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Ziel des Reduktionsprogramms chemischer Pflanzenschutz ist es, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) auf das notwendige Maß zu begrenzen (Backhaus & al. 2005). Als geeigneter quantitativer Indikator für die Kennzeichnung der Pflanzenschutzmittel-Anwendungsintensität findet der Behandlungsindex Verwendung. Praxisstudien sollen zeigen, wie sich eine längerfristige Reduktion der Anwendung von PSM auf betrieblicher Ebene auf den ökologischen Status quo von Ackerflächen auswirkt.
Einfluss einer Low-input-Pflanzenschutzstrategie auf tritrophische Systeme in Winterweizen und Erbse
(2008)
Zahlreiche Studien belegen, dass natürliche Gegenspieler von Blattläusen (z. B. Coccinellidae, Syrphidae, Chrysopidae, Carabidae) in der Lage sind, das Blattlauswachstum einzuschränken und einen ökonomisch relevanten Massenbefall zu verhindern. Daher ist es wichtig, die Prädatoren z. B. durch reduzierte Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel zu schonen. Untersuchungen zeigten, dass der Verzicht von chemischen Pflanzenschutzmitteln, z. B. im Ökolandbau, und eine verringerte Intensität der Anwendung zu positiven Auswirkungen auf die natürlichen Regelmechanismen und Biodiversität in den Feldern führte (u. a. Kromp 1990, Langmaack et al. 2001). Andere Studien belegten, dass es zwischen ökologischem und konventionellem Anbau keine großen Unterschiede gab (u. a. Purtauf et al. 2005). Bislang ist offen, wie sich im Rahmen einer konventionellen Landbewirtschaftung eine durchgängige deutliche Reduzierung der Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel bei Erhalt der sonstigen Rahmenbedingungen langfristig auf die ökologische Situation im Feld auswirkt. Ziel der vorliegenden 3-jährigen Untersuchungen war es daher, Phänomene der langfristigen Anpassung tritrophischer Systeme und Dominanzstrukturen von Nützlingsgesellschaften an Pflanzenschutzsysteme mit um 50 % reduzierter Anwendung von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden anhand von geeigneten Indikatoren zu identifizieren.
Die vegetationskundlichen und faunistischen Untersuchungen, die eine Grundlage zur Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes für das einstweilig gesicherte Naturschutzgebiet (NSG) "Harzer Bachtäler" bilden sollen, wurden im Rahmen einer studentischen Projektarbeit am Institut für Landschaftspflege und Naturschutz, Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung, der Universität Hannover durchgeführt. Die folgenden Ausführungen sind ein Auszug aus dieser Arbeit (Fleischer et al. 1994). Für ein 135 ha großes Untersuchungsgebiet, das Teil des einstweilig gesicherten NSG ist, wurden mit Genehmigung des Dezernates Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungspräsidiums Magdeburg Arten und Lebensgemeinschaften beschrieben, die Lebensraumqualität beurteilt sowie Vorschläge zur Entwicklung und Pflege unterbreitet. Das Untersuchungsgebiet umfasst die zumeist waldfreien Täler der Rappbode, des Dammbaches, des Schieferbaches, des Giepenbaches sowie das Grüntal südlich von Trautenstein. Von April bis August 1993 wurden eine Biotoptypenkartierung durchgeführt sowie ausgewählte Tiergruppen, vor allem Heuschrecken, Tagfalter und Libellen, erfasst.