Arachnologische Mitteilungen, Heft 25 (2003)
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Year of publication
- 2003 (7)
Language
- German (7)
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- yes (7)
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- no (7)
BUCHAR, Jan & Vlastimil Růžička (2002): Catalogue of spiders of the Czech Republic [Rezension]
(2003)
Das Ausmaß des ökofaunistischen Schrifttums über die Spinnen von Mitteleuropa hat es längst unmöglich gemacht, ohne großen Aufwand die für konkrete Fragen relevante Literatur angemessen und ausgewogen zu berücksichtigen. Zudem sind vie1e in regionalen bzw. lokalen Organen veröffentlichte Arbeiten nicht unmittelbar zuganglich, sowohl wegen des Erscheinungsortes wie aus sprachlichen Gründen. Umso wichtiger sind nun regionale Datenbanken und Kataloge, die das Schrifttum über ein bestimmtes Gebiet bzw. die Information über die regionale Verbreitung und das Auftreten der Arten zusammenfassen und erschließen. Die Aussagekraft einer solchen Zusammenschau hangt wesentlich ab von Art und Umfang der Datenbasis, also der Verläßlichkeit der Daten und Arbeiten sowie von Grad und Ausmaß der Durchforschung von Lebensraumen und Landesteilen.
Noch ein Vogelspinnenbuch ... ? Dachte ich auch erst, als ich ein Besprechungsexemplar zugesandt bekam, zugegeben. Beim ersten Durchblättern stellte sich heraus, dass es sich von anderen Vogelspinnenzuchtbüchern unterscheidet und eine Vorstellung an dieser Stelle lohnenswert ist. Steven B. Reichling beschreibt die Vogelspinnenfauna von Belize vor dem Hintergrund seiner achtjährigen Untersuchungszeit in dem kleinen mittelamerikanischen Land. Dabei ist das Genre des Buches nicht eindeutig zu bestimmen: Reichling inkludiert ökologische, biologische und taxonomische Aspekte, wobei der Schreibstil in einigen Kapiteln mehr an einen Abenteuerbericht als an eine wissenschaftliche Publikation erinnert. Ansprechen will der Autor aber ausdrücklich drei Lesergruppen: Wissenschaftler, Hobbyforscher und Naturliebhaber.
In den Arachn. Mitt. 23. wurde bereits ein Spinnenbuch aus Korea besprochen, welches wegen der koreanischen Schrift weniger für den europäischen Markt geeignet schien. Erst jetzt wurde ein weiteres koreanisches Bestimmungsbuch verfügbar, mit dem es sich deutlich anders verhält, obwohl es ebenfalls beinahe durchgehend in Koreanisch verfasst ist. Alle 546 Arten aus 220 Gattungen und 43 Familien werden mit Farbfotos (im Schnitt 2 pro Art) und Genitalzeichnungen (mindestens Palpus und Epigyne) vorgestellt.
Erste Freilandpopulationen von Theridion hannoniae DENIS, 1944 in Deutschland (Araneae: Theridiidae)
(2003)
In drei saarländischen Melaphyr-Steinbrüchen des Naturraumes Saar-Nahe-Bergland (Untereinheit Prims-Blies-Hügelland) wurde vom Autor im Jahr 1991 eine Theridion-Art festgestellt, die zunächst unbestimmt blieb, da sie damals in der Standard-Bestimmungsliteratur nicht aufgeführt war. Hinweise von T. BLICK, Hummeltal, auf die Meldung einer für Deutschland neuen Theridion-Art am Köln-Bonner Flughafen durch P. JÄGER (KLOID 1994, JÄGER 1996) ermöglichten schließlich die Determination der Tiere als Theridion hannoniae DENIS, 1944.
Caused by the similarity with the type species Aculepeira packardi and with A. ceropegia we confirm the combination Aculepeira lapponica for the arctic araneid Aranea lapponica Holm, 1945.
In den Jahren 1998, 2000 und 2001 wurde in Thüringen, Hessen und Niedersachsen an zehn Mittelgebirgsbachen, die einer erh6hten eigendynamischen Entwicklung unterliegen, die Spinnenfauna mit Bodenfallen entlang eines Gradienten von ufernahem zu uferfernem Bereich im Vergleich zu begradigten Referenzabschnitten untersucht. Ergänzend 34 wurden zeit- und flächenbezogene Handaufsammlungen auf vegetationslosen Uferbanken durchgeführt sowie die Besiedlung neu entstandener Uferstrukturen untersucht. Dabei wurden insgesamt 164 Arten nachgewiesen. In den Bodenfallen wurden 138 Arten erfasst, von denen 75 Arten (54%) sowohl im Grünland als auch in anderen Biotoptypen der Aue zu finden waren. 19 Arten kamen ausschließlich auf vegetationslosen Uferbanken vor. 12 Arten waren an den "dynamischen" Abschnitten signifikant häufiger als an den "statischen" Abschnitten und profitierten damit möglicherweise von der Förderung der Eigendynamik gegenüber keiner einzigen Art, die an den "statischen" Abschnitten signifikant häufiger als an den "dynamischen" Abschnitten war. Als Spezialisten für die Uferbänke im Mittelgebirgsbereich werden Oedothorax agrestis, Pirata knorri und Pirata latitans eingeschätzt.
Results are presented with respect to faunistics and are briefly discussed. Notes concerning Bavarian faunistics are added for the following remarkable species: Arctosa perita, Centromerus capucinus, Collinsia inerrans, Haplodrassus dalmatensis, Haplodrassus minor, Meioneta foscipalpa, Talavera aperta.