Refine
Document Type
- Article (3)
Has Fulltext
- yes (3)
Is part of the Bibliography
- no (3)
Keywords
- diaspore (1)
- external dispersal (1)
- large ungulate (1)
- secondary seed dispersal (1)
- trampling (1)
Die vorliegende Studie thematisiert am Beispiel der Fließgewässerniederung der Drentse A, einem großflächigen Schutzgebiet im Nordosten der Niederlande, die Folgen einer langjährigen Heuwiesennutzung ohne Düngung. Im Einzelnen wurde von uns die Zusammensetzung der Vegetation und Bodenfauna auf fünf Grünlandflächen untersucht, die sich in der Dauer der Ausmagerung unterschieden. Getrennt betrachtet wurden dabei die bachnahen, moorigen Niederungsbereichen und die angrenzenden sandigen Geestbereiche. Die ausgewählten Grünlandflächen waren zum Zeitpunkt der Aufnahmen seit 5, 15, 25, und 32 Jahren gemäht aber nicht mehr gedüngt worden. Eine weitere, nach wie vor konventionell bewirtschaftete Wiesenfläche (incl. Düngung) diente als Kontrolle. Auf allen Flächen wurde die Vegetation und Regenwurmfauna in 10 Plots mit einer Größe von jeweils 4 m² bzw. 0.04 m² untersucht. Darüber hinaus wurden über 28 Jahre hinweg die Brutvögel des Gebietes mittels Revierkartierung erfasst. Die Pflanzenartendiversität hat sich mit Dauer der Ausmagerung signifikant erhöht. Sie stieg in den bachnahen Bereichen von 13 Arten in der Kontrollfläche (40 m²) auf 49 Arten in der am längsten ausgemagerten Grünlandfläche an. In den trockenen Geestbereichen war der Anstieg deutlich schwächer. Bezogen auf die Gesamtfläche von 40 m² wurden die meisten Arten hier in der 15 Jahre lang ausgemagerten Grünlandfläche gefunden, während bei Betrachtung der 4 m² großen Aufnahmepunkte die höchste Artenzahl ebenfalls in der ältesten Untersuchungsfläche lag. Die Diversität und Abundanz der Regenwürmer nahm mit Dauer der Ausmagerung ab. Die festgestellten Arten gehörten zu 4 Gattungen, wobei die Gattung Allolobophora am individuenreichsten vertreten war. Mit Dauer der Ausmagerung sank besonders im trockenen bachfernen Geestbereich der Boden-pH-Wert auf unter 3,8 ab. Die damit einhergehenden pessimalen Lebensbedingungen erklären hinreichend die geringe Diversität und Dichte von Regenwürmern in diesen Bereichen. An fast allen Standorten sank die Biomasse der Regenwürmer zum Sommer hin auf Werte unter 25 g/m², so dass für viele Limikolen zu dieser Zeit pessimale Ernährungsbedingungen bestehen. Die Zahl der Brutvogelarten war aufgrund des recht kleinen Untersuchungsgebietes insgesamt gering. Dennoch konnten auffallende Veränderungen in der Brutvogelgemeinschaft beobachtet werden. Während Limikolen wie Kiebitz (Vanellus vanellus) und Uferschnepfe (Limosa limosa) vollständig aus dem Gebiet verschwanden, wanderten der Große Brachvogel und die Bekassine ein. Allerdings sind auch sie aktuell nur noch selten im Gebiet vertreten. Dafür hat sich inzwischen das Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) als Brutvogel eingestellt – möglicherweise eine Folge der sich ändernden Grünlandvegetation (hier: Zunahme von Pflanzenarten, die als Ansitzwarten fungieren können wie etwa Cirsium palustre) in Kombination mit einem verbesserten Nahrungsangebot an Makroinvertebraten. Eingewandert sind zwischenzeitlich auch eine Reihe weiterer Vogelarten, wie Pirol (Oriolus oriolus) und Kleinspecht (Dendrocopos minor), die charakteristisch für sich entwickelnde Bruchwälder sind. Letztere haben sich, meist kleinflächig, auf ehemaligen Feuchtgrünlandstandorten entwickelt.
In den Jahren 1988-1993 wurde der aktuelle Zustand der Pfeifengraswiesen (Molinietum caeruleae) im weiteren Alb-Wutach-Gebiet mit Hilfe von 92 pflanzensoziologischen Aufnahmen dokumentiert. Da einige Arten eine spezifische Vertikalverbreitung im Untersuchungsgebiet aufweisen, ist es möglich, die Assoziation in vier Höhenformen zu untergliedern, die durch das Vorkommen oder Fehlen dieser Arten charakterisiert sind. Das Molinietum wird synsystematisch von anderen Pflanzengesellschaften abgetrennt, deren Bestände in den angrenzenden Kalk-Niedermooren oder Feuchtwiesen liegen (Primulo-Schoenetum ferruginei, Caricetum davallianae, Carex acutiformis-Filipendulion-Gesellschaft). Die Assoziation wird nach der Bodenfeuchte in 4 Subassoziationen und 9 Varianten untergliedert. Diese Varianten wiederum werden nach ihrem aktuellen Bewirtschaftungszustand in 16 Ausbildungen unterteilt, deren Bestände brachliegen oder regelmäßig gemäht werden; dabei werden die Indikatorarten für regelmäßige Mahd als Differentialarten für die Mähwiesen-Ausbildungen betrachtet, die durchweg artenreicher sind als die entsprechenden Brache-Ausbildungen. Die Vegetationstypen im Übergang zwischen den Verbänden Molinion und Mesobromion werden beschrieben und eingehend analysiert; sie können in feiner Abgrenzung voneinander getrennt werden durch eine Reihe von Differentialarten, die allesamt als Magerkeitsanzeiger mit Anpassung an gering oder stark ausgeprägte Schwankungen des Grundwasserspiegels gelten können. Die Moosvegetatioin umfaßt 24 Arten. Einige von diesen kommen nur in wenigen Untereinheiten des Molinietum vor und werden daher als Differentialarten zur Untergliederung der Assoziation verwendet. Mehr als die Hälfte der Bestände sind brachgefallen, so daß der Prozeß der Verbrachung im Detail analysiert wird. Die vier Subassoziationen unterscheiden sich z.T. sehr deutlich hinsichtlich der Arten, die sich im Laufe der Verbrachung angereichert haben. Fünf syndynamische Prozesse werden unterschieden. Die Vergrasung ist der wesentliche Verbrachungsprozeß, der durch die vegetative Ausbreitung von Molinia caerulea, in einigen Fällen zusätzlich von Brachypodium pinnatum, Juncus subnodulosus und anderen Arten gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zu den meisten Angaben in der pflanzensoziologischen Literatur spielen bei dieser Umgebung die Anreicherung von Hochstauden und die Verschilfung eine nur untergeordnete Rolle.
Large herbivores are significant vectors for the long distance dispersal of seeds in various habitats, both attached to animals (epizoochory) and via gut passage (endozoochory). The majority of studies on epizoochory have examined dispersal in the fur of domesticated ungulates. Studies on wild ungulates are important to understand dispersal processes in many habitats, but rare due to methodological constraints. We studied epizoochory of seeds by European bison in an open-forest-mosaic (nutrient poor grassland and heathland, mixed forest) in NW Germany, where bison had been introduced for the purpose of nature conservation. At the study site it was possible to apply a method by which hoof material of freeranging bison was non-invasively collected. We identified a total of 1082 seeds from 32 plant species in the hoof material. The three most abundant species were Polygonum aviculare, Agrostis capillaris and Betula spp. Seed species originated from various habitat types of the study area, while the majority of seeds derived from trampled areas. Compared to the non-dispersed plant species of the study area, dispersed plant species had a higher seed longevity index, suggesting that many seeds were picked up from the soil seed bank. Epizoochory ranking indices of dispersed seed species, classifying the importance of epizoochory, revealed that transport in the fur may be of minor importance for many species, i.e. epizoochory by the hooves turned out to be negatively correlated to epizoochory in the fur. We conclude that European bison disperses a considerable number of seed species through trampling. Further research should consider epizoochory via the hooves and include integrative approaches to understand the different dispersal mechanisms by ungulates and their longterm synergetic effect on plant communities.