Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 33 (1996), Heft 2
Refine
Year of publication
- 1996 (21)
Language
- German (21)
Has Fulltext
- yes (21)
Is part of the Bibliography
- no (21)
Sowohl das Phytoplankton und die schwimmenden Makrophyten als auch die benthische Mikro- und Makrophytenbesiedlung und ihre Vergesellschaftungen sind gute Indikatoren der Gewässergüte. An einigen Beispielen von Gewässern des Elbe-Havelwinkels soll diese Art der Bioindikation vorgestellt werden, wobei die Betrachtung von Gesellschaften im Vordergrund steht.
Am 16.2.1996 verstarb unser langjähriger Mitstreiter im Naturschutz, unser Lehrer und väterlicher Freund Burkhard Zierold aus Jessen. Die Bindung zur Natur hat er wohl mit in die Wiege gelegt bekommen. Am 29.9.1936 in Jessen als Sohn eines Architekten geboren, wurde er vom Vater seit frühester Jugend auf ein Leben in und mit der Natur geprägt. Eine besondere Rolle spielte auch sein älterer Bruder, in dessen Kleinunternehmen für Aquarianerbedarf er oft mitarbeitete. Dadurch wurde er schon als Junge mit Merkmalen und Ansprüchen einzelner Lebewesen aufs Feinste vertraut. Bereits in Kindesjahren beobachtete er einerseits unermüdlich Vögel, andererseits begann er auch schon, die Natur als Ganzes zu studieren und jeder Kreatur, sei sie noch so klein oder noch so unauffällig, die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen. Dadurch war er ein außerordentlich vielfältiger Autodidakt. Besonders exzellente Kenntnisse hatte er ohne Zweifel in der Feldornithologie. Aber er besaß auch ein gutes Wissen über heimische Fledermäuse, Insekten, höhere Pflanzen und Großpilze.
Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume unserer Kulturlandschaft, die vielen Lebewesen Nahrungs- und Lebensgrundlage bieten und darüber hinaus typische Landschaftsbilder prägen. In alten Beständen Findet man häufig alte, für die betreffende Region typische und manchmal schon vergessene Obstsorten.
Am 21. Oktober 1995, im Europäischen Naturschutzjahr, wurde der 4. Sachsen-Anhaltische Storchentag durchgeführt. Seit 1992 findet dieses Ereignis jährlich im Oktober im Storchenhof Loburg, einer Naturschutzeinrichtung des Umweltministeriums des Landes Sachsen-Anhalt, statt. Der Sachsen-Anhaltische Storchentag ist eine sowohl wissenschaftliche als auch praktische Erfahrungen vermittelnde Fachtagung für die regionalen Weißstorchbetreuer unseres Bundeslandes und für Interessenten anderer Länder.
Der "Naturschutzbund Deutschland" wurde 1899 in Stuttgart von der Industriellengattin Lina Hähnle (1851 - 1941) als "Bund für Vogelschutz" (Bfv) gegründet. In den Jahren 1938 bis 1945 nannte er sich "Reichsbund für Vogelschutz". Nach Kriegsende 1946 wurde er unter der Präsidentschaft Hermann Hähnles (1878 - 1965) als BFV wieder aufgebaut. 1965 erfolgte die Umbenennung in "Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV)", der in Landesverbände untergliedert wurde. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands schloss sich der DBV 1990 mit den in der ehemaligen DDR neugegründeten Landesverbänden zum "Naturschutzbund Deutschland (NABU)" zusammen. Der NABU-Landesverband Sachsen-Anhalt wurde 1990 in Halle gegründet.
Mit der politischen Wende 1989 in Ostdeutschland erhielt auch der Naturschutz in den neu gegründeten Bundesländern viele Impulse. Zahlreiche neue Schutzgebiete wurden ausgewiesen. Eine erste Analyse der Situation wurde im Heft 1/1992 dieser Zeitschrift veröffentlicht (Buschner 1992). Aussagen zum Entwicklungsstand 1993 finden sich im Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt (1994). Dieser Beitrag gibt eine Übersicht zur Entwicklung zwischen dem 01.01.1990 und dem 01.01.1996.
Vor zehn Jahren erschien im 23. Jahrgang der vorliegenden Zeitschrift von K. Hammer, dem jetzigen Leiter der Genbank im Gaterslebener Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, ein Aufruf zur Suche nach alten Obstlokalsorten. Das hier besprochene Buch ist gewissermaßen ein Ergebnis dieser Anregung, ein - um in der Obstbauterminologie zu bleiben - reich tragender Fruchtbaum, der sich aus dem damals gesetzten Pfropfreis entwickelt hat. "Obst in der Altmark" ist ein hochaktuelles Buch, das den sich in Lokalsorten und alten Sorten repräsentierenden genetischen Ressourcen von Obstgehölzen, vorzugsweise von Apfel und Birne, gewidmet ist.
Am 17.07.1996 beging Herr Dr. Walter Schnelle seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar war von Oktober 1954 bis zum Juli 1981 Kreisnaturschutzbeauftragter des Kreises Zerbst. In diesen 27 Jahren setzte er sich intensiv für die Erfassung und Unterschutzsteilung ökologisch wertvoller Bereiche ein. Dank seines Wissens und seiner Beharrlichkeit kann der Landkreis Anhalt-Zerbst heute auf eine Vielzahl von Schutzgebieten verweisen.