Anhand von waldkundlichen Parametern, welche erstmals 1996 und wiederholt 2003 bzw. 2007 bei 12 DBF im Biosphärenreservat "Mittelelbe" aufgenommen bzw. ausgewertet worden sind, werden Entwicklungen deutlich, welche auf walddynamischen Prozessen beruhen. Während die Zahl der Gehölzarten weitgehend konstant blieb, verringerte sich insgesamt betrachtet die Stammzahl um 7 Stk./ha gegenüber 1996, während die Grundfläche um 0,85 m2/ha zunahm. Deutlich erhöht hat sich der Totholzvorrat von 21,65 m2/ha bei der Erstaufnahme auf derzeit 58,57 m2/ha. Bei diesen Parametern gab es teils deutliche Unterschiede zwischen DBF mit naturnahen Waldbeständen und solchen mit forstlich geprägten Beständen, auf die in der Diskussion näher eingegangen wird.
Im vorliegenden Heft 5 der Zeitschriftenreihe werden die Fachbeiträge der Mittelwaldtagung des Förder- und Landschaftspflegevereins Biosphärenreservat „Mittelelbe“ e. V. und der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, die am 29. September 2009 in Oranienbaum stattfand, publiziert. Die Tagung basiert auf einem Projekt des Fördervereins zur Wiedereinrichtung von Mittelwald. Beim Mittelwaldprojekt sollten ebenso kulturhistorische Aspekte berücksichtigt wie positive Wirkungen für den Naturschutz erzielt werden. Weiterhin galt es, das Wertholz- und Energieholzpotenzial des nachwachsenden Rohstoffes Holz optimal zu nutzen.
Mit dieser Übersicht legen die Autoren eine Liste von insgesamt 634 Gefäßpflanzen vor, die getrennt nach Baum- und Strauchschicht sowie Krautschicht sechs verschiedenen Gruppen zugeordnet wurden. Von den insgesamt 526 Arten der Krautschicht sind lediglich 217 (ca. 41 %) weitgehend an Wald gebunden, die übrigen Arten kommen sowohl im Wald als auch im Offenland vor, wodurch der Titel der Liste etwas fragwürdig erscheint.
Wilhelm Wischhof - 80 Jahre
(1998)
Am 24. Februar 1998 wurde Herr Wilhelm Wischhof, wohnhaft in Halle/Saale, 80 Jahre alt. Dazu gratulieren ihm seine vielen Bekannten, Freund/innen und Mitstreiter/innen auf vogelkundlichem, naturbezogenem und kulturhistorischem Wirkungsfeld. Herr Wischhof ist vor allem als engagierter Weißstorchschützer im Saalkreis bekannt. Er hielt anlässlich der Sachsen-Anhaltischen Storchentage in Loburg mehrere Vorträge, die in den entsprechenden Tagungsbänden veröffentlicht wurden. Aus allen spricht eine tiefe Verbundenheit nicht nur zum Weißstorch, sondern zur Natur überhaupt. Diese Verbundenheit zeigt sich nachdrücklich an vielen Punkten und Stationen des Lebens und Wirkens von Wilhelm Wischhof.
Reelle Bestandsgrößen und Verteilung gebäudebrütender Vogelarten sind vielfach nicht bekannt. Dauerhaft genutzte Lebensstätten dieser Arten sind jedoch nach dem Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt. Um Anträge auf Befreiung vom Zerstörungsverbot von Niststätten für geplante Abriss- und Sanierungsarbeiten von Gebäuden zügig bearbeiten zu können, wird der Gebäudebrüterbestand in der Stadt Dessau im Auftrag der Stadt seit 2002 erfasst. Die Bearbeitung wurde zunächst innerhalb des unmittelbaren Stadtgebietes begonnen und seither im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten auch auf die äußeren Stadtteile ausgedehnt. Als Ergebnis liegen der Stadt gebäudespezifische Angaben über Brutvögel vor.
An den Ufern der Elbe bilden sich durch die Sedimentation gröberen Geschiebes Uferrehnen, d. h. Uferwälle, die das Einfließen von Wasser in die Flutrinnen und Senken bei bordvollem Abfluss des Flusses verhindern. Die Uferrehnen wirken sich negativ auf die Auendynamik aus, insbesondere an ausgebauten Flüssen, bei denen durch die Festlegung des Flusslaufes die ufernahe Sedimentation örtlich stetig erfolgt. Die Senkensysteme außerhalb des eigentlichen Fließgerinnes sind aber für das Einströmen des Hochwassers und dessen flächige Ausbreitung in der Aue bei Hochwassern von großer Bedeutung. Insgesamt verursachen diese Verwallungen an den Flussufern und in den Rinnen- und Senkensystemen eine deutliche Einschränkung des natürlichen Wirkens des Hochwassers. Der Pflege- und Entwicklungsplan (LPR 2005) sowie der Managementplan für das Naturschutzgroßprojekt Mittlere Elbe sehen deshalb die örtliche Absenkung von Uferrehnen im Anschluss an Flutrinnen und Senken sowie den Rückbau von Wegedämmen vor. Die praktische Umsetzung dieser Maßnahmen soll nachfolgend vorgestellt werden.