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Nach bisheriger Kenntnis steht unter den pilzverzehrenden Wildsäugern Mitteleuropas das Eichhorn an erster Stelle. Das lehrt eine Überprüfung des einschlägigen Schrifttums, das erwies aber auch eine Umfrage in verschiedenen naturwissenschaftlichen und jagdlichen Zeitschriften des deutschen Sprachgebiets. Von 260 Angaben über Einzel- oder Reihenbeobachtungen, die mir zugingen, betrafen über ein Viertel, nämlich 72, das Eichhorn, und auch persönlich konnte ich am ehesten diesen Wildsäuger beim Pilzverspeisen bemerken.
Ähnlich beispielsweise dem Syen Venn soll das Reservat Gildehäuser Venn mit der Bewahrung seines ehemals im nordwestlichen Deutschland weitverbreiteten Biotops voranstehend der Erhaltung der zugehörigen Vogelfauna, d. h. in erster Linie seiner Sumpf- und Wasservögel, dienen. Im wesentlichen setzt sich diese aus Angehörigen von drei Gruppen, nämlich aus Möwenartigen, aus Limicolen (Schnepfenvögeln) und aus Enten, zusammen. Hinzu kommen gegebenenfalls Rallen, Steißfüße und einige dem Wasser- und Sumpfmilieu angepaßte Singvögel, außerdem Sonderformen wie z. B. die Sumpfohreule und der Kuckuck. Und schließlich sind noch die Bewohner der Randzonen zu erwähnen, die zu jenen in den benachbarten Lebensräumen, sei es nun Busch oder Wald, Heide oder Feld, überleiten; begreiflicherweise sind sie für ein bestimmtes Schutzgebiet gewöhnlich wenig oder gar nicht charakteristisch.
Bekanntlich berührt der Rauhfußbussard als Durchzügler und Wintergast das westliche Europa ungleich weniger als das östliche und scheint nach bisheriger Auffassung um so seltener vorzukommen, je weiter westwärts das Beobachtungsgebiet liegt. Trotz zahlreicher Rundgänge sah ich erst am 25. Febr. 1955 bei Osnabrück einen Rauhfußbussard: ein langsam nordwärts den Westerberg überfliegendes Stück. Am 24. Sept. am Dörenberg ein zweiter, in den nächsten Tagen offenbar noch 1-2 weitere; die zweite Septemberhälfte 1955 brachte überdies lebhaften Mäusebussard-Durchzug. Schließlich hatte ich am 1. Okt. auf Wiesen beim Osnabrücker Zubringerkanal lange Zeit ein typisches Stück vor mir. Offenbar hatten der Herbst 1955 bzw. der Winter 1955/56 mehr Rauhfußbussarde nach NW-Deutschland geführt, als üblich scheint.
Auch in neuer Zeit hat die Fachwissenschaft genügend Anlaß, sich mit Heinrich Gätke (19. V. 1814 - 1. I. 1897), dem ersten Helgoländer Vogelwart, zu beschäftigen. Bekanntlich übte Gätkes Buch "Die Vogelwarte Helgoland" (Braunschweig 1891) einen sehr bedeutsamen Einfluß auf die damalige und nachfolgende Vogelzugforschung aus und machte den Begriff "Vogelwarte" in weiten Kreisen publik. Dies veranlaßt mich, nachfolgend 5 weitere Originalbriefe Gätkes bekanntzumachen, die aus seiner Korrespondenz mit dem Osnabrücker Lehrer Wilhelm Seemann (16. VIII. 1838 - 25. III. 1930) stammen. Auf die Bedeutung W. Seemanns sen. als erstem namhaften Ornithologen des Osnabrücker Landes habe ich in meiner Bearbeitung der Osnabrücker Vogelwelt bereits hingewiesen.