Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 41 (2004), Heft 2
Refine
Year of publication
- 2004 (29)
Language
- German (29)
Has Fulltext
- yes (29)
Is part of the Bibliography
- no (29)
Professor Dr. Hagen Herdam beging am 7. September 2004 seinen 65. Geburtstag in seiner dritten Wahlheimat, Straßberg im Harz. Geboren wurde er in Halberstadt. Er befasste sich bereits in seiner Jugendzeit in der interessanten und anregenden Landschaft des nördlichen Harzvorlandes und des Harzes mit der Ornithologie und der Botanik. Ab dem Jahre 1956 besuchte er die Arbeiter- und Bauern-Fakultät in Halle und studierte von 1958 bis 1963 in Mos kau Pflanzenzüchtung. Dort lernte er auch seine spätere Frau Ludmilla kennen.
In der letzten Zeit hat die Internationalisierung in allen Fachgebieten zugenommen, das hat zur Folge, dass viele wissenschaftliche Publikationen in englischer Sprache erscheinen. Englisch ist heutzutage die Wissenschaftssprache. Auch die Naturschützer wurden spätestens mit dem Erscheinen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) der Europäischen Union (1992) mit englischsprachigen Fachbeiträgen konfrontiert. So sind beispielsweise die Definitionen der FFH-Lebensraumtypen im "Interpretation Manual of European Union Habitats" (2003) in der Amtssprache der EU auf englisch erschienen.
Vogelspinnen erfreuen sich unter Terrarianern und Züchtern, aber auch unter biologisch Interessierten zunehmender Beliebtheit. Ihre Langlebigkeit und ihr ungewöhnliches Beute-, Sexual-, Brutpflege- und Feindabwehrverhalten ließ sie zu allseits bewunderten Terrarientieren werden. Dem wird durch Händler und Importeure weiter Auftrieb gegeben. Da einige Arten im Washingtoner Artenschutzabkommen benannt und somit besonders geschützt sind, werden die potenziellen kuscheligen Mitbewohner auch für den Arten- bzw. Naturschutz interessant.
Rote Listen Sachsen-Anhalt
(2004)
Seit der Veröffentlichung der ersten Roten Listen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Sachsen- Anhalts sind mittlerweile mehr als zehn Jahre vergangen. Deshalb werden im Heft 39/2004 der Reihe "Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt" die bisherigen Einzelveröffentlichungen zusammengefasst und der aktuelle Wissenstand hinsichtlich der Gefährdung der einbezogenen Arten und Gesellschaften wiedergegeben.
Deiche sind Wasserbauwerke und dienen dem Hochwasserschutz in Auen. Im Hochwasserfall sollen sie innerdeichs gelegene Siedlungsgebiete, Verkehrstrassen, Infrastruktur und Nutzflächen vor Überflutung bewahren und ausserdeichs einen ordnungsgemäßen Abfluss des Hochwassers ermöglichen. Ihr Aufbau und ihre Unterhaltung unterliegen den auf ihre Funktion ausgelegten Anforderungen.
Nach den Veröffentlichungen über das Auengrünland des Biosphärenreservates "Flusslandschaft Mittlere Elbe" erscheint mit der vorliegenden Dissertation nunmehr eine Übersicht über die Trockenrasen. Die Arbeit berücksichtigt das gesamte Biosphärenreservat und greift teilweise über dessen Grenzen hinaus. Nach einer allgemeinen Gebietseinführung und der Beschreibung der Untersuchungs- und Auswertungsmethoden folgt ein Kapitel zur Verbreitung von Trockenrasen-Arten. Zunächst werden die Verbreitung und die ökologischen Bedingungen der Sippen des Festuca ovina-Aggregates dargestellt. Dem folgt die Erörterung der Verbreitung weiterer ausgewählter Arten, insbesondere auch von Flechten. Danach wird eine Charakterisierung der pflanzengeographischen Stellung des Mittelelbe-Gebietes vorgenommen.
Der Zustand des Auengrünlandes an der Mittelelbe hat sich in den zurückliegenden Jahren dramatisch verschlechtert. Ursachen dafür sind späte Nutzungen und Verbrachungen, die einerseits vom Naturschutz als Nutzungsanforderungen vorgegeben werden, andererseits aber durch landwirtschaftliche Wirtschaftsweisen, die das artenreiche Auengrünland nicht nachhaltig sichern, bzw. Nutzungsaufgabe bedingt sind. Eine großflächige Nutzung des Grünlandes ist gegenwärtig nur auf der Grundlage der Milchproduktion möglich. Diese wiederum erfordert eine qualitativ hochwertige Futterbasis, die von naturschutzfachlich wertvollem Auengrünland nur unter bestimmten Bedingungen bereit gestellt werden kann. Wie lassen sich naturschutzfachliche und landwirtschaftliche Anforderungen an die Grünlandnutzung einander annähern?
Am 25. Dezember 2004 begeht Frau Dr. Gerda Bräuer ihren 65. Geburtstag, zu dem wir herzlich gratulieren. Sie befindet sich zwar bereits im Ruhestand, wirkt aber nach vielen Jahren hauptamtlicher Tätigkeit im Naturschutz auch heute noch im Mittelelbegebiet ehrenamtlich auf verschiedenen Fachgebieten.