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"Lichtspielhaus" – so nannten sich die Kinopaläste in früheren Zeiten gern. Eine große Rolle spielt das Licht schon bei der Produktion der Filme: Der gezielte Einsatz von Licht beim Dreh beeinflusst subtil die Wahrnehmung des Publikums. Das wussten schon die Pioniere des Kinos zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschickt zu nutzen. Die Grundtechnik hat sich bis heute kaum geändert.
Der Film als modernes mobiles Medium lebt von Erfahrungen des Eigenen und Fremden. Zeigten die Reisefilme zu Beginn des 20. Jahrhunderts bewusst die »wunderbare Differenz« zur eigenen Wirklichkeit, wurde in der heilen Welt der Heimatfilme nach Ende des Zweiten Weltkriegs das Eigene für den Konsum verfügbar gemacht. Erst die Hollywood-Blockbuster verfolgten die Strategie, das kulturell Fremde so zu minimieren, dass daraus der für alle verständliche »Dialekt der Moderne« wurde.
»Landkarte des Holocaust«
(2020)
Im Rahmen des Holocaust-Gedenktages wurde an der Goethe-Universität der Film »Back to Berlin. Better by bike than by train« von Catherine Lurie aufgeführt. Die Dokumentation aus dem Jahre 2018 zeigt die Reise elf jüdischer Motorradfahrer von Tel Aviv nach Berlin, wo 2015 die erste Makkabiade, ähnlich der Olympischen Spiele, in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg stattfand. Die deutsche Erstaufführung der Doku wurde realisiert in Kooperation mit Nicole Faktor, Vorstand der WIZO (Women´s International Zionist Organization)-Gruppe Frankfurt. Vinzenz Hediger, Filmwissenschaftler an der Goethe-Universität, erläutert den Hintergrund des Films.
Die Frankfurter Poetikvorlesungen werden im Wintersemester 2014/15 einen etwas anderen Weg beschreiten: Unter dem Motto „Poetiken zwischen den Künsten – Dialoge mit der Literatur“ werden die Bezüge zwischen musikalischen, filmischen und literarischen Kompositionen ausgelotet. Für dieses Projekt konnten der Komponist Wolfgang Rihm und der Regisseur Dominik Graf gewonnen werden. Die Musikwissenschaftlerin Prof. Marion Saxer und der Filmwissenschaftler Prof. Vinzenz Hediger stellen im Folgenden die beiden neuen Poetikdozenten vor.
Einst war eine Filmvorführung ein flüchtiges Ereignis, das außer schönen Erinnerungen im Gedächtnis des Publikums keine Spuren hinterließ. Heute, im Zeitalter des Streaming, setzt jeder Film einen digitalen Fußabdruck im Reich der Daten. Und nicht nur das: Der Film selbst hat sich mit der digitalen Transformation grundlegend verändert und neue Formen und Formate entwickelt. Diese Umbrüche stellen das kleine Fach Filmwissenschaft vor große Herausforderungen – und bieten zugleich neue Chancen für Forschung und Lehre. In den kommenden fünf Jahren wird ein Team aus Filmwissenschaftlerinnen und Filmwissenschaftlern der Universitäten Marburg, Mainz und Frankfurt im »Digital Cinema-Hub« (DiCi-Hub) erforschen, wie diesen Herausforderungen und Chancen begegnet werden kann. Das Projekt wird von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Förderlinie »Weltwissen – Strukturelle Stärkung Kleiner Fächer« mit 1 Million Euro gefördert.
DiCi-Hub stellt drei Schlüsselbereiche der Filmkultur ins Zentrum – nämlich Netzwerke (Philipps-Universität Marburg), Formate (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Märkte (Goethe-Universität Frankfurt).
Der UniReport hatte die Gelegenheit, dem Filmwissenschaftler Prof. Vinzenz Hediger, der an der Goethe-Universität den Schlüsselbereich »Märkte« verantworten wird, einige Fragen zu stellen.