Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 10 (1983)
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Der erste Insektenrest (linker Vorder- und Hinterflügel) aus Gesteinen des Westfalium D (Ober-Karbon = Silesium) vom Piesberg N'Osnabrück wird als Erasipterella piebergensis n. g. n. sp. beschrieben und abgebildet. Er gehört in die nächste Verwandtschaft der ältesten bekannten Libellen-Gattung Erasipteron (Ordnung Odonata; Unterordnung Meganisoptera), unterscheidet sich von dieser aber vornehmlich durch die wesentlich kleineren Ausmaße, den weniger schlanken Flügel-Umriß und die stärkere Auflösung der hinteren Anal- Adern in Zellen-Reihen. In dem letztgenannten Merkmal ist Erasipterella n. g. weniger ursprünglich als ihre vermutliche Ahnenform Erasipteron und weist schon in Richtung moderner Typen der Odonata. Das Exemplar vom Pies berg ist der zweite Nachweis dieser Unterordnung aus dem westdeutschen Ober-Karbon.
16 moderne Gesteinsanalysen aus den z. T. eisenerzhaitigen Zechstein-Serien (Mutterflöz, Kupferschiefer und Zechsteinkalk) des Hüggels werden vorgestellt. Sie werden durch ältere Analysen von Gesteinen des "höheren" Zechsteins ("Plattiger- und Massiger- Dolomit") aus dem südlich des Hüggels gelegenen Silberberg-Gebiet ergänzt.
Es werden 33 Flechtenarten aus dem Altkreis Tecklenburg behandelt, die nach ersten Untersuchungen im Gebiet selten bzw. in starkem Rückgang begriffen sind. Zu einigen Arten werden Aufnahmen der Flechten-Gemeinschaften wiedergegeben. Bacidia subtilis, Cladonia squamosa var. subsquamosa und Scoliciosporum chlorococcum werden erstmals für Westfalen nachgewiesen.
Über die Zusammensetzung der substratgebundenen Wirbellosenfauna zahlreicher Fließgewässer des Hahnenmoorkanalgebietes, etwa 50 km nordwestlich von Osnabrück in Niedersachsen, wird berichtet. Der jeweilige ökologische Zustand wird beschrieben. Vorschläge werden gemacht, wie mögliche Schadwirkungen auf aquatische Ökosysteme, die nach dem geplanten Gewässerausbau zu erwarten sind, vermieden werden können.
Dargestellt werden die Veränderungen eines Podsol-Braunerde-Standortes unter Wald hinsichtlich der Bodeneigenschaften und Vegetation nach ca. 20jähriger Verregnungvon Abwässern einer Stärkefabrik. Bei den chemischen Bodenparametern zeigten sich als Folge der Abwasserverregnung in sich schlüssige und z. T. extreme Auswirkungen auf die Acidität, die Kationengehalte, di~ Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorvorräte sowie die Mineralisationsdynamik. Die Überdüngung und Eutrophierung des Standortes wurde außerdem durch Vegetationsaufnahmen, die Auswertung ihrer mittleren ökologischen Zeigerwerte sowie Vegetationsanalysen belegt. Die hier beobachteten Folgewirkungen der Abwasserverregnung im Wald als auch die Auswertung entsprechender Berichte aus der Literatur lassen die Verwendung von Waldflächen zur Abwasserbeseitigung grundsätzlich bedenklich erscheinen.
In Nordwestdeutschland kommen Tiere des Sandlaufkäfers Cicindela hybrida vor, die eine ausgedehntere Behaarung der Stirn aufweisen als andere Vertreter dieser Art. Auch die Form der Mittelbinde auf den Flügeldecken erinnert manchmal sehr an Cicindela maritima. In tabellarischer Form werden Unterscheidungsmerkmale für nordwestdeutsche Käfer beider Arten angegeben.