Arachnologische Mitteilungen, Heft 17 (1999)
Im Juli 1997 fand in Edinburgh der 17. Europäische Arachnologische Kongress statt, an dem 116 Arachnologen aus 20 Ländern teilnahmen. Der vorliegende Tagungsband wird von der Britischen Arachnologischen Gesellschaft herausgegeben und enthält auf 350 Seiten die Zusammenfassungen des Großteils der Vortrage (46 von 58) und gibt damit auch den "Daheimgebliebenen" die Möglichkeit, sich einen Eindruck vom (wissenschaftlichen) Kongress-Geschehen in Edinburgh zu machen.
Frieder SAUER und Jörg WUNDERLlCH: Die schönsten Spinnen Europas nach Farbfotos erkannt [Rezension]
(1999)
Die fünfte Auflage des Buches von Frieder Sauer und Jorg Wunderlich stellt eine wesentliche Überarbeitung der vierten Auflage dar. Viele Fehler wurden entfernt, die Druckqualität und das Layout haben sich erheblich verbessert und der Abbildungsumfang wurde nahezu verdoppelt. Die Gestaltung des Bildteiles ist nun freundlicher, da die, in der vierten Auflage verwendete schwarze Umrahmung, durch eine weiße ersetzt wurde. Leider wurde der Schrifttyp der Textpassagen nicht erneuert.
The characterisation of the antimicrobial activity of six antibacterial peptides, isolated from the venom of the neotropical wandering spider Cupiennius salei is reported. The peptides have a molecular weight, determined by electrospray ionisation-mass spectrometry, between 3 to 4 kDa, and they consist of approximately 26 to 35 amino acids. All six peptides lack cysteines but they are rich in lysine. Peptide 1 is very closely related to CSTX-4, a known bactericidal and insecticidal toxin from the venom of Cupiennius salei.
Die Untersuchungen wurden durchgeführt, um einen Überblick über das Arteninventar des Untersuchungsgebietes zu geben, um Muster in der Artenzusammensetzung der Spinnengemeinschaft zu finden, die auf Unterschiede in der Ausprägung der Gehölze als linearer Saum oder als flächiger Bestand zurückzuführen sind und um den Einfluß von Wasserstandsschwankungen auf die Spinnengemeinschaft zu charakterisieren.
Die vorgestellte Artenliste der Webspinnen repräsentiert die Ergebnisse einer in den Jahren 1993 und 1994 durchgeführten faunistischen Aufnahme im Mainzer Stadtgebiet. Diese Kartierung war Teil einer umfangreichen - geographische, botanische und allgemeine stadtökologische Aspekte berücksichtigenden - Stadtbiotopkartierung im Auftrag der Stadt Mainz.
In den Jahren 1992 und 1993 wurden von L. Nunnenmacher zur Erfassung potentieller Blattlausprädatoren kurzzeitige Bodenfallenfänge aufVersuchsflächen mit Kopfsalatanbau durchgeführt. Die dabei erfaßten Spinnen wurden 1997 determiniert (Belege in coil. Blick). Die Artenliste und die Fangsummen sind bereits bei NUNNENMACHER (1998) genannt. Die Daten sollen hiermit arachnologisch zuganglich gemacht werden.
Seit nunmehr vierzig Jahren werden Schneckenkanker (lschyropsalis hellwigi hellwigi) in Baden-Württemberg nachgewiesen. Während es sich bisher meist um Einzelnachweise handelte, konnten im nördlichen Schwarzwald und im südlichen Odenwald - ähnlich wie im Schönbuch bei Tübingen - mittels Bodenfallen zahlreiche Nachweise erbracht werden: Im Bannwald "Wilder See" und in einem in Expositon, Hohenlage und Bestandesstruktur ähnlichem Wirtschaftswald nahe der Hornisgrinde und auf einer Waldbrandfläche im Odenwald ist der Schneckenkanker lokal relativ häufig. Die Verbreitung laßt zunächst vermuten, daß die Art den meisten klimatischen Faktoren gegenüber eine größere Toleranz aufweist, als bisher angenommen. Hinsichtlich Vegetations- und Waldtyp, Temperatur und Lichtverhältnissen werden große Schwankungen ertragen. Doch darf aus den Eigenschaften der Fallenstandorte nicht ohne weiteres auf ökologische Bedingungen geschlossen werden. Temperatur- und Feuchteverhältnisse am Tag und in der Nacht unterscheiden sich an gegebenem Standort grundsätzlich. Für eine weitere ökologische Charakterisierung des primär nachtaktiven I. hellwigi sind zunächst die möglichen Tagverstecke an den neuen Fundorten zu beschreiben. Dort konnten Messungen pysikalischer Parameter durchgeführt werden. Wenn es sich dabei nachweislich um hoch H2O-gesattigte Standorte mit völliger Dunkelheit handelte, würde dies die Stenokie der Art ein weiteres Mal stotzen. Die Phanologie des Schneckenkankers für beide Gebiete im Nordschwarzwald und im südlichen Odenwald wird beschrieben. Das Aktivitätsmaximum im Odenwald liegt wie bei Untersuchungen in Nordwestdeutschland im August und damit ähnlich wie im Schönbuch (September). Die geringen phanologischen Verschiebungen lassen sich durch jahresbedingte Unterschiede der Witterung erklären. Zudem ist zu bedenken, daß den Funddaten jeweils Bodenfallen-Fangzeiträume zugrunde liegen, die sich über Monatsgrenzen erstrecken, so daß die notwendige Zuordnung der Daten zu einem Monatszeitraum mit einem Unsicherheitsfaktor verbunden ist. Die Befunde lassen vermuten, daß der neuerdings eingeführte Begriff "Naturnäheindikator" für den Schneckenkanker unangemessen ist. Die Art ist vermutlich nicht obligat an das Vorkommen von liegendem Totholz gebunden, solange andere Habitatelemente Verstecke ausgeglichener Klimate schaffen. Um die Verbreitungssituation für Deutschland zu klären, wird um Fundortmeldungen gebeten.
In 1995 a fire in a pine forest in the Odenwald (Baden-Württemberg) in South-West Germany burned for about one day. In the subsequent years after the fire the resettlement of the burned pine forest by harvestmen was observed. A neighbouring spruce thickening and a beech forest were chosen as reference points. As early as the third year after the fire the harvestmen communities of the bumed pine forest and the other forests resembled each other very strongly. However the communities of the bumed pine forest and spruce thickening were more similar than those of the burned pine forest and beech forest. The occurrence of hygrophilous species on the open burned pine forest is explained by waterthawing processes and lower evaporation.
The first rhinoceros of the post-roman era reached Europe in 1513. Albrecht DÜRER, who had not seen the animal himself, made a woodcut that contained several odd features. This woodcut determined the appearance of rhinoceroses for the next two centuries. - The first reports on the food of Eresus sp., citing tiger beetles and dung-beetles as principal prey items, had a somewhat similar fate, i. e. they were accepted as facts for more than half a century. - The present study, performed in Valais, Switzerland, shows E. cinnaberinus to have a much broader prey spectrum: Beetles, half of them carabids, constituted 42 %, ants 36 %, other insects 17 %; 3 % were made up by arthropods other than insects. No tiger beetles or dung-beetles were found. - It can be concluded that even numerous repetitions in textbooks may not reflect the true story.
The family name Sparassidae is recognized as available and valid according to the rules of the International Code for Zoological Nomenclature. Synonymies, diagnoses and descriptions are given for the family, subfamily, type genus and type species. The type species of Sparassus is assigned. Sparassus is synonymised with Micrommata.