jahrhundert mit der Besiedlung unseres Raumes einsetzten. Der infolge zunehmender Bevölkerung wachsende Anspruch an landwirtschaftlichen Nutzflächen konnte bis zur Erfindung und Produktion des Kunstdüngers nur durch extensive Erweiterungen u. a. in die fruchtbaren Flussebenen befriedigt werden. Die notwendige Sicherung der Ernährung des Volkes sowie die Deckung des im Zuge technologischer Entwicklungen und der Entstehung frühindustrieller Produktion erforderlichen Energiebedarfs mit Hilfe der Wasserkraft führten, abhängig vom jeweiligen Stand der gesamtgesellschaftlichen Interessen, zu umfangreichen Eingriffen in das System von Fluss und Aue. Gewässer- und auenökologische bzw. - morphologische Gesichtspunkte spielten bei derartigen Maßnahmen und Entscheidungen nach heutigem Verständnis kaum eine Rolle. Die Wasserbauer vieler Generationen waren (und sind) in der Regel zum jeweiligen historischen Zeitpunkt ausführendes "Organ" der von der Allgemeinheit getragenen Entscheidungen. Aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation stehen sie aber in beratender und konkret gestaltender Verantwortung.
Eckart Schwarze ist einer der bekanntesten Naturschützer und Ornithologen aus dem Mittelelbegebiet. Neben seinen zahlreichen Veröffentlichungen in regionalen und überregionalen Fachzeitschriften ist sein Wirken für die Natur über mehr als 50 Jahre ein beredtes Beispiel für die Möglichkeiten, die ehrenamtliches Engagement bietet.
Als 1979 in der damaligen DDR mit den Naturschutzgebieten „Steckby-Lödderitzer Forst“ an der Mittelelbe und „Vessertal“ im Thüringer Wald die ersten beiden deutschen UNESCO-Biosphärenreservate entstanden, war die weltweite Erfolgsgeschichte dieser damals visionären und heute innovativsten Schutzgebietskategorie nicht absehbar (Dornbusch 1983, 1985, 1991). Umweltprobleme und Ressourcenfragen kamen in diesen Jahren sowohl in Ost als auch in West verstärkt auf die Tagesordnung. Waren diese ersten zwei Reservate anfangs eher ein „Ersatz“ für den im Osten ungeliebten Nationalparkgedanken, so hat spätestens die 1988 erfolgte erhebliche Erweiterung des Biosphärenreservates in der Elberegion um die historische Kulturlandschaft Dessau-Wörlitz räumlich und inhaltlich die heutige Zielrichtung als Modellregion der UNESCO begründet (Reichhoff 2002, Reichhoff et. al. 1991, Schlosser 1984, 1987, 1991).
Der Einfluss des fließenden Wassers prägt das Bild unserer Flussauen. Die Wasserstands- und Abflussdynamik ist dort, wo sie relativ uneingeschränkt wirken kann, Voraussetzung für morphologische Strukturvielfalt und die typische Biodiversität. In den normalen Amplituden wird der Wechsel der Wasserführung von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Von August 2002 bis August 2003 war das jedoch anders. Durch sehr seltene Extremereignisse wie das „Katastrophenhochwasser“ im August 2002, das „Eishochwasser“ im Januar 2003 und eine extreme Niedrigwasserperiode im Sommer 2003 fand die Wasserführung unserer Flüsse starkes öffentliches Interesse. Im folgenden Beitrag soll weniger auf die verheerenden Wirkungen besonders des Hochwassers auf die Bewohner und Landnutzer, sondern mehr auf landschaftsbezogene Sachverhalte eingegangen werden.
Naturschutz braucht in allen Zeiten "Lichtgestalten" und Vorbilder. Es gibt in Sachsen-Anhalt nicht viele Persönlichkeiten, auf die diese Charakteristik so treffend passt, wie auf Ernst Schwarz. Über ihn ausführlich zu berichten erübrigt sich, nicht zuletzt auch wegen der Würdigung durch seinen verehrten und leider zu früh verstorbenen Weggefährten Hans-Georg Litty im Heft 2/1994 der Zeitschrift "Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt".
Die Elbe ist ein ökologisch und naturschutzfachlich wertvoller und ein in Deutschland überwiegend frei fließender Fluss mit großer Bedeutung für die Flussschifffahrt als internationaler Schifffahrtsweg und Bundeswasserstraße. Zurückschauend liegen die heute maßgeblichen morpho-dynamischen und ökologischen Defizite im Hochwasserschutz und im Wasserbau begründet. Das Ergebnis ist u. a. der Verlust von über 80 % der Überschwemmungsflächen durch Eindeichung, die Festlegung des Flussbetts, der Strukturverlust im Gewässer, im Uferbereich und im Vorland mit entsprechenden Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume. Trotzdem hat sich entlang der Mittelelbe und ihrer Auen ein in Mitteleuropa herausragendes Ökosystem mit großflächigen Hartholzauenwäldern erhalten. Nachfolgend wird über einige Erfahrungen bei der Unterhaltung der Bundeswasserstraße Elbe berichtet.
Am 25. Dezember 2004 begeht Frau Dr. Gerda Bräuer ihren 65. Geburtstag, zu dem wir herzlich gratulieren. Sie befindet sich zwar bereits im Ruhestand, wirkt aber nach vielen Jahren hauptamtlicher Tätigkeit im Naturschutz auch heute noch im Mittelelbegebiet ehrenamtlich auf verschiedenen Fachgebieten.