Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 32 (1995), Heft 1
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- 1995 (27)
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Am 29. und 30. September 1995 findet die 4. Naturschutzkonferenz des Landes Sachsen-Anhalt im Landkreis Stendal statt Das Thema der Konferenz lautet "Naturschutz außerhalb von Schutzgebieten, Zukunft gestalten - Natur erhalten". Mit der Wahl dieses Themas wird dem Anliegen des Europäischen Naturschutzjahres Rechnung getragen, das der Europarat unter dieses Motto "Zukunft gestalten - Natur erhalten" gestellt hat.
Irmgard Röthling feiert in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag. Sie wurde am 15. April 1920 in Bennstedt (Mansfelder Seekreis) geboren. Durch die Aufnahme eines Studiums an dem neu gebildeten Pädagogischen Institut Halle-Kröllwitz erfüllte sie sich 1953 ihren jahrelang gehegten Wunsch Lehrerin zu werden. Nach Abschluss dieses Studiums kam sie 1955 nach Sangerhausen und begann an der Goethe-Schule ihre Tätigkeit als Biologie- und Chemielehrerin. Diesen Unterricht nutzte sie, um den Schülern ihr besonderes Interesse für den Natur- und Umweltschutz zu vermitteln.
Naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen für Zwecke der Forschung und Lehre in Sachsen-Anhalt
(1995)
In Sachsen-Anhalt besteht auf Grund eines ausgeprägten Engagements ehrenamtlich tätiger Faunisten, Botaniker und Ökologen für naturwissenschaftliche Forschungen ein hoher Bedarf zur Inanspruchnahme naturschutzrechtlicher Ausnahmegenehmigungen. Gerade diese ehrenamtliche Tätigkeit hat in der vergangenen Zeit ganz wesentlich zur Verbesserung des Kenntnisstandes über Flora und Fauna des Landes beigetragen und sollte deshalb unbedingt erhalten und gefördert werden.
Naturschutz bedeutet nicht nur Erhaltung und Bewahrung gefährdeter Tiere, Pflanzen und ihrer Lebensräume, Naturschutz bedeutet auch Erhaltung der Vielfalt, Eigenarten und Besonderheiten der unbelebten Natur auf der Erde, besonders der Zeugnisse zur Geschichte der Erde, ihrer Dynamik, ihrer Stoffkreisläufe und zur Evolution.
Zwischen Magdeburg und der Lutherstadt Wittenberg erstreckt sich entlang von 78 Stromkilometern Elbe das seit 1979 von der UNESCO anerkannte und in seinem jetzigen Umfang von 43000 ha seit 1990 bestehende Biosphärenreservat Mittlere Eibe. Dieses internationale Großschutzgebiet wurde auf der Grundlage des 1970 von der UNESCO beschlossenen Forschungs- und Handlungsprogramms "Der Mensch und die Biosphäre" (Man and Biosphere = MAB) eingerichtet und ist Bestandteil des internationalen Netzes von 324 Biosphärenreservaten in 80 Staaten der Erde (Stand 01.01.1994). Ziel dieses Programms ist die Analyse des aktuellen Zustandes der Natur und des Trends ihrer Entwicklung als Grundlage für die Entwicklung von Methoden zur umweltgerechten, nachhaltigen Nutzung bei gleichzeitigem Schutz der Natur.